FSG-Peschek: Verantwortung übernehmen statt zu jammern!
Wiederholtes Schimpfen der WKW über Lehrlinge verbessert deren Situation nicht, Betriebe müssen endlich ihre Ausbildungsverantwortung übernehmen
Wien (OTS/FSG) - "Auch im neuen Jahr fällt der Wirtschaftskammer Wien nichts Besseres ein, als über Lehrlinge und Wiener Jugendliche zu schimpfen. Stattdessen sollte endlich dafür gesorgt werden, dass die Betriebe ihre Ausbildungsverantwortung wahrnehmen und wieder mehr jungen Menschen die Möglichkeit geben, einen Beruf zu erlernen. So waren 1980 noch 30.000 Lehrstellenplätze in Wien vorhanden, heute sind es nur mehr rund 19.000. Das muss sich schleunigst ändern", so Christoph Peschek, Wiener Jugendvorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG).++++
Angesichts des maroden Zustandes des Bildungssystems sind Reformen dringend notwendig, vor allem auch im Bereich der Lehrlingsausbildung. Die Einführung der ganztägigen gemeinsamen Schule der bis 15-Jährigen sowie eines Modulsystems, die Senkung der KlassenschülerInnenhöchstzahlen auf 15 und die Ausweitung der Berufsschulzeit auf zwei Tage pro Woche sind längst überfällig. Umso erstaunlicher ist es, dass im neuen ÖVP-Bildungskonzept die Aufwertung und Weiterentwicklung der Lehrausbildung keines Wortes gewürdigt wird.
"Sozialkompetenztrainings, wie in der letzten Aussendung der Wirtschaftskammer Wien erwähnt, sind gute und unterstützenswerte Maßnahmen, dürfen aber nicht vom guten Willen der Unternehmen abhängig, sondern sollten die Regel sein! Lehrlinge sind nicht billige Arbeitskräfte, sondern junge Menschen in Ausbildung. Und unserer Aufgabe ist es, ihnen gute Zukunftsperspektiven zu bieten!"
Die Stadt Wien trägt mit der Wiener Ausbildungsgarantie einen großen Teil dazu bei. "Die Unternehmen dürfen sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern sollten wieder mehr Jugendlichen die Möglichkeit geben, eine Lehre zu absolvieren. Facharbeitskräfte fallen nicht vom Himmel, daher sollen verantwortungslose Betriebe einen spürbaren Beitrag in den Berufsausbildungsfonds zahlen", so Peschek abschließend.
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