• 21.10.2010, 11:30:12
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Migration und der österreichische Arbeitsmarkt

Wien (OTS) - Den häufig hitzigen Debatten zu dem Thema Migranten
und Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt wird nun anhand der neuesten
Studie des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN) eine sachliche
Grundlage geboten; die österreichische Studie wurde am 21. Oktober im
Rahmen der Konferenz "Herausforderungen der Arbeitsmigration in der
EU - Perspektiven der EU Mitgliedsstaaten" im Haus der Europäischen
Union in Wien präsentiert.

"Der Bedarf an migrantischen Arbeitskräften zur Erhaltung unseres
wirtschaftlichen und sozialen Systems ist in der Forschung seit
Jahren anerkannt." so Andreas Halbach, Direktor der Internationalen
Organisation für Migration (IOM) in Wien. Wie die gegenwärtige
Situation in Österreich aussieht, zeigt die aktuelle Studie des EMN,
welche im Auftrag des Nationalen Kontaktpunktes Österreich von Prof.
Gudrun Biffl, Expertin für Arbeitsmigration und Leiterin des
Departments Migration und Globalisierung an der Donau-Universität
Krems, verfasst wurde.

Die Studie analysiert die Entwicklungen am österreichischen
Arbeitsmarkt seit 2004 und erörtert, in welchem Ausmaß eine
bedarfsspezifisch regulierte Migrationspolitik die aktuellen Lücken
an qualifizierten Arbeitskräften füllen kann. Im Jahr 2009 hatten
10,6% der Arbeitnehmerschaft in Österreich eine ausländische
Staatsbürgerschaft. Diese Menschen kamen größtenteils durch den
freien Personenverkehr in der EU sowie durch
Familienzusammenführungen nach Österreich. Die Qualifikationen der
Migranten sind je nach Herkunftsregion sehr unterschiedlich. EU
Bürger stillen tendenziell eher den Bedarf an hochqualifizierten
Arbeitskräften, ihr Anteil am österreichischen Arbeitsmarkt stieg von
4,4% im Jahr 2004 auf 6% im Jahr 2009. Drittstaatsangehörige weisen
hingegen ein sehr diverses Qualifikationsprofil von hoch- bis
niedrigqualifzierten Arbeitskräften auf. Zwischen 2004 und 2009 stieg
der Anteil an hochqualifizierten Drittstaatsangehörigen von 1,9% auf
2,7% und jener an Niedrigqualifzierten sank von 21,3% auf 20,2%.

"Die Herausforderungen für Österreich liegen in der Schaffung von
Anreizen zur Zuwanderung für qualifizierte und hochqualifizierte
Migranten und Migrantinnen." erklärte Prof. Biffl auf der Konferenz.
Die Rot-Weiß-Rot-Karte soll ein erster Schritt im internationalen
Wettbewerb um Arbeitskräfte und in der Erleichterung des Zugangs zum
österreichischen Arbeitsmarkt sein.

Die Publikation zur Studie wird gegen Ende dieses Jahres
veröffentlicht werden.

Europäisches Migrationsnetzwerk

Das Europäische Migrationsnetzwerk (EMN) wurde 2003 von der
Europäischen Kommission im Auftrag des Europäischen Rates
eingerichtet, um den Bedarf eines regelmäßigen Austausches von
Informationen im Migrations- und Asylbereich auf europäischer Ebene
nachzukommen. Das Netzwerk besteht aus 27 Nationalen Kontaktpunkten
(NKP), Dänemark hat Beobachterstatus.
Mehr Informationen unter www.emn.at

Rückfragehinweis:
Dr. Katerina Kratzmann
Internationale Organisation für Migration Wien
Tel: 01/ 585 33 22 29
E-Mail: kkratzmann@iom.int

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