• 01.02.2011, 10:31:43
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Operation "Sledge-Hammer" und "International Pharmaceuticals"

Größte internationale Händlerringe für Anabolika zerschlagen - 25 Festnahmen und Sicherstellung von insgesamt 3.000 kg Dopingmitteln in Österreich und Deutschland.

Wien (OTS) - Seit Mitte 2009 führten Ermittler des
Bundeskriminalamts und des Landeskriminalamts Niederösterreich
intensive Erhebungen im Bereich Dopingkriminalität durch. Dabei
gelangten zwei österreichische Tätergruppen als Verantwortliche von
Webshops und Internetplattformen sowie des Untergrundlabors für
Dopingmittel, "International Pharmaceuticals", ins Visier der
Ermittler.

Operation "Sledge Hammer"

"Umfangreiche Erhebungen haben dazu geführt, dass eine vierköpfige
österreichische Tätergruppe ausgeforscht und festgenommen werden
konnte. Diese Tätergruppe um den österreichischen Staatsbürger Karl
G. wird für den internationalen Handel mit Dopingmitteln in
einschlägig bekannten Webshops und Internetplattformen verantwortlich
gemacht", sagte Dr. Ernst Geiger, Abteilungsleiter im
Bundeskriminalamt.

Im Zuge der Amtshandlung konnten drei Großlagerstätten in
Niederösterreich ausgehoben werden, in denen etwa 2.000 kg Anabolika,
Hormonpräparate und Stimulanzen zum Verkauf bereitgehalten wurden.
Die Tätergruppe vertrieb die sichergestellten Präparate von
Österreich aus in den gesamten europäischen Raum sowie in die USA,
wobei sie sich mehrerer Internetplattformen (www.anabolika.com,
www.sledge-hammer.com, www.sledge-hammer.us und www.pharm-tec.com),
geheimer Büroräume und Lager bedienten. Der Wert der beschlagnahmten
Substanzen beträgt mehrere Hunderttausend Euro.

Die verbotenen Substanzen stammten aus Untergrundlaboratorien wie
"International Pharmaceuticals", "Alpha-Pharma", "Dutchlab" und
"Cebu-Pharma". Die Substanzen wurden in Laboratorien in Europa,
Indien, Pakistan und China unter oftmals fragwürdigen hygienischen
Bedingungen produziert. Teilweise erfolgte die Endproduktion auch in
Polen und anderen osteuropäischen Ländern. Die Produkte wurden
illegal und unter Umgehung der Zollkontrollen nach Österreich
importiert, im Internet angeboten und dann von Österreich aus an
Konsumenten im Ausland versendet.
Insbesondere bei ebenfalls zahlreich sichergestellten
Wachstumshormonen war bei Import und Versand die Kühlkette nicht
gewährleistet. Das erhöhte die Gesundheitsgefährdung enorm.

Operation "International Pharmaceuticals"

Erkenntnisse aus der Operation "Sledge Hammer" führten weiters zur
Zerschlagung des bekanntesten und ältesten Untergrundlabors im
europäischen Raum, "International Pharmaceuticals".

Auf Grund der Sicherstellungen in der Ermittlungssache "Sledge
Hammer" ergab sich der begründete Verdacht, dass sich in Österreich
eine weitere länderübergreifend agierende Tätergruppe mit direkter
Verbindung zum Untergrundlabor "International Pharmaceuticals"
aufhalten könnte.

Doping-Ermittlern des Bundeskriminalamts und des Landeskriminalamts
Niederösterreich gelang es in Zusammenarbeit mit Ermittlern aus
Deutschland, die Verantwortlichen des Untergrundlabors "International
Pharmaceuticals" in Österreich und Deutschland festzunehmen. Es
handelt sich um die österreichischen Staatsbürger Paul R. und Thomas
St. sowie deren deutschen Geschäftspartner Lothar H.
In Deutschland konnte das Großlager der Untergrundlabors
"International Pharmaceuticals", ausgehoben werden. Dabei wurden mehr
als 5.000.000 Stück Anabolika, Hormonpräparate und Stimulanzien
sichergestellt.

"Das Schwarze Buch - Anabole Steroide"

Die beiden Haupttäter sind auch geständig, hinter dem in der Szene
bekannten Standardwerk "Das Schwarze Buch - Anabole Steroide" zu
stehen bzw. es mit weiteren Personen verfasst zu haben. Beim
"Schwarzen Buch" handelt es sich um eine Art "Betriebsanleitung" für
Dopingkonsumenten, in dem Anabolika, Hormone und Stimulanzen
dargestellt, in ihrer Wirksamkeit beschrieben und Fälschungen
abgebildet werden.
Es besteht der Verdacht, dass mit der Herausgabe des Buches auch der
Verkauf von "International Pharmaceuticals" und sonstiger Produkte
gefördert werden sollte.

Rückfragehinweis:

Oberst Helmut Greiner, Bundeskriminalamt
Tel.: +43-(0)664-8132128

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