• 10.11.2010, 11:18:41
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  • OTS0135 OTW0135

Zuwenig zertifizierte Rohstoffe für Biokraftstoffe in den nächsten Monaten

Biokraftstoff- und Mineralölunternehmen fordern europaweit flexible Übergangsregeln

Wien (OTS) - In Europa soll der Anteil von Biokraftstoffen in den
nächsten Jahren im Verkehr sukzessive erhöht werden, die Beimischung
zu fossilen Kraftstoffen wird erfahrungsgemäß den größten Anteil
ausmachen. Besonderen Wert legen die Gesetzgeber hierbei auf die
nachhaltige und umweltgerechte Produktion dieser Biokraftstoffe.
Bereits ab kommenden Jahr müssen alle Biokraftstoffe entsprechend den
zuständigen EU-Richtlinien aus zertifizierten Produktionen stammen.
Einziges Problem - es wird in den nächsten Monaten europaweit zwar
nachhaltig erzeugte aber noch nicht genug zertifizierte Rohstoffe für
die Biokraftstoffproduktion geben.

Übergangsregeln für zertifizierte Rohstoffe dringend erforderlich
Durch die kurze Einführungsphase der entscheidenden EU-Richtlinien
(international und national) und die noch fehlenden
Rahmenbestimmungen der Kommission gibt es für die bereits
eingebrachte Ernte 2010 meist keine Nachhaltigkeitszertifikate. Die
Rohstoffe aus 2010 fehlen daher in der Erzeugung von zertifizierten
Biokraftstoffen 2011. Dieses Problem pflanzt sich in der
erforderlichen Zertifizierungskette auch auf die Mineralölunternehmen
fort, da diese ihren gesetzlichen Substitutionsverpflichtungen mit
Beginn 2011 voraussichtlich nur schwer nachkommen werden können.
Daher zeigen Biokraftstoffhersteller und Mineralölunternehmen derzeit
in Brüssel diese schwerwiegenden Probleme auf und fordern im Wege
ihrer Dachverbände von der EU-Kommission dringend praxisgerechte
Übergangsregeln für die nächsten Monate sowie die Zulassung einer
schrittweisen Implementierung der beiden Richtlinien im kommenden
Jahr.

Mit der Renewable Energy Directive (RED) und Fuel Quality
Directive (FQD) hat die EU-Kommission die zukünftige Verwendung von
nachhaltig produzierten Biokraftstoffen geregelt. "Die
Biokraftstoffproduzenten und Mineralölfirmen sind bereit und
unterstützen die Einhaltung und Umsetzung der
Nachhaltigkeitsbestimmungen. Wegen der fehlenden Rahmenbedingungen
und der nicht praxisgerechten engen Zeitvorgaben wird das
ausreichende Inverkehrbringen von richtlinienkonformen Kraftstoffen
in der Anfangsphase aber nur schwer möglich sein. Mit einer
unsicheren Marktentwicklung muss kurzfristig gerechnet werden.", sagt
Dr. Reinhard Thayer, ARGE Biokraft.

Hintergrund:

Gemäß der EU RL 2009/28/EG zur Förderung der erneuerbaren Energie
(RED - Renewable Energy Directive) müssen bis zum Jahr 2020 im
Verkehrssektor 10% des Einsatzes an Energie aus erneuerbaren Quellen
stammen und gemäß der EU RL 2009/30/EG zur Kraftstoffqualität (FQD -
Fuel Quality Directive) müssen die Kraftstoffanbieter bis 2020 die
Treibhausgasemissionen von Kraftstoffen über den gesamten
Lebenszyklus verbindlich um mindestens 6% senken. Die gesetzliche
Implementierung der beiden EU-Richtlinien auf nationaler Ebene müsste
bis 5.12.2010 (RED) bzw. 31.12.2010 (FQD) erfolgen.

Über die ARGE Biokraft

Die Arbeitsgemeinschaft Flüssige Biokraftstoffe (ARGE Biokraft)
vertritt seit 2006 österreichische Biodiesel- und
Bioethanolproduzenten sowie Mineralölunternehmen, die Biokraftstoffe
beimischen, und koordiniert deren Interessen gegenüber der
öffentlichen Hand, nationalen und internationalen Organisationen und
der Öffentlichkeit.

www.biokraft-austria.at.

Rückfragehinweis:
ARGE-Biokraft: Dr. Reinhard Thayer
1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 63
thayer@fcio.wko.at, Tel.: 05 90900 3365

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