• 10.12.2010, 11:00:56
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Montecuccoli: Forstwirtschaft fordert klares Ergebnis in Cancun

Nachhaltige Forstwirtschaft in CO2-Bilanzen positiv anrechnen

Wien (OTS/aiz) - "Die Land- und Forstwirtschaft bekommt etwaige
Folgen des Klimawandels als erstes zu spüren. Deshalb rufen die
Land&Forst Betriebe Österreich die Verantwortlichen mit großer
Besorgnis auf, die UN-Klimakonferenz in Cancun mit greifbaren und
rasch umzusetzenden Ergebnissen für den globalen Klimaschutz zum
Abschluss zu bringen", sagt der Präsident der Land&Forst Betriebe
Österreich, Dipl.-Ing. Felix Montecuccoli, zum zähen Ringen in
Cancun.

Konkret fordert er dabei verbindliche Zielsetzungen, um die
Temperaturzunahme als wesentlichen Standortfaktor für den Wald bei
zwei Grad Celsius zu stabilisieren, indem die Treibhausgasemissionen
aus fossilen Quellen reduziert und die Wirtschaft konsequent in
Richtung "low carbon economy" entwickelt wird. "Dafür müssen sich
aber alle Teilnehmer in Cancun bewegen, sowohl die Industrie als auch
die Entwicklungs- und Schwellenländer." Montecuccoli verweist auf die
von den Land&Forst Betrieben Österreich ausgearbeiteten Positionen
zur Anrechenbarkeit der CO2-Speicherung im Zuge einer nachhaltigen
Waldbewirtschaftung, die mittlerweile zur offiziellen Position der
österreichischen Forstwirtschaft weiterentwickelt wurden.

Land&Forst Betriebe fordern Anrechnung nachhaltiger Holzentnahme als
CO2-Senke

Die österreichische Forstwirtschaft fordert, dass ein
Kyoto-Nachfolgeprotokoll die positiven Klimaleistungen traditioneller
Waldländer mit hohen Holzvorräten und nachhaltiger, multifunktionaler
Forstwirtschaft, wie sie in Österreich seit Generationen betrieben
wird, bei der Erstellung der CO2-Bilanzen positiv berücksichtigt. Die
Holzentnahme aus dem Wald und deren CO2-senkende Verwendung muss als
sogenannte Kohlenstoffsenke angerechnet werden. Die Kohlenstoff
speichernde Wirkung des Waldes kann nur durch eine gezielte
Holzentnahme auf Basis einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung
weiterhin garantiert werden. Denn Windwürfe, Insektenkalamitäten und
in Folge im Wald belassene und verrottende Biomasse setzen CO2 frei,
wohingegen die Verwendung von Holz und Biomasse aus nachhaltiger
Waldwirtschaft kohlenstoffintensive Materialien oder fossile
Energiequellen substituiert und einen signifikanten Beitrag zur
Abschwächung der Folgen des Klimawandels leistet.

Alle im Wald verbleibende Biomasse positiv als Kohlenstoffsenke
anzurechnen, macht nur in Ländern einen Sinn, wo Entwaldung,
Brandrodung und nicht nachhaltige Forstregime vorherrschen.

Nachhaltig bewirtschaftete europäische Wälder speichern 410 Mio. t
Kohlenstoff

Die Land&Forst Betriebe Österreich weisen nachdrücklich darauf
hin, dass die europäischen Wälder aufgrund ihrer nachhaltigen und
umsichtigen Bewirtschaftung beträchtlich zur Senkung der
CO2-Emissionen beitragen. Die Kohlenstoffspeicherung des Waldes in
der EU-27 wird mit 410 Mio. t CO2 im Jahr 2008 beziffert. "Durch die
nachhaltige Waldbewirtschaftung leistet die heimische Forstwirtschaft
einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und erbringt dadurch eine
wichtige Leistung für die Gesellschaft. Gleichzeitig ist die Land-
und Forstwirtschaft allerdings durch die negativen Auswirkungen des
Klimawandels direkt betroffen", so Montecuccoli.

Holzverwendung - ein wichtiger Schlüssel zum Klimaschutz

Holz kann in vielfältiger Weise energieintensive und damit
klimaschädliche Roh- und Werkstoffe ersetzen. Beton, Glas, Stahl,
Aluminium und viele Kunststoffe können heute oft durch Holz ersetzt
werden. "Ein Holzhaus verursacht nur ein Zehntel der Emissionen eines
vergleichbaren, aus Beton erbauten Hauses. Eine nachhaltige
Holzgewinnung und Verwendung muss endlich auch positiv angerechnet
werden", appelliert Montecuccoli.
(Schluss)

Rückfragehinweis:

GS Dipl.-Ing. Bernhard Budil
   Land&Forst Betriebe Österreich
   Schauflergasse 6/5
   1010 Wien
   Tel. +43-1-5330227-0
   Mail: office@landforstbetriebe.at

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