• 11.11.2010, 10:30:07
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Bauindustrie warnt vor Investitionskürzungen bei ASFINAG und ÖBB

Studie belegt negative Folgen für Wachstum und Beschäftigung

Wien (OTS) - "Die geplanten Investitionskürzungen bei ASFINAG und
ÖBB sind aus volkswirtschaftlicher Sicht besonders nachteilig und
sollten daher nochmals überdacht werden", resümiert VIBÖ-Präsident
und Fachverbandsobmann Hans Peter Haselsteiner im Vorfeld der
demnächst stattfindenden Präsentation der
Infrastruktur-Projektevaluierung durch Verkehrsministerin Doris
Bures.

Laut einer Studie von Universitätsprofessor Friedrich Schneider,
welche die kurzfristigen volkswirtschaftlichen Folgewirkungen von
Kürzungen beim Ausbau des hochrangigen Verkehrsnetzes an Hand
verschiedener Szenarien analysiert, entpuppen sich Einsparungen in
diesem Bereich nicht ganz unerwartet als Bumerang für
Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.

Für den Fall einer 30 %-igen Kürzung der ASFINAG-Investitionen
(d.h. bei einer Kürzung um rund 440 Mio. Euro jährlich) errechnet die
Studie einen Rückgang des jährlichen BIPs um bis zu 520 Mio. Euro.
Dies entspricht mehr als 4.600 jährlichen Vollzeit-Arbeitsplätzen.

Bei den ÖBB-Investitionen wären die negativen Einsparungseffekte
ähnlich gravierend: Eine 10 %-ige Senkung des Investitionsniveaus
(rund - 240 Mio. Euro p.a.) ergäbe einen BIP-Entgang von bis zu 290
Mio. Euro. Im Falle einer 30 %-igen Rücknahme der Investitionen (rund
- 730 Mio. Euro p.a.) würde das BIP sogar ein Minus von bis zu 870
Mio. Euro p.a. aufweisen. Dies würde einen Verlust von jährlich mehr
als 7.700 Vollzeit-Arbeitsplätzen bedeuten.

"Insgesamt geht es um Einbußen in einer Größenordnung von mehreren
Zehntel-Prozentpunkten des BIP-Wachstums. Dabei sind langfristige
Beeinträchtigungen der Standortqualität infolge einer unzureichend
ausgebauten Verkehrsinfrastruktur noch gar nicht berücksichtigt", so
Haselsteiner.

Auch für den Finanzminister erweisen sich die geplanten
Investitionskürzungen als zweischneidiges Schwert: Da Investitionen
von ÖBB und ASFINAG schon vor Jahren aus dem Bundeshaushalt in
eigenständige institutionelle Einheiten ausgelagert wurden, bringen
die geplanten Investitionskürzungen zunächst überhaupt keine
(ASFINAG) oder nur teilweise (ÖBB) Einsparungseffekte im
Bundesbudget. Dafür aber belasten die daraus resultierenden
volkswirtschaftlichen Sekundäreffekte in vollem Umfang die
öffentlichen Budgets in Form geringerer Steuereinnahmen bzw. höherer
Sozialausgaben.

"Die Bauindustrie hat zu Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise
darauf hingewiesen, dass krisenbedingte Nachfrageausfälle am Bau
infolge auslaufender Langfrist-Projekte zeitverzögert zu Tage treten
werden und der Höhepunkt des Produktionsrückgangs erst ab 2010 zu
erwarten ist", ruft Haselsteiner in Erinnerung. Die angekündigten
Investitionskürzungen bei ÖBB und ASFINAG würden diese
Nachfragerückgänge prozyklisch verstärken und die mit den
Konjunkturpaketen beabsichtigte Nachfragestabilisierung geradezu
konterkarieren.

"In dieser unsicheren Konjunkturphase sollte besonderes Augenmerk
darauf gelegt werden, dass nicht ausgerechnet die wichtigsten
Wachstumstreiber, wie z.B. Infrastrukturinvestitionen, dem Sparziel
geopfert werden und das noch sehr zarte Pflänzchen Konjunktur
gefährdet wird", so Haselsteiner abschließend.

Rückfragehinweis:

Mag. Michael Steibl
   Vereinigung Industrieller Bauunternehmungen Österreichs
   Tel. 01/5041557-2116
   E-Mail: steibl@viboe.at, www.viboe.at
   
   Mag. Manfred Katzenschlager
   Geschäftsstelle Bau der WKÖ
   Tel. 01/7183737-17
   E-Mail: katzenschlager@bau.or.at, www.bau.or.at

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