• 22.11.2010, 12:25:08
  • /
  • OTS0183 OTW0183

"Wir sind zwar arm, aber nicht blöd"

Während der Abschlusskonferenz des EU - Projekts AURORA plus. Neue Wege aus der Armut wurden heute die Ergebnisse aus zwei Jahren Forschungsarbeit einem breiten Publikum präsentiert.

http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=88&dir=201011&e=20101122_a&a=event
"Wir sind zwar arm aber nicht blöd". Kernaussage von Betroffenen. Die "Jury der Betroffenen" sowie Erich Fenninger, Sprecher der Initiative Aurora plus und Geschaeftsführer der Volkshilfe Österreich präsentieren die Bilanz und den Ausblick der europäischen Initiative "Aurora plus. Neue Wege aus der Armut".

Wien (OTS) - Fazit: Es gibt Wege aus der Armut, man muss sie auch
gehen.

In der EU sind 120 Millionen Menschen von Armut oder Ausgrenzung
bedroht. Sie sind armutsgefährdet, materiell benachteiligt oder
arbeitslos. Bis 2020 plant die EU die Zahl der Betroffenen um 20
Millionen zu verringern. Österreich will die Zahl der betroffenen
Menschen bis dahin um circa 235.000 reduzieren. Dazu Erich Fenninger,
Sprecher von Aurora plus: "Es ist höchste Zeit, dass sich Europa zu
einem Abbau von Armut bekennt. Die europäische Initiative AURORA plus
zeigt punktgenau, was es dazu braucht". Während der
Abschluss-Konferenz des Projekts am FH Campus Wien wurden vor rund
200 Betroffenen, ExpertInnen, Lehrenden und StudentInnen die
Ergebnisse der Initiative zu den Themen Existenzsicherung,
Frauenarmut, Wohnungslosigkeit sowie Migration und Armut präsentiert.

Prävention, Partizipation, Empowerment

"Wir sind zwar arm aber nicht blöd", so die Kernaussage eines
Betroffenen. Von Armut Betroffene wollen an Entscheidungsfindungen,
die ihr tägliches Leben angehen, teilnehmen und die Möglichkeit
bekommen, ihre Stärken und Kompetenzen eigenverantwortlich
einzusetzen. Besonders betont wurde die Wichtigkeit der
Armutsvermeidung.

Mindestsicherung muss reichen

Im Bereich der Existenzsicherung fordert AURORA unter anderem eine
Mindestsicherung, die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht, eine
Verbesserung der Antragstellung und des Vollzugs, sowie
längerfristige Angebote für arbeitsmarktferne Menschen. Dazu
Fenninger: "Armutspolitik muss auf vielen Ebenen passieren, das hat
AURORA plus klar gezeigt. Eine umfassende Inklusionsstrategie muss
die Bereiche Bildung, Zugang zu medizinischer Versorgung und
Eingliederungsmöglichkeiten durch spezifische Arbeitsangebote für
Menschen, die am ersten Arbeitsmarkt nicht dauerhaft Fuß fassen
können, umfassen. Es muss also vor allem auch darum gehen, Armut erst
gar nicht entstehen zu lassen."

Armutspolitik ist ohne Wohnpolitik nicht möglich!

"Armutspolitik inkludiert auch Wohnungspolitik. Wir fordern daher
ein Recht auf Wohnen für Alle, frühzeitige Maßnahmen der
Delogierungsprävention, bessere Kooperationen zwischen
Wohnungswirtschaft und Sozialbereich sowie die Wiedereinführung der
Zweckwidmung der Wohnbauförderung", so Sepp Ginner von der
Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.

Gender Budgeting

229.000 Frauen leben in Österreich in Armut. Diese brauchen vor
allem mehr niederschwellige, frauenspezifische Beratungs-, Wohn- und
Unterstützungsangebote. Verena Fabris von der Volkshilfe: "Wir
fordern zudem eine geschlechtergerechte Planung der öffentlichen
Finanzen mit Fokus auf die Bereiche Arbeit, Bildung, Budgetpolitik
und Gewaltprävention".

Die Initiative AURORA plus betont, dass die oben genannten Ziele
und Forderungen auch für in Armut lebende MigrantInnen gelten. Was
MigrantInnen noch spezifisch brauchen ist ein entsprechender
Diskriminierungsschutz sowie ein Sichtbarmachen und eine
Thematisierung von Rassismen und Diskriminierungen. Dazu abschließend
Erich Fenninger: "In Österreich lebt eine große Anzahl an
MigrantInnen mit ausgewiesenen Kompetenzen. Wir müssen ihnen nur die
Möglichkeit geben, diese in unserem Land auch anwenden zu können."

Weitere Bilder unter:
http://pressefotos.at/m.php?g=1&u=88&dir=201011&e=20101122_a&a=event

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Mag. Michael Walk, michael.walk@walkforhelp.at, 0664 854 64 96

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | EUP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel