• 10.11.2010, 11:39:48
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Kaprun-Kastastrophe mutierte zum Justizskandal

10 Jahre danach - neue Fakten erfordern Neuaufnahme des Prozesses!

Graz (OTS) - "Spätestens am 29. Mai 1999, als es im Tauerntunnel
zu einem Großbrand mit 12 Toten kam, hätte man in Österreich die
Problematik von langen Tunnelanlagen erkennen müssen!". Dies erklärte
der Präsident des Brandschutzforums Austria, Univ.-Lektor OSR Dr.
Otto Widetschek, anlässlich des 10. Jahrestages der
Kaprun-Katastrophe. Man hat jedoch damals daraus nichts gelernt und
so kam es zum größten Blutzoll der Republik bei einem Brandereignis
in einer Tunnelanlage.

Richter befangen

Zehn Jahre nach der größten Brandkatastrophe der Republik wird
darüber hinaus der Fall Kaprun immer mehr zu einem gewaltigen
Justizskandal. Es zeigt sich immer deutlicher, dass der damalige
Richter Manfred Seiss aufgrund seiner nebenberuflichen Tätigkeiten im
Salzburger Fremdenverkehr und seinem Kontakt zum früheren
Aufsichtsratsvorsitzenden der Kaprun AG hochgradig befangen war.

Parteilichkeit

Dazu kommen die skandalösen Vorkommnisse während und nach dem
Prozess, bei welchen der Richter seine Parteilichkeit deutlich
demonstriert hat. So war er mit den Angeklagten und deren Anwälten
bei einer gemeinsamen "Siegesfeier" in einem Salzburger Szenelokal
und hat die Wahrheitsfindung im Zuge des Sachverständigengutachtens
behindert, indem er die Entnahme von Proben aus dem Inneren des
Heizlüfters untersagte. Diese und noch viele weitere Gründe haben ihn
letztlich zum willfährigen Instrument der Angeklagtenvertreter
gemacht.

Fakten totgeschwiegen

Heute werden die Gutachten bekannter Deutscher Institute und
Sachverständiger, welche zu einer völlig anderen Brandursache beim
Kaprunbrand kommen, in der Öffentlichkeit als die "Rache einiger
unverbesserlicher Piefkes" dargestellt und so auf eine unsachliche
Ebene verlagert. Die meisten Österreichischen Medien schweigen die
nachgewiesenen Fakten einfach tot und bringen lediglich weinerliche
Nachrufe auf eine Katastrophe, welche aus heiterem Himmel, also aus
höherer Gewalt, entstanden sein soll.

Elementare Sicherheiteinrichtungen fehlten

Dass dies nicht so ist, liegt klar auf der Hand! Selbst der
elementarste Brandschutz wurde in Kaprun bei der Neuerrichtung der
Gletscherseilbahn nicht berücksichtigt. So gab es nicht einmal
Feuerlöscher oder Nothämmer, welche für eine
Entstehungsbrandbekämpfung und für eine Flucht unbedingt erforderlich
gewesen wären. Von der hohen Brandlast der Seilbahnkabine, dem langen
Tunnel ohne Fluchtwege und einem unsachgemäß verwendeten und
eingebauten Heizlüfter ganz abgesehen, hat sich von der Firmenleitung
her, niemand mit dem Brandschutz beschäftigt.

Kaprun: Brandschutz ein Stiefkind

"Der Brandschutz war im Tunnel von Kaprun ein Stiefkind!",
erklärte der Präsident des Brandschutzforums Austria, Univ.-Lektor
Dr. Otto Widetschek. Als Brandschützer und unermüdliche Kassandra vom
Dienst forderte er daher - aufgrund vorliegender neuer Fakten, aber
auch aus moralischen Gründen gegenüber den Hinterbliebenen der
Katastrophenopfer - die Frau Justizministerin auf, im Sinne von mehr
Mut zur Wahrheit, die Neuaufnahme des Kaprunverfahrens einzuleiten.

Rückfragehinweis:
Brandschutzforum Austria
Univ.-Lektor, OSR Dr. Otto Widetschek
8051 Graz, Fischeraustraße 22
Tel.: 0664/ 21 22 000
widetschek@brandschutzforum.at, www.brandschutzforum.at

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