- 08.02.2011, 10:12:43
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AGES: Der Bananentriebbohrer - ein neu eingeschleppter Schädling in Österreich
Wien (OTS) - Weiche Stammteile bzw. völlig ausgehöhlte Pflanzen
 sind eindeutige Spuren, die ein neuer Schädling in Österreich
 hinterlässt: Der Bananentriebbohrer (Opogona sacchari). Dieser zu den
 Echten Motten zählende Schädling stammt ursprünglich aus Afrika,
 wurde mit Zierpflanzen nach Europa und mittlerweile auch nach
 Österreich eingeschleppt. Da es sich bei ihm um einen sogenannten
 Quarantäneschaderreger handelt, muss sein Auffinden beim zuständigen
 Landes-Pflanzenschutzdienst gemeldet werden.
Gefahr für Zierpflanzen
Im Gegensatz zu seinem Namen befällt der Bananentriebbohrer nicht
 nur Bananen, sondern eine Vielzahl von Pflanzen: In seiner Heimat
 auch Ananas, Bambus, Mais und Zuckerrohr; in unseren Breiten sind vor
 allem Zierpflanzen wie Kaktusgewächse, Drachenbaum, Strelitzien,
 Yucca, Begonien, Dieffenbachia, Ficus und Gloxinia gefährdet, ebenso
 Gemüsepflanzen wie Aubergine und Paprika. Bei Kontrollen in anderen
 Mitgliedstaaten sind bisher vor allem befallene Drachenbaum
 (Dracaena)- und Yucca-Pflanzen gefunden worden.
Die hellbraun gefärbten Falter bzw. Motten sind mit ca. 1 cm Länge
 zwar relativ groß, aufgrund ihrer nachtaktiven Lebensweise allerdings
 nur schwer zu entdecken. Auffälliger sind die Spuren ihrer Larven
 (Raupen), obwohl auch diese eine versteckte Lebensweise führen: Die
 bis zu 3,5 cm großen, leicht durchscheinend gefärbten Larven mit
 charakteristischen Flecken und einem rotbraunen Kopf leben im Inneren
 der Pflanze, wo sie knapp unter der Rinde, im Stängel oder in der
 Knolle fressen. Fleischige Pflanzen wie Kakteen können völlig
 ausgehöhlt werden. Befallene Stammteile fühlen sich weich an und
 lassen sich eindrücken. Entfernt man die Rindenschicht, sind die
 Raupen und ihre Kotkrümel zu finden. Die Verpuppung erfolgt in einem
 Kokon in der Pflanze. Vor dem Schlupf arbeitet sich die Puppe
 allerdings zur Hälfte aus der Pflanze heraus: Diese in der Rinde
 steckenden leeren Puppenhüllen sind ein weiterer Hinweis für einen
 Befall mit dem Bananentriebbohrer.
Die gesamte Entwicklung von der Eiablage bis zur geschlüpften
 Motte dauert je nach Temperatur mehrere Wochen bis zu 3 Monate. Im
 Freien übersteht der Bananentriebbohrer den Winter in Österreich
 nicht, in Glashäusern und geschützten Bereichen kann er allerdings
 überleben.
Weltweite Verbreitung
Die Heimat des Bananentriebbohrers sind die tropischen und
 subtropischen Regionen Afrikas, wo er zunächst als Schädling nicht
 auffiel. Mit seiner Einschleppung auf die Kanarischen Inseln (um
 1920) erlangte er aber als Schädling an Bananen Aufmerksamkeit,
 ebenfalls in Brasilien und Mittelamerika in den 1970-er Jahren und
 dann auch im europäischen Raum, wo er sich in Glashäusern aufhalten
 konnte. Der Bananentriebbohrer selbst kann nur kurze Distanzen
 fliegen, die Verschleppung und Verbreitung erfolgte über bereits
 befallene Pflanzen und Pflanzenteile (Vermehrungsmaterial im Handel).
Auskünfte erteilt der Amtliche Österreichische
 Pflanzenschutzdienst an der AGES unter der Telefonnummer (direkt aus
 ganz Österreich ohne weitere Vorwahl) 050 555 Durchwahl 33309.
Rückfragehinweis:
AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer Leiterin Unternehmenskommunikation Tel.: +43 (0)50 555-25000 mailto:ingrid.kiefer@ages.at http://www.ages.at Amtlicher Österreichischer Pflanzenschutzdienst: Dr. Barbara Langbauer Tel: 050 555-33309 mailto: barbara.langbauer@ages.at Fachlich: Institut für Pflanzengesundheit: Dr. Christa Lethmayer Tel: 050 555-33326 mailto: pflanzengesundheit@ages.at
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