Ergebnisse der Vorarlberger Spitalsambulanzstudie 2010 präsentiert
Bregenz (OTS/VLK) - Vorarlbergs Spitäler verzeichnen rund 500.000
Ambulanzkontakte pro Jahr. 25 Prozent davon sind sogenannte
Selbstzuweiser, also Personen, die von sich aus eine Ambulanz
aufsuchen, lautet ein Ergebnis der Vorarlberger
Spitalsambulanzstudie. Gemeinsam mit Vertretern der Ärzteschaft und
VGKK-Obmann Manfred Brunner informierte Landesstatthalter Markus
Wallner heute, Freitag, über die Details der Studie - und die
Schlussfolgerungen daraus.
Die Vorarlberger Krankenhäuser verzeichnen pro Jahr steigende
Zuwachsraten bei den Ambulanzfrequenzen im Umfang von rund zehn
Prozent. Im Rahmen der Gesundheitsplattform haben sich Land,
Gebietskrankenkasse und Ärztekammer darauf verständigt, mögliche
Entlastungsmaßnahmen zu untersuchen. Als erster Schritt war dazu eine
Ist-Erhebung notwendig. "Um in Zukunft Verbesserungen im
Ambulanzbereich vornehmen zu können, haben wir untersucht, aus
welchen Gründen die Patienten eine Spitalsambulanz aufsuchen", sagte
Gesundheitslandesrat Wallner. "Im Sommer 2010 haben wir daher eine
Erhebung in allen Akutspitälern Vorarlbergs zeitgleich durchgeführt.
Dabei wurden rund 37.000 Ambulanzkontakte analysiert und auf das
ganze Jahr hochgerechnet".
Summe Ambulanzfrequenzen pro Jahr: 495.632
Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen :
- Rund 120.000 Selbstzuweiser sind pro Jahr in den Vorarlberger
Spitalsambulanzen zu verzeichnen. Davon wären nach Einschätzung der
Spitalsärzte etwas mehr als die Hälfte durch den niedergelassenen
Bereich adäquat versorgbar.
- Das untere Rheintal ist besonders stark von dem Phänomen betroffen.
- Häufig sind es Kinder und junge Menschen bis 35 Jahre.
- 90 Prozent kommen in der Zeit von 07:00 bis 22:00 Uhr.
- Zu 60 Prozent betrifft es das Fach der Unfallchirurgie, hier liegen
aber sehr viele Bagatellverletzungen vor.
- Die stationäre Aufnahmerate bei den Selbstzuweisern beträgt acht
Prozent, die Wiederbestellrate in die Spitalsambulanz liegt bei 30
Prozent.
- Hauptmotive der Patienten, nicht zum niedergelassenen Hausarzt zu
gehen, sind der Eindruck, dass es im Krankenhaus schneller und
einfacher gehe (Termingründe), sowie die subjektive
Qualitätserwartung der Patienten: "Dort ist alles was man braucht auf
einem Fleck", Ärztevertreter Burkhard Walla sprach von einer
"Supermarktmentalität")
Schlussfolgerungen
"Um die Spitalsambulanzen langfristig zu entlasten, prüfen wir
gemeinsam mit den zuständigen Leistungserbringer derzeit ein Konzept
für eine Triageordination im Nahbereich des Spitals sowie für eine
Telefonhotline", so Markus Wallner. Dadurch soll ein Leitsystem
etabliert werden, das die Patienten berät und zum richtigen
Versorgungsbereich weist. Die beiden Maßnahmen - Triageordination und
Telefonhotline - sollen im Jahr 2011 konkretisiert und umgesetzt
werden.
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