Testmagazin Konsument: Drei Produkte mikrobiologisch verunreinigt
Wien (OTS/VKI) - Naturkosmetik-Gesichtscremen stehen für das
Versprechen, verträglicher als herkömmliche Kosmetika zu sein. Ideal
für all jene, die keine Chemie auf ihre Haut lassen wollen. Getestet
wurden neun Feuchtigkeitsprodukte für normale Haut - zwei davon
speziell für Männer. Die Mehrzahl der Produkte erhielt eine gute
Bewertung. Drei Gesichtscremen wurden abgewertet, da sie bei der
mikrobiologischen Untersuchung durchgefallen waren: Beim Fluid von
i+m Naturkosmetik wurde bereits unmittelbar nach dem Öffnen eine
bedenkliche hohe Keimzahl gemessen. Bei den Cremen von Logona und
Sante vermehrten sich die nachträglich hinzugefügten Keime über Maßen
- ein Anzeichen, dass diese Produkte nicht sorgfältig hergestellt
wurden. Das beste Testergebnis erzielte das teuerste Produkt:
Santaverde Aloe vera Creme medium um 8,53 Euro pro 10 ml. Wesentlich
günstiger, aber nahezu ebenso gut ist die getestete Gesichtscreme von
dm/alverde um nur 69 Cent pro 10 ml. Alle Testergebnisse im Detail
sind auf www.konsument.at und in der Konsument-Februarausgabe
nachzulesen.
Der Großteil der Hersteller verzichtet auf Konservierungsstoffe -
mit dem Nachteil, dass Naturkosmetik daher anfälliger für Keimbefall
ist. "Deshalb raten wir, beim Kauf von nichtkonservierten Produkten
darauf zu achten, dass die Creme in einer Tube und nicht in einem
Tiegel angeboten wird. Je kleiner die Öffnung, desto kleiner auch die
Chance einer Verunreinigung", rät Konrad Brunnhofer, Kosmetikexperte
des Vereins für Konsumenteninformation (VKI).
Ob tatsächlich reine Natur in Naturkosmetik steckt, ist für
Konsumenten kaum erkennbar. "In der EU gibt es bisher keine
einheitliche, rechtlich verbindliche Definition des Begriffs
Naturkosmetik", kritisiert Brunnhofer, "Dazu kommt, dass die
Inhaltsstoffe oft nur auf Englisch angegeben werden und selbst wenn
diese übersetzt sind, können sich nur Kundige einen Reim darauf
machen, ob es sich dabei um natürliche oder synthetische Stoffe
handelt." Orientierungshilfe bieten Siegel der
Naturkosmetikhersteller, wie etwa "BDIH. Kontrollierte Naturkosmetik"
oder "NaTrue". Ein österreichisches Naturkosmetik-Label ist derzeit
im Entstehen. Sämtliche getesteten Cremen tragen zumindest das
BDIH-Siegel und bewiesen auch im Rahmen des Kontrolltests im Labor,
dass sie die Aufschrift Naturkosmetik verdienen. Weniger verdient
machten sich einige Cremen dagegen in puncto Füllmenge: Bei Logona,
Sante, Weleda (für Männer) und Yalia täuscht die Packung mehr Inhalt
vor als vorhanden.
Weitere Details zum Test gibt es auf www.konsument.at sowie ab dem
27.01. in der Februar-Ausgabe des Testmagazins Konsument.
Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation/Testmagazin "Konsument"
Mag. Andrea Morawetz, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/588 77 - 256
mailto:amorawetz@vki.at
www.konsument.at
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