• 06.12.2010, 10:00:36
  • /
  • OTS0053 OTW0053

Seelendoktor Hund - BILD

Eine Forschungsgruppe aus Österreich, Deutschland und der Schweiz hat.erstmals wissenschaftlich fundiert -  über Messung des Stresshormons.Kortisol - die ursächlichen Gründe für die Wirkung von Tieren auf unser.Wohlbefinden ermittelt. .

Wien (OTS) - Eine Forschungsgruppe aus Österreich, Deutschland und
der Schweiz hat erstmals wissenschaftlich fundiert - über Messung
des Stresshormons Kortisol - die ursächlichen Gründe für die Wirkung
von Tieren auf unser Wohlbefinden ermittelt. Die viel beachtete
Studie wurde am Internationalen IAHAIO-Weltkongress über die
Mensch-Tier-Beziehung in Stockholm präsentiert.

Der konkrete Nachweis gelang Andrea Beetz und Henri Julius,
Psychologen der Universität Rostock und Kurt Kotrschal, Biologe an
der Universität Wien im Rahmen von Untersuchungen zu der Frage, ob
bei Kindern ein Zusammenhang zwischen dem Stresshormon Kortisol und
der Anwesenheit von Hunden festgestellt werden kann. Die Kinder
stammen alle aus problematischen und instabilen Familienverhältnissen
(vernachlässigt, misshandelt, missbraucht).

Diese Kinder können wenig bis gar kein Vertrauen mehr zu
Erwachsenen aufbauen, womit auch Therapien äußerst schwierig
durchzuführen sind. Ein Kind, das so unsicher gebunden ist, wird
davon ausgehen, dass es mit allen Erwachsenen (Lehrern, Therapeuten
etc.) genauso schlechte Erfahrungen macht wie mit den bisherigen
Bezugspersonen. Das ist auch der Hauptgrund, warum Therapeuten oder
Lehrer nur wenig bis gar keinen Zugang zu diesen Kindern finden.

Die Kinder wurden dazu in eine Art Prüfungssituation gebracht, die
kontrollierten Stress erzeugt ("Trierer Stresstest"). Es wurden 3
Gruppen gebildet, einer stand eine freundliche junge Person hilfreich
zur Seite, einer anderen ein Stoffhund und der dritten ein richtiger
Hund.

Hund auf Krankenschein?

Die aus Speichelproben gemessenen Werte des Stresshormons Kortisol
zeigen, dass diese Kinder aus den Situationen mit dem Erwachsenen und
dem Stoffhund gestresster herauskamen, als sie zu Beginn waren. In
der Hunde-Gruppe war das nicht der Fall. Die Kinder gingen mit einem
relativ hohen Kortisolspiegel in die Testsituation hinein, der im
Verlaufe des Tests kontinuierlich abfiel. Sie waren am Ende des Tests
mit Hilfe des Hundes also deutlich entspannt und der Kortisolwert
fiel unter den Ausgangswert.

Dies war allerdings nicht bei allen Kindern der Fall. Das Ausmaß
der Stressminderung hing davon ab, wie intensiv sich die Kinder auf
den Hund einließen. Die bloße Anwesenheit des Hundes als soziale
Unterstützung reichte nicht aus, sondern die Kinder mussten sich die
positive Wirkung quasi durch ihren Bezug auf den Hund selbst abholen.

Ein Hund kann also besonders für Kinder mit Bindungsproblemen ein
wertvoller Unterstützer sein. Damit konnte erstmals ein Mechanismus
wissenschaftlich nachgewiesen werden, der erklärt, warum Tiere und
hier im speziellen Hunde als wertvolle "vierbeinige Therapeuten"
rasch und effizient Hilfe leisten können, wo Menschen die Türen zu
verletzten Kinderseelen oft lange verschlossen bleiben.

Aufbauend auf diese ersten Erkenntnisse werden die Wissenschaftler
besonders der Frage nachgehen, welche Rolle das auch als
"Wohlfühlhormon" bezeichnete Oxytocin in diesem Zusammenhang spielt.
Für die Praxis eröffnen die Resultate der Wissenschaftler wesentlich
bessere Voraussetzungen, den Einsatz von Tieren in therapeutischen
und pädagogischen Umfeldern gezielt zu planen und noch besser auf die
Bedürfnisse von Menschen und Tieren abzustimmen. Die Durchführung
dieses viel beachteten internationalen Wissenschaftsprojekts konnte
durch die Unterstützung der Mars Petcare
Unternehmen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland realisiert
werden.

Bild: http://www.fotodepot.at/hund_katz_und_co/images/IEMT_004.JPG
Copyright: IEMT

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Renate Simon
IEMT (Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung)
1050 Wien, Margaretenstraße 70
Tel.: 01/505 26 25 30
E-mail: simon@iemt.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SKI

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel