Heimische Bäume produzieren 330.000 t Sauerstoff während ihres Wachstums
Wien (OTS) - Vor 500 Jahren wurde in Lettland der erste
Weihnachtsbaum aufgestellt. Diese Tradition ist bis heute aus vielen
christlichen Ländern nicht mehr wegzudenken. In Österreich wird zum
Weihnachtsfest in 2,5 der insgesamt 3,6 Mio. Haushalte ein Baum
aufgestellt. Davon kommen 2,2 Mio. oder 90% aus heimischer
Produktion, drei Viertel stammen von eigens dafür angelegten
Kulturen, der Rest aus dem Wald. Nur 7% der Privathaushalte setzen
auf einen Kunststoffbaum - eine Zahl die seit Jahren unverändert ist.
"Durch den bevorzugten Griff der Österreicher zu heimischen Bäumen
holen sich diese nicht nur ein Symbol des Lebens ins Haus, sondern
leisten einen nicht unbeachtlichen Beitrag zum Klimaschutz",
informierte heute Hermine Hackl, Präsidentin der Naturschutzplattform
BIOSA, bei einem Pressegespräch.
Christbäume binden Treibhausgas
In Österreich steigt der Bedarf an Weihnachtsbäumen von Jahr zu
Jahr, sodass die Gesamtanbaufläche zwischen 1990 bis 2002 um 240%
vergrößert wurde. Heute gibt es auf 3.300 ha Christbaumkulturen, die
das Treibhausgas CO2 aufnehmen und den Kohlenstoff dauerhaft
speichern. "Ein Hektar bindet während der Wachstumsphase von
durchschnittlich zehn Jahren etwa 140 t Kohlendioxid, erzeugt dabei
rund 100 t Sauerstoff und filtert Staubpartikel aus der Luft",
erläuterte Peter Mayer, Leiter des Waldforschungszentrums BFW.
Bundesweit ergibt das 330.000 t Sauerstoff, der für eine Mio.
Menschen ausreichen würde. Der gesamte österreichische Wald speichert
auf 3,9 Mio. ha insgesamt 800 Mio. t Kohlenstoff - das entspricht der
40-fachen Menge unserer jährlichen Treibhausgasemissionen. "Außerdem
werden für jeden durchschnittlich großen Christbaum wieder zwei bis
drei neue gepflanzt beziehungsweise hat die Natur eine entsprechende
Verjüngung vorgesehen", ergänzte Hackl.
Für einen heimischen Christbaum spricht aber auch der kurze
Transportweg von durchschnittlich 40 km vom Feld bis zum
Verkaufsstand, während Bäume aus den Hauptimportländern wie Dänemark
und Norddeutschland mehr als 1.000 km in den Nadeln haben. "Alleine
vom Aspekt der Distanz macht es Sinn, zu einem heimischen Produkt zu
greifen und damit seine persönliche Ökobilanz zu verbessern", so
Mayer. "Abgesehen davon ist ein Baum aus der Region zwangsläufig
frischer und damit auch haltbarer als ein weit gereister und nicht
zuletzt in der Regel auch um einiges billiger."
Nach dem Fest sorgen sie für Energie und Wärme
Natur-Christbäume bringen nicht nur Licht und Wärme in die Herzen
der Menschen, sondern haben nach den Festtagen eine wertvolle
Funktion als Bio-Energieträger. So ergeben beispielsweise allein die
in Wien verkauften Weihnachtsbäume eine Hackgutmenge von rund 4.000
t, mit denen allein sieben Tage lang 48.000 Haushalte mit Strom und
zusätzlich 12.000 mit Wärme versorgt werden.
Mehr als die Hälfte der österreichischen Anbaufläche für
Christbäume befindet sich in Niederösterreich und dort zum Großteil
im südlichen Waldviertel. "Vor allem für strukturschwache bäuerliche
Betriebe stellt die Christbaumkultur einen wesentlichen
Einkommensbestandteil von oft bis zu 50% dar und sichert darüber
hinaus die Bewirtschaftung der anderen Agrarflächen, so es
andernfalls zur Verwaldung kommen würde", so Karl Schuster, Referent
der LK NÖ und Geschäftsführer der europäischen Christbaumproduzenten.
Während früher hauptsächlich die heimische Fichte und Tanne als
Christbaum verwendet wurden, sind es heute vor allem fremdländische
Tannen- und Fichtenarten. Insbesondere die Nordmanntanne ist seit
einigen Jahren der Renner unter den Weihnachtsbäumen. EU-weit werden
davon 34 Mio. Stück benötigt, es fehlen aber 2,2 Mio. Bäume. Das
liegt zum einen an einer rund 15%igen Flächenreduzierung in Dänemark
zum Jahrtausendwechsel, an starken Frostschäden in Deutschland in den
vergangenen zwei Jahren, wodurch viele Bäume noch in der Kultur
stehen sowie an der steigenden Nachfrage in Osteuropa. "Zwar haben
einige Staaten wie Polen, Schottland und Belgien zwischenzeitlich
ihre Christbaumflächen stark erweitert, wir sehen aber für unsere
österreichischen Produzenten dennoch eine gute Chance mit ihren
Bäumen hier Fuß zufassen", informierte Schuster.
Die heimischen Konsumenten müssten aufgrund des europaweiten
Christbaummangels dennoch nicht befürchten, keinen Baum mehr zu
erhalten. "Wer allerdings ein großes Exemplar haben will, muss sich
rechtzeitig danach umsehen", warnt der Experte. Da der Trend zu
großen Bäumen gehe, könnten beste Qualitäten über zwei Meter knapp
werden.
Herkunftsschleife garantiert heimische Qualität und Frische
Wer sicher sein möchte, dass sein Baum aus Österreich stammt,
sollte auf die Herkunftsschleife der heimischen Produzenten achten.
Sie bürgt auch für Qualität, Frische und stabile Preise. So sind
Nordmanntannen heuer zwischen EUR 10,- und 40,- pro Meter zu haben,
Blaufichten kosten zwischen EUR 7,- und 14,-. "Importe aus Nordeuropa
werden aufgrund des Baummangels hingegen heuer wieder um 10% teurer
werden", weiß Schuster. Der Christbaumverkauf startet in Wien und
anderen großen Städten am 12.12. Eine Liste der Produzenten ist im
Internet auf www.weihnachtsbaum.at zu finden.
Mondphasenschnitt spielt für Haltbarkeit keine Rolle
Wie das Waldforschungszentrum BFW in einem Versuch herausgefunden
hat, garantiert der Schnitt laut Mondphase, wie oftmals behauptet,
keine längere Haltbarkeit. "Generell haben die Tannen die grünen
Nadeln länger als die heimische Fichte. Die Blaufichte kann dabei mit
der Tanne mithalten. Normalerweise sollte ein geschmückter Baum aber
ohne Probleme zwei Wochen im Wohnzimmer ohne massiven Nadelverlust
bleiben können", versichert BFW-Leiter Mayer. Man sollte nur darauf
achten, den Baum vor dem Schmücken an einem kühlen und möglichst
dunklen Ort zu lagern.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH.
Mag. Hermine Hackl
Tel.: *43/1/33151-404, Mobil 0664/837 61 78
mailto:hermine.hackl@ama.gv.at
www.ama-marketing.at
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