- 03.02.2011, 09:00:14
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Generali Foundation eröffnet "unExhibit" am 3. Februar, 19 Uhr
Maria Eichhorn, Richard Hamilton, Ann Veronica Janssens, Willem Oorebeek, Karthik Pandian und Mathias Poledna, Joelle Tuerlinckx, Heimo Zobernig
Wien (OTS) - unExhibit nimmt die legendäre Ausstellung von Richard
Hamilton
oder, besser, mehrerer Mitglieder der Independent Group an Exhibit
von 1957 in der Hatton Gallery als Ausgangspunkt für Überlegungen
zum Thema Display als Ausstellung. Die Prämisse von an Exhibit war
"no objects, no ideas", eine Ausstellung aus bunten Paneelen, die
lose in den Raum gehängt wurden, durch den die BesucherInnen sich
bewegen konnten. Diese Form, auf Exponate zu verzichten und das
Display selbst zum Exponat der Ausstellung zu machen, geht auf
eine Reihe von Versuchen der Moderne zurück, Malerei auf den Raum
auszudehnen, wie bei El Lissitzky oder Piet Mondrian, oder das
Display zum eigentlichen Thema zu erheben, wie bei Frederick
Kiesler oder Herbert Bayer.
Transformation des Ausstellungsraums der Generali Foundation
unExhibit möchte noch weiter gehen und das Nichtausstellen
im buchstäblichen und übertragenen Sinne ausstellen. Der konkrete
Ausstellungsraum der Generali Foundation bietet den Bezugsrahmen für
eine Transformation, die in der Verschiebung der Koordinaten im Raum
durch den Einsatz bestimmter Materialien - Spiegel, Tapeten, Licht,
Stoff -, aber auch reproduktiver Techniken und
Oberflächenbehandlungen - Lithografie, Kopie, Zeitungsausschnitt,
Raster - diesen Raum nicht nur entleert, sondern auch neu kodiert.
unExhibit stellt die Frage etwas anders als an Exhibit: Es geht
weniger darum, "keine Objekte oder Ideen" und stattdessen das
Medium, das "Display" zu thematisieren, sondern durch
unterschiedliche Formen des Entzugs, der Verschlüsselung,
Verschleierung oder Verdunklung die Bedingungen medialer Oberflächen
und der Bild-produktion zu zeigen.
Daneben greifen andere Strategien des Nichtausstellens,
Verweigerns und Entzugs auf das Kino - Jean-Luc Godard, Georges
Perec, Maya Deren - und die Literatur - Jean Genet, Jorge Luis
Borges, Adolfo Bioy Casares, Raymond Roussel - zurück, und nicht
zuletzt auf die Mode: Dort, wo Dinge ständig reproduziert werden,
schleicht sich das Double ein, und damit die entleerte, schillernde,
überdeterminierte Oberfläche, die gleichermaßen kalt und abweisend
wie voller Projektionen von Verlust und Begehren ist.
Der Parcours der Ausstellung führt vom reproduzierten Raum von
Richard Hamiltons an Exhibit über die völlige Transformation
zentraler Parameter des stark kodierten Ausstellungsraumes der
Generali Foundation zu der über die reproduktive Wiederholung opak
gewordenen Ikonizität der medialen Bilder bei den anderen
KünstlerInnen der Ausstellung.
Pressegespräch/Vorbesichtigung: Do 3. Februar 2011, 11 Uhr
Ausstellungsdauer: 4. Februar bis 17. Juli 2011
Kuratorinnen: Sabine Folie und Ilse Lafer
Weitere Informationen unter http://foundation.generali.at
Rückfragehinweis:
Barbara Mahlknecht, Tel.: +43 1 504 98 80-71114,
mailto:found.presse@generali.at
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