• 16.12.2010, 09:40:51
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ÖAMTC testet Spritverbraucher: Wenn Sitzheizung und Gasfuß den Autotank leeren

Falsche Gangwahl und Dachträger, aber auch Lüftung, Sitzheizung und HiFi-Anlage schlucken viel Sprit

Wien (OTS) - Schlägt die Tankanzeige früher als erwartet an? Da
haben wohl die zusätzlichen Energieverbraucher im Auto wieder kräftig
zugeschlagen: Dachträger, Sitz- und Heckscheibenheizung, Lüftung und
der Lenker am beheizten Lenkrad mit dem besonders sportlichen
Fahrstil. "Man kann durch eine bewusste Fahrweise und sparsamen
Umgang mit zusätzlichen Energieverbrauchern im Auto sehr viel
Kraftstoff sparen", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Eindrucksvoll
belegt das der neueste Test des ÖAMTC. Einerseits wurde der
zusätzliche Spritverbrauch durch diverse elektronische Helferlein im
stehenden und im fahrenden Auto geprüft. Andererseits wurde der
Einfluss des Fahrverhaltens auf die Tankuhr genau unter die Lupe
genommen.

Elektrische Komponenten - die unterschätzten Spritfresser

Wem ist präsent, dass der Scheibenwischer mehr Strom verbraucht
als Stand- oder Sitzheizung? Oder dass Frontscheibenheizung und
elektrohydraulisches Verdeck die Spitzenreiter bei den unbewussten
Spritverbrauchern sind?

Der ÖAMTC hat dazu zwei gerne gefahrene Fahrzeuge (Mazda 5 1.8 mit
Ottomotor und VW Polo 1.6 TDI mit Dieselmotor) und ihre verschiedene
Verbrauchergruppen (Licht, Multimedia, Klima, Winter/Wetter, Komfort
und Sonstiges) untersucht. Die Testergebnisse mit und ohne
elektronische Helferlein zeigen: "Man kann von einer Faustregel
ausgehen. 100 Watt elektrische Last im Auto bedeuten 0,1 Liter Sprit
mehr pro 100 Kilometer. Beim Benziner etwas mehr, beim Diesel etwas
weniger", sagt der ÖAMTC-Techniker.

Zieht man als Beispiel eine Autofahrt in den Winterurlaub heran,
kommen etliche Watt Last zusammen, die sich deutlich im
Spritverbrauch niederschlagen: Lüftung (Mitteleinstellung) braucht
171 Watt, Abblendlicht 125 Watt, Nebel-Schlussleuchten 53 Watt,
Nebelscheinwerfer 110 Watt, Sitzheizung zwei Sitze 204 Watt,
Lenkradheizung 50 Watt, Scheibenwischer wegen starken Schneefalls 140
Watt, beheizte Außenspiegel 40 Watt, Radio 21 Watt und mittlerer
HiFi-Verstärker 200 Watt, mobiles Navigationssystem 7 Watt. Zusammen
ergibt das eine zusätzliche Last von etwa 1.100 Watt und einen
Mehrverbrauch von ca. 1,1 l/100km.

Mit falschem Gang und Ungeduld zum höheren Spritverbrauch

Doch damit nicht genug. Es ist bekannt, dass man mit dem falschen
Fahrhalten unnötig viel Kraftstoff verbraucht: Die vorliegende
ÖAMTC-Test liefert neue Zahlen, die eine echte Motivation zum
Spritsparen sind. So hat beispielsweise die Gangwahl einen enormen
Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Der Mazda im Test benötigte bei
einer konstanten Fahrt für 50 km/h im fünften Gang 4,1 Liter Benzin,
im dritten Gang 5,1 Liter auf 100 Kilometer. Das ist bezogen auf den
fünften Gang ein Mehrverbrauch von 23,7 Prozent. Wer den Polo
konstant 80 km/h im fünften Gang fährt, braucht nur 3,2 Liter/100km,
im vierten Gang 3,6 Liter (+ 15,2 Prozent), im dritten Gang 4,4 Liter
(+39,2 Prozent). "Es macht sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt,
auf die Tourenzahlen zu achten und früher in einen höheren Gang zu
schalten", sagt der ÖAMTC-Techniker. "Manche Autofahrer erwecken
allerdings den Eindruck, dass sie das für extrem uncool halten."
Denen sei nun bestätigt: Ein "Hatzerl" an der Ampel erhöht den
Kraftstoffverbrauch beim Ottomotor um das bis zu 4,8-Fache im
Vergleich zum normalen Motorlauf im Stand.

Das gefrorene Auto im Stand warmlaufen lassen ist laut ÖAMTC-Test
wenig wirksam, aber dafür äußerst umweltbelastend. Der Mazda
verbrauchte bei Minus 10 Grad Außentemperatur in nur vier Minuten
Sprit im Wert von 20 Cent - und emittierte hochkonzentrierte
Schadstoffe. "In dieser Zeit hat man die Scheiben händisch
abgekratzt. Das Auto wärmt sich am besten beim Fahren auf", sagt der
ÖAMTC-Experte.

Dachboxen sind praktisch, aber verursachen mit zunehmender
Geschwindigkeit auch einen wachsenden Mehrverbrauch. Bei 100 km/h
benötigt ein Mittelklassewagen rund 19 Prozent mehr Sprit, bei Tempo
130 sogar über 27 Prozent. "Daher Dachboxen nie länger als benötigt
auf dem Dach lassen", empfiehlt der ÖAMTC-Techniker.

Letztendlich ist es immer der Fahrer, der den größten Einfluss auf
den Energieverbrauch seines Autos hat, denn "Energiesparen beginnt im
Kopf", sagt Kerbl abschließen.

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Eva Käßmayer
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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