- 21.10.2010, 13:30:13
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über.morgen feiert Geburtstag
Nach einem Jahr wurde das Themenspektrum wesentlich erweitert.
Wien (OTS) - Am 22. Oktober 2009 wurde das Audimax der Universität
Wien, der größten Universität im deutschsprachigen Raum, von
Studierenden spontan besetzt um auf den fortschreitenden Verfall der
Studienbedingungen aufmerksam zu machen. Der "Bildungsprotest" nahm
schnell zu, die Ereignisse im In- und Ausland überschlugen sich.
Während in den besetzten Räumen in Arbeitsgruppen mit verschiedener
Größe über die Art und Zielsetzung der Protestbewegung diskutiert
wurde, stand durch die Besetzung auch die Politik unter Zugzwang. Am
22. Oktober wurde der Grundstein für eine europaweite Diskussion über
den Stellenwert von Bildung, die Zustände der Universitäten und
soziale Gerechtigkeit im tertiären Bildungssektor gelegt.
Ein Jahr danach scheint die Situation verändert. Das Hauptgebäude
am Lueger-Ring ist nicht die einzige Baustelle im primären Wortsinn,
doch die Lehr- und Studienbedingungen sind schlimmer geworden. In der
Zeit größter Not setzen nun die Machthaber den Sparstift ausgerechnet
im Sozial- und Bildungsbereich an. Wenn nun die Bewegung aus dem
Audimax am Freitag in der Arena ihren 1. Geburtstag feiert, bedeutet
das nicht, die Studierenden mit Gefühl für soziale Verantwortung sind
zu Partydemonstranten und -demonstrantinnen geworden. Den meisten
Gästen wäre ein konstruktives, basisdemokratisches Plenum im vollen
Audimax wichtiger als eine DJ-umspielte Tanzmenge. Aber: Arbeit muss
auch Spaß machen. Der Protest braucht Leidenschaft, sonst hält er die
lange Zeit, die ihm noch bevorsteht, nicht durch.
Gemeinsam mit der unibrennt-Bewegung feiert auch die
Studierendenzeitung über.morgen ihr einjähriges Bestehen. Sie hat
sich als Gratis-Zeitung aus dem Audimax etabliert. Mit diesem
Hintergrund nahm und nimmt sich über.morgen als wichtiges Medium
wahr, die Geschehnisse und Forderungen der Bildungs-Protest-Bewegung
unter Studierenden zu verbreiten und aus den Arbeitsgruppen und Plena
in die Bevölkerung hinauszutragen. Die Arbeitsgrundsätze sind dabei
praktizierter Anti-Sexismus, Anti-Rassismus und eine
basisdemokratische Organisation. Daraus ergibt sich eine progressive,
moderne und offene Schreibweise.
über.morgen ist eine studentische Zeitung, die sich selbst und die
von ihr behandelten Themen stets kritisch behandelt und als einen der
wichtigsten Grundsätze ihre Unabhängigkeit von jeglicher politischen
oder wirtschaftlichen Institution und/ oder Organisation erkennt.
Alle Mitarbeiter_innen der Redaktion arbeiten unentgeltlich. Das
Erscheinen von über.morgen finanzieren freiwillige Spenden, die
anonym bleiben, sowie Werbeschaltungen, die jedoch in geringem Ausmaß
bleiben und ausschließlich aus dem Kultur-Bereich kommen sollen.
Die über.morgen schließt sich der unibrennt-Feier in ihrem Slogan
an: Wir sind noch da und wir sind viele! Wir werden weiter über
Verlauf und Ziele des Protests berichten; abonnieren kann man uns
unter www.uebermorgen.at
Rückfragehinweis:
Markus Schauta
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