• 26.11.2010, 10:01:08
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Aderlass: Sparkurs macht MED UNI Innsbruck zum Patienten

Tiroler Ärzteausbildung und Krankenversorgung in Gefahr

Wien (OTS) - Es wurde viel berichtet über die Finanzierung der
Hochschulen. Für manche LeserInnen oder RadiohörerInnen war es
vielleicht schon frustran.

Frustran allerdings deshalb, weil die Regierung Professoren,
Wissenschafter und Studierende mit ungekannter Ignoranz behandelt. An
der Medizinischen Universität Innsbruck konnten schon dieses Jahr
zwölf hochkarätige wissenschaftliche Stellen nicht nachbesetzt
werden. Das Spargespenst ist unter uns und kommt nicht erst 2012! Die
Universität baut sich also durch den Sparzwang strukturell ab, so wie
sich bei Parodontose das Zahnfleisch zurückzieht. Die Zahnhälse
liegen frei und die Nerven liegen blank. Die hochwertige Ausbildung
von Medizinern ist in Gefahr, Ärzte können sich vielleicht bald nicht
mehr zu Fachärzten weiterbilden. Patienten werden schlechter versorgt
werden. Wenn das Ziel der Regierung ist, Drive-In-Medizin zu
etablieren, weiter so. Es ist nicht möglich, Spitzenmedizin zu
leisten, wenn der finanzielle Rahmen zerbröckelt wie morsches Holz.
Durch das Austrocknen der Universitätsbudgets entsteht der Verdacht,
dass es an Wertschätzung für die Jugend und für kranke Menschen
fehlt. Die Jungen von heute zahlen später als ausgebildete
AkademikerInnen hunderttausende Euro Steuern. Doch sind nicht nur die
Gesundheitsversorgung und die Ausbildung hoch qualifizierter
Arbeitskräfte in Gefahr. Auch die Bildung im Sinne Humboldts, die
wichtiger Teil der Entwicklung junger Menschen ist, steht auf Messers
Schneide. Nicht krämerisches Bilanzieren ist gefragt, sondern
humanistische Bildung.

Daher fordert die Österreichische HochschülerInnenschaft an der
Medizinischen Universität Innsbruck Bundeskanzler Faymann,
Finanzminister Pröll und die ganze Regierung auf, die erstickenden
Sparpläne für die Universitätsbudgets zu revidieren!

Rückfragehinweis:
Gregor Kastl, Referent für Bildungspolitik der ÖH MUI
Tel.: 0043/650 3717340

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