- 05.12.2010, 11:47:51
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Lowie und das Elend der "Listenhunde"
Wiener Tierschutzverein fordert Aus für Rasse-Gesetzgebung

Wien (OTS) - Bis auf die Knochen abgemagert und völlig erschöpft
im Schnee liegend wurde vorgestern der Pitbull Terrier Lowie von
Passantinnen in Wien-Kagran aufgefunden. Er war so schwach, dass er
auf dem Weg zum Rettungsauto des Wiener Tierschutzvereins viermal
kollabierte. Jetzt wird er im Wiener Tierschutzhaus intensiv
medizinisch betreut.
"'Kampfhund' ist Lowie sicher keiner", sagt Alexander Willer,
Kampagnenleiter des Wiener Tierschutzvereins, "aber er kämpft um sein
Leben." Und weiter: "Lowie hat wie viele andere Hunde einfach das
Pech, einer 'falschen' Rasse anzugehören. Pitbull und Co. haben keine
große Lobby hinter sich, und das Image dieser Hunde liegt aufgrund
öffentlicher Panikmache am Boden."
Die Folgeerscheinungen: Der gesellschaftliche Druck auf die
HalterInnen dieser Rassen steigt. Viele entledigen sich ihrer Hunde
durch Aussetzen, andere vernachlässigen sie sträflich.
Willer: "Lowie ist kein Einzelfall. Esmeralda, eine American
Staffordshire Terrier-Hündin mit schweren Problemen in der Motorik,
wurde in der Prater Hauptallee herrenlos herumtorkelnd aufgefunden.
Gentle, ein Pitbull-Rüde, kam aus so einer miserablen Haltung, dass
er sich regelmäßig selbst verstümmelte. Beide haben mittlerweile ein
tolles Zuhause gefunden, was zeigt, dass Hunde dieser Rassen durchaus
gesellschaftstauglich sind, sofern dies ihre HalterInnen auch sind."
Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins: "Die
Hälfte aller Hunde im Wiener Tierschutzhaus gehört inzwischen
diskriminierten Rassen an. Genau vor einem Jahr war es noch knapp ein
Drittel. Diesen Anstieg führe ich zum Großteil auf den Erlass von
"Rasselisten"-Gesetzen in Wien und Niederösterreich zurück. Und
obwohl wir alles unternehmen, um diese Hunde an gute Plätze zur
Adoption zu bringen, werden viele von ihnen wohl Jahre im Tierheim
verbringen müssen, weil öffentlich geschürte Hysterie und schlechte
Gesetze sie dazu verdammen."
Petrovic abschließend: "Die Einführung rassespezifischer
Regelungen hat bisher keinen einzigen Hundebiss verhindert, dafür
allerdings viel Leid gebracht - für die Tiere! Lowie ist ein
tragisches Beispiel dafür. Daher: Schluss mit 'Rasselisten'!"
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Rückfragehinweis:
Mag. Alexander Willer: Tel.: 0699/ 1660 40 30
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