• 26.11.2010, 09:00:12
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Schnell wachsende Unternehmen - ein Wachstumsmotor der österreichischen Volkswirtschaft

Wien (OTS/WIFO) - Schnell wachsende Unternehmen sind wichtige
Motoren einer Volkswirtschaft. Sie tragen zur Schaffung von
Arbeitsplätzen und zum Produktivitätswachstum bei. Wie eine aktuelle
WIFO-Studie zeigt, haben die relativ wenigen schnell wachsenden
Unternehmen in Österreich einen überproportional großen Anteil an der
Arbeitsplatzschaffung. Schnelles Wachstum ist im Lebenszyklus eines
Unternehmens allerdings ein seltener und vorübergehender Zustand.

Wachstumsunternehmen sind selten: Nur etwa 3,5% der Unternehmen,
die 2003 mehr als 10 Arbeitskräfte beschäftigt hatten, erzielten im
Zeitraum 2003/2006 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von
20%. Dies entspricht 0,5% des Unternehmensbestands im Jahr 2006.
Allerdings schufen diese wenigen Unternehmen rund 10% aller im
Zeitraum 2003 bis 2006 entstandenen Arbeitsplätze bzw. 35% der
Arbeitsplätze der im Zeitraum 2003/2006 überlebenden Unternehmen, die
2003 mehr als 10 Beschäftigten gehabt hatten. Aber auch die Verluste
von Arbeitsplätzen konzentrieren sich stark auf wenige Unternehmen:
So entfielen 10% der insgesamt verlorenen Arbeitsplätze auf jene 0,9%
der Unternehmen, die schnell schrumpften.

Die Wachstumspersistenz der schnell wachsenden Unternehmen ist
aber im Durchschnitt gering: Nur etwa 9% der Wachstumsunternehmen
gehörten auch nach drei Jahren noch zu dieser Gruppe, nach sechs
Jahren nur mehr rund 3%. Schnelles Wachstum ist demnach ein seltenes
und temporäres Phänomen im Lebenszyklus von Unternehmen.

Die schnell wachsenden Unternehmen sind nicht notwendigerweise
Neugründungen oder klein. Auch große und etablierte Unternehmen haben
das Potential, schnell zu wachsen, allerdings sind
Wachstumsunternehmen tendenziell eher jung.

Regionale Cluster schnell wachsender Unternehmen sind in
Österreich nicht zu identifizieren. Die Verteilung über die Sektoren
ist dagegen nicht gleichförmig. Die Bereiche Realitätenwesen,
Vermietung und unternehmensnahe Dienstleistungen weisen den größten
Anteil schnell wachsender Unternehmen auf, weniger dynamisch sind die
Sachgütererzeugung sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen.

Branchen mit überdurchschnittlichem Beschäftigungswachstum weisen
auch einen höheren Anteil an schnell wachsenden Unternehmen auf.
Zugleich ist in den Bereichen mit überdurchschnittlich vielen
Wachstumsunternehmen auch der Anteil der schnell schrumpfenden
Unternehmen relativ hoch. Schnelles Unternehmenswachstum ist somit
nicht nur Ausdruck des Wachstumspotentials eines Sektors, sondern
auch Ausdruck der Wettbewerbsdynamik.

Rahmenbedingungen, die Unternehmenswachstum und Innovation
fördern, schaffen Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. Die
Herausforderung für die österreichische Wirtschaftspolitik liegt
darin, ein wirtschaftliches Umfeld zu etablieren, welches Raum für
unternehmerische Experimente bietet: Marktmechanismen sind zu
stärken, die Bildung eines umfassenden privaten Risikokapitalmarktes
zu unterstützen, und das österreichische Bildungssystem muss
hochqualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stellen, damit
innovative unternehmerische Projekte umgesetzt werden können.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht
11/2010
(http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?fid=23923&id=40786&typeid=8&
display_mode=2).

Rückfragehinweis:
Dr. Werner Hölzl
Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung - WIFO
Tel. +43 1 798 26 01-472 * Fax. +43 1 798 93 86
mailto:Werner.Hoelzl@wifo.ac.at

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