• 25.11.2010, 16:05:11
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"KURIER"-Kommentar von Josef Votzi: "Szenen einer Jung-Ehe"

Vassilakou läuft Gefahr, in Häupls Umarmung erdrückt zu werden.

Wien (OTS) - Die grünen Regierungsnovizen strahlten vor Freude, es
endlich in die erste Reihe geschafft zu haben. Der Bürgermeister gab
sich entspannt gönnerhaft. Eine Premiere ist es für beide. Michael
Häupl regierte - bis auf ein SP-VP-Intermezzo - immer alleine. Die
Wiener SPÖ hat es noch in allen Genen, solo zu herrschen. Dass sich
daran nicht viel ändern soll, demonstrierte sie mehrfach. Sie
präsentierte das Budget noch vor Verhandlungsschluss. Und sie macht
mit dem gleichen Regierungsteam weiter wie in absoluten Zeiten. Nur
Verkehrs- und Planungsstadtrat Rudolf Schicker musste seinen Platz
für Maria Vassilakou räumen.
Die couragierte Pragmatikerin ist so das - nach außen hin einzig
sichtbare - grüne Signal auf weiter Rathaus-Flur.
Vorzugsstimmen-Kaiser Alexander Van der Bellen muss seine Rolle als
"Sonderbeauftragter" für die Unis erst finden. Der gewiefte Architekt
des rot-grünen Projekts, Ex-Grünen-Chef Christoph Chorherr, zieht
weiterhin hinter den Kulissen die Fäden. Maria Vassilakou trägt so
ein zweifaches Risiko allein auf ihren Schultern: dass das
Vorzeigeprojekt zu einem roten Gruppenbild mit grüner Quotenfrau
verwelkt. Und Österreich wieder um eine erfreulich neue
Koalitions-Variante ärmer wäre.

Rückfragehinweis:
KURIER, Innenpolitik
Tel.: (01) 52 100/2649
mailto:innenpolitik@kurier.at
www.kurier.at

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