• 16.12.2010, 15:43:48
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  • OTS0304 OTW0304

"ARS SACRA"

Kunstschätze des Mittelalters aus dem Salzburg Museum

Fruelauf Rueland d.Ä.
Tempera auf Holz
um 1495

Salzburg (OTS) - "ARS SACRA. Kunstschätze des Mittelalters aus dem
Salzburg Museum" - 8 Jahrhunderte Kunst, 1000 Quadratmeter
Ausstellungsfläche, mehr als 300 Objekte aus fast allen Sammlungen
des Hauses, eine eigens konzipierte Kinderwelt und ein umfangreiches
Museumspädagogisches Programm: Das Salzburg Museum präsentiert vom
17. 12. 2010 bis 29. 01. 2012 die größte Mittelalterausstellung in
Salzburg seit fast 40 Jahren und widmet das gesamte 1. Obergeschoß
der herausragenden Stellung Salzburgs im Mittelalter.

Rund acht Jahrhunderte Kunst sind in der Sonderausstellung "ARS
SACRA. Kunstschätze des Mittelalters aus dem Salzburg Museum" mit
mehr als 300 Objekten aus allen Sammlungen des Hauses vertreten. Auf
1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden zum größten Teil
kirchliche Kunstwerke gezeigt. Nach einer Einführung in das Thema
inklusive chronologischer Übersicht über die Zeit steht die
thematische Präsentation der Objekte im Mittelpunkt. So sind den
einzelnen Ausstellungsräumen Titel wie "Christus", "Maria", "Musik"
oder "Handschriften" zugeordnet.

In der Sonderausstellung "ARS SACRA. Kunstschätze des Mittelalters
aus dem Salzburg Museum" werden bewusst die mittelalterlichen
Kunstwerke ausschließlich aus dem Salzburg Museum in den Mittelpunkt
gerückt. "Wir wollen mit dieser Ausstellung ganz bewusst Lobbying für
unser Museumskonzept betreiben, die hochwertigen Kunstschätze des
Mittelalters im Hohen Stock der Festung zu präsentieren. Es ist sehr
schade, dass der Großteil der Objekte aus Romanik und Gotik sich
zumeist im Depot befindet. In einem der bedeutendsten und
besterhaltenen mittelalterlichen Bauwerk könnten wir sie optimal
präsentieren und die Wertigkeit der Schauräume in der Festung extrem
steigern", erklärt Museumsdirektor Dr. Erich Marx.

Idee und Präsentationsform der Ausstellung

Nach einer Einführung in das Thema und der Darstellung der
Sammlungen gibt es einen chronologischen Überblick über die Zeit. Die
thematische Gruppierung stellt eine Besonderheit in der
Ausstellungsgestaltung dar. Aufgrund dieser Präsentationsform ist ein
stilistisches Vergleichen verschiedener Zeitphasen ebenso möglich wie
das Aufzeigen ikonografischer Entwicklungen. Frühmittelalterliche
Objekte stehen neben spätgotischen und geben einen Überblick über
rund 800 Jahre Kunstschaffen im Erzstift Salzburg. "Die Ausstellung
soll nicht nur ein informatives, sondern auch ein sensitives Erlebnis
sein", erklärt Ausstellungskurator Mag. Peter Husty die Idee zur
Sonderausstellung. Abgedunkelte Räume mit beleuchteten Objekten,
mittelalterliche Musik, die von der Salzburger Virgilschola
(Vokalensemble für mittelalterlichen Choral) eingespielt wurde, die
"sakrale" Aufstellung der im Museum erhaltenen Altäre und der
monumentale Rekonstruktionsversuch des Valkenauer Denkmals bereichern
die Sonderausstellung.

Mittelalter in Salzburg

Die Ankunft des fränkischen Missionars Rupert in Salzburg um 696
und die Klostergründungen in der einst römischen Municipalstadt
Iuvavum bilden den Anfangspunkt der christlichen Geschichte
Salzburgs. Bereits in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts wurde
Salzburg Bistum, 798 erhob Papst Leo III. Arn zum Erzbischof von
Salzburg und damit zum Oberhaupt der gesamten bayrischen
Kirchenprovinz. Salzburg wurde mit der Christianisierung des
Südostens des Reichs bis nach Ungarn beauftragt, erhielt große
Güterschenkungen und entwickelte sich bis zum frühen 14. Jahrhundert
zum selbstständigen geistlichen Fürstentum. Die herausragende
Stellung Salzburgs zeigt sich auch auf einem hohen Niveau im
künstlerischen Bereich, das in der Spätgotik seinen Höhepunkt fand.

Mittelalter-Sammlung des Salzburg Museum

Vorrangig religiöse Objekte - wenig Alltags- und Gebrauchsgegenstände

Die frühesten Stücke der Ausstellung reichen in die Zeit des
Heiligen Rupert (700-750), das jüngste Ausstellungsobjekt ist das
rekonstruierte Kaiserdenkmal für den Dom zu Speyer, das Hans
Valkenauer im Auftrag von Kaiser Maximilian I. 1514 begonnen, jedoch
nie vollendet hat. Wie der Ausstellungstitel bereits vermuten lässt,
sind wenige Alltags- und Gebrauchsgegenstände in museale Sammlungen
gelangt. Ein Großteil der mittelalterlichen Gegenstände wurde dem
Museum in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geschenkt. Die
Exponate stammen teilweise aus Privatbesitz, wie zum Beispiel der
Nikolaus-Altar. Aber auch Objekte aus Klöstern, Kirchen und Kapellen
gelangten im Zuge von Erneuerungen in den Besitz des Museums. In fast
allen Sammlungen des Museums befinden sich mittelalterliche Stücke:
Münzen und Tafelbilder, Reliefs und Textilien, archäologische Funde
und Goldschmiedearbeiten, Altarteile und Hand-schriften, Grabsteine
und Glasscheiben, Schmuck und Skulpturen, Schlüssel und Schlösser.
Heute ist es ein Glücksfall, wenn ein bedeutendes mittelalterliches
Kunstwerk in die Sammlung des Museums gelangt. "Ausnahmen gibt es
allerdings doch immer wieder. 2008 konnte die gotische Tafel mit
einer Kreuzigung aus der Hand des Meisters von St. Leonhard im Wiener
Dorotheum ersteigert werden", freut sich Chefkurator Husty.

Der reiche und vielfältige Bestand an mittelalterlichen Objekten
im Salzburg Museum dokumentiert die Bedeutung der Kirche in Salzburg,
deren Macht und Vorrangstellung im Mittelalter uns heute nicht mehr
so bewusst ist.

"Altäre", "Christus", "Maria", "Heilige"

Den Ausstellungsräumen sind Themen zugeordnet. In einem der Räume
sind Altäre zu sehen, die als Einzelbilder erhalten sind oder als
ganz erhaltenes Ensemble wie der Rauriser Altar von 1490 nach der
Restaurierung in neuem Glanz erstrahlen. Auch die Halleiner
Kreuzigungsgruppe, die dem bedeutenden Bildhauer Veit Stoss
zugeschrieben wird, wurde restauriert. Weitere Räume stehen unter dem
Titel "Christus", "Maria" oder "Heilige". Hier werden neben den
bekannten Prunkstücken der Sammlung wie den sogenannten
"Löwenmadonnen" oder Fragmenten aus dem romanischen Dom auch einige
Neuerwerbungen gezeigt. Weitere Räume widmen sich beispielsweise der
Musik im Mittelalter oder den mittelalterlichen Handschriften.

"Auberlins Schrein" - Mittelalter für Kinder

Zum ersten Mal wurde für eine Sonderausstellung eine Kinderwelt
kreiert, die den Kleinen das Mittelalter spielerisch näher bringt. In
den Läden des "Auberlins Schrein" sind die Antworten zu vielen
verschiedenen Fragen über das Mittelalter versteckt. Zu jedem großen
Themenbereich gibt es Informationen, die für die jungen
Museumsbesucher speziell aufbereitet sind. Bei "Christus" geht es um
die Verbreitungsgebiete der Weltreligionen. Die Bedeutung der
Bildsprache und die Marienverehrung stehen unter "Maria" im
Mittelpunkt. Auf einer kleinen Leier kann ein mittelalterliches Lied
nachgespielt werden. Was sind Heilige und woran erkennt man sie? Was
ist ein Scriptorium? Wozu gibt es einen Altar in der Kirche und was
haben eigentlich die Kinder gespielt? Diese und viele weitere Fragen
werden in der mittelalterlichen Kinderwelt beantwortet.

Abwechslungsreiches Kunstvermittlungsprogramm

Ein umfangreiches Rahmenprogramm entführt große und kleine
Besucher in die Zeit des Mittelalters. Die mittelalterliche
Schreibwerkstatt, Mode, Tanz oder Schmuck im Mittelalter sind nur
einige Themen des abwechslungsreichen Angebots. Mit einem
"Stadtbaukasten" wird das mittelalterliche Salzburg nachgebaut, und
im Anschluss daran können Kinder und Erwachsene bei einem
Stadtrundgang viel Mittelalterliches erleben. Unter dem Motto
"Totengräber, Steinmetz und Wachszelte" werden mittelalterliche
Berufe vorgestellt. Die Kleidung, das Leben damals und lustige Lauf-,
Kreis- und Pfandspiele stehen beim Workshop mit dem Thema "Knappe,
Knecht und Edelfräulein" im Mittelpunkt. Die Führungen und Workshops
können von Schulklassen gebucht werden. Punktuell können die Angebote
auch von Familien, Kinder und Jugendlichen am Nachmittag oder
Wochenende gebucht werden.

Wissenschaftlicher Aufsatzband

"ARS SACRA. Kunstschätze des Mittelalters aus dem Salzburg Museum"
ist auch der Titel des wissenschaftlichen Begleitbandes zur
Ausstellung. Auf über 400 Seiten wird ein Überblick über
mittelalterliche Objekte aus allen Sammlungen des Hauses gegeben. Der
Band gliedert sich wie die Ausstellung nach Sachgruppen. Die Stücke
werden hierin nicht allein nach kunsthistorischen Kriterien
vorgestellt, sondern auch die Kunsttechnologie wird in den Blickpunkt
der Dokumentation gerückt. Der Sammelband ist um 35 Euro im Salzburg
Museum und im Buchhandel erhältlich.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Salzburg Museum
   Mag. Natalie Fuchs
   Öffentlichkeitsarbeit, Marketing
   
   Tel.: +43-(0)662-62 08 08-777
   Mobil: + 43-(0)664-45 48 369
   natalie.fuchs@salzburgmuseum.at
   www.salzburgmuseum.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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