• 06.12.2010, 16:05:11
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"KURIER"-Kommentar von Josef Votzi: "Nicht genügend, setzen!"

Das dreifache PISA-Debakel schreit nach Schul-Neustart statt Schuld-Zuweisung.

Wien (OTS) - Die roten Lehrer-Gewerkschafter sagen: Es war die
Gehrer. Die schwarzen Funktionäre trommeln: Nein, die Schmied. Noch
bevor der desaströse PISA-Test auf dem Tisch lag, schossen sich die
angeblichen Partner aufeinander ein. Besonders scharf im Visier - die
seit zwei Jahren amtierende Unterrichtsministerin.
Nur VP-Bildungssprecher Werner Amon nahm sie in Schutz: "Ich
möchte nicht den Fehler machen, den die SPÖ bei Gehrer gemacht hat -
plump die Ministerin für schlechte PISA-Ergebnisse verantwortlich zu
machen." Denn: "Bildungspolitische Maßnahmen brauchen fünf bis zehn
Jahre, bis sie wirksam werden." Amon hat recht. Es war dumm, den
miesen Test 2006 allein Gehrer umzuhängen. Genauso töricht ist es,
nur Schmied das neue, gleich dreifache, PISA-Debakel anzulasten.
Für den Total-Absturz etwa beim Lese-Test (Eselsbank statt
Mittelfeld) gibt es viele Gründe: Von der Lesefreude im Elternhaus
bis zum Anreiz in der Schule (siehe Seite 3). Schluss mit
primitiven Schuldzuweisungen, her mit seriösen Lösungsvorschlägen für
bessere Schulen. Sonst vergeht angesichts der vielen Unsinnigkeiten
aus Parteienmund dem letzten Erwachsenen, der noch sinnerfassend
lesen kann, die Lust am Lesen - und Zuhören.

Rückfragehinweis:
KURIER, Innenpolitik
Tel.: (01) 52 100/2649
mailto:innenpolitik@kurier.at
www.kurier.at

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