Alle Hintergründe und neue Details zum größten europäischen Bankenskandal

St. Pölten (OTS) - Für Spannung ist gesorgt: Morgen um 13 Uhr wird
der kroatische Ex-Premierminister Ivo Sanader per Videokonferenz vom
Kärntner Untersuchungsausschuss als Zeuge zur Hypo Alpe-Adria-Affäre
einvernommen. Der ehemalige Theaterintendant in Split und Nachfolger
von Franjo Tudjman als Vorsitzender der kroatischen Regierungspartei
HDZ war am 10. Dezember 2010 aufgrund eines internationalen
Haftbefehls in Österreich festgenommen worden. Die kroatische
Staatsanwaltschaft DORH wirft dem Ex-Politiker schweren
Amtsmissbrauch und Untreue vor. Nach einem Bericht der Zagreber
Antikorruptionsbehörde USKOK soll während seiner Regierungszeit die
Korruption dem Land einen Schaden von mehr als zwei Milliarden Euro
zugefügt haben. Nur einen Tag vor Sanaders Festnahme war in Rijeka
auch der deutsche Honorarkonsul und kroatische Industrielle Robert
Jezic verhaftet worden. "Der beste Freund und Verbündete des
Premierministers" ((C) Ex-Hypovorstand Wolfgang Kulterer) soll wie
Sanader in etliche dubiose Finanztransaktionen der Klagenfurter
Skandalbank verwickelt sein. Laut dem am 3. Jänner 2010 im Residenz
Verlag erscheinenden Buch "Tatort Hypo Alpe Adria" von Richard
Schneider laufen die Ermittlungen der USKOK gegen Sanader & Co
bereits seit Anfang 2001. Allerdings standen anfangs nur eher
belanglose Delikte im Fokus der nationalen Korruptionsbekämpfung.
Seit dem unerwarteten Rücktritt von Sanader im Juli 2009 und dem
Amtsantritt seiner Nachfolgerin Jadranka Kosor wird jedoch scharf
geschossen: Dabei stehen auch weitere ehemalige Minister sowie die
Chefetagen zahlreicher Staatskonzerne im Visier. Eine der größten
USKOK-Operationen trägt den Codenamen "Maestro" und ist noch immer am
Laufen. Sie umfasst neben den Korruptionsvorwürfen rund um die
Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) auch einige Machenschaften beim
kroatischen Privatisierungsfond HFP. Im Zuge dieser Operation stieß
die Antikorruptionsbehörde Ende 2008 auch auf die Affäre Brodosplit,
bei der es um die angebliche Veruntreuung von drei Millionen Euro bei
den Privatisierungsbestrebungen zweier Werften in Split geht. Auch in
diesem Zusammenhang untersucht die USKOK eine mutmaßliche
Verstrickung von Sanader, der nur ein halbes Jahr nach Auffliegen der
Affäre zurücktrat. Im selben Fall soll auch gegen einen noch
amtierenden Minister ermittelt werden. Im Buch "Tatort Hypo Alpe
Adria" wird mit zahlreichen, bisher unbekannten Details das ganze
Ausmaß der Verflechtung zwischen Politik, Wirtschaft und Kriminalität
in Europas größten Bankenskandal erstmals sichtbar.
Richard Schneider: Tatort Hypo Alpe Adria. Mit einem Vorwort von Veit
Heinichen. 288 Seiten, Format 140x220 Hardcover, EUR 23,90 / sFr
36,50, ISBN: 9783701732272. Erscheint am 3. Jänner 2011.
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