- 17.01.2011, 11:20:05
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Bruno Kreisky und Kardinal König waren "kongeniale Partner"
Annemarie Fenzl, langjährige Büroleiterin von Kardinal König, im "Kathpress"-Gespräch über die Beziehung von Bruno Kreisky und Franz König
Wien, 17.01.11 (KAP) Die von gegenseitigem Respekt und letztlich
sogar Freundschaft getragene Beziehung zwischen Bruno Kreisky
(1911-1990) und Kardinal Franz König (1905-2004) hat die Wiener
Diözesanarchivarin Annemarie Fenzl unterstrichen. Anlässlich des
100. Geburtstags Kreiskys am 22. Jänner erläuterte Fenzl im
"Kathpress"-Gespräch die Beziehung zwischen den beiden prägenden
Persönlichkeiten Österreichs.
Für die innenpolitische Entwicklung Österreichs in der Zweiten
Republik habe die Fähigkeit der beiden Männer zum Dialog
rückblickend gute Früchte hervorgebracht, so die frühere
Büroleiterin und langjährige Weggefährtin des Kardinals: "Als eines
der größten Verdienste Kardinal Königs gilt bis auf den heutigen Tag
die Aussöhnung der politischen Lager in Österreich. Und ich würde
sagen: Bruno Kreisky war ihm in diesem Bemühen ein kongenialer
Gesprächspartner."
Kreisky habe - immer wohl auch mit Bedacht auf seine eigenen
politischen und weltanschaulichen Interessen - gemeinsam mit König
eine tragfähige Annäherung von Kirche und SPÖ in die Wege geleitet..
Der SP-Politiker habe darüber hinaus, wie auch Kardinal König, ein
starkes Bewusstsein für die Bedeutung des Gemeinwohls gehabt.
Fenzl erinnerte im "Kathpress"-Gespräch aber auch an die
Auseinandersetzungen rund um die Fristenregelung in den
1970er-Jahren, als die katholische Kirche mit Kardinal König an der
Spitze klar dagegen Position bezogen hatte. Inzwischen sei
bekanntgeworden, so Fenzl, dass auch Bruno Kreisky, mit dem der
Kardinal trotz allem immer in einem guten Gesprächsverhältnis
geblieben war, mit dem Zustandekommen dieser "Lösung" nicht
glücklich gewesen sei. Der Kardinal selbst habe die Fristenregelung
bis zu seinem Tod als eine "offene Wunde" bezeichnet.
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