iwp begrüßt die durch das Grünbuch initiierte Konsultation der EU-Kommission zur Abschlussprüfung
Wien (OTS) - Das Institut Österreichischer Wirtschaftsprüfer (iwp)
begrüßt die durch die Herausgabe des Grünbuchs der Europäischen
Kommission initiierte Diskussion zu zahlreichen Aspekten der
Abschlussprüfung. Damit unterstreicht die Europäische Kommission die
Bedeutung der Abschlussprüfung für das Funktionieren der
Finanzmärkte. "Das iwp unterstützt jede Initiative zur weiteren
Verbesserung der Qualität der Abschlussprüfung sowie eine Diskussion
über Ziele und Grenzen der Abschlussprüfung. Gemeinsam mit der
Kammer der Wirtschaftstreuhänder haben wir diese Diskussion in
Österreich mit dem am 6. Oktober 2010 stattgefundenen Konferenztag
zum Thema 'Wie viel Kontrolle braucht die Wirtschaft?' bereits
gestartet", sagt Helmut Maukner, Präsident des iwp. "Jede Diskussion
über die Aussagekraft der Abschlussprüfung muss aber gleichzeitig
auch die Qualität der Rechnungslegungsstandards kritisch
hinterfragen." Das iwp wird sich mit den einzelnen Themenbereichen
des Grünbuchs eingehend befassen und seine Positionen in einer
Stellungnahme zusammenfassen.
Erste Maßnahmen in Österreich bereits gesetzt
In Österreich wurden die Regelungen über die Abschlussprüfung in
den letzten Jahren kontinuierlich verschärft: Ab 1. Jänner 2011
dürfen nur mehr Wirtschaftsprüfer Abschlussprüfungen durchführen, die
sich einer externen Qualitätsprüfung unterzogen haben und die in dem
von der unabhängigen Qualitätskontrollbehörde (QKB) zu führenden
öffentlichen Register aller Abschlussprüfer und
Prüfungsgesellschaften eingetragen sind. Darüber hinaus sehen die
zuletzt 2008 verschärften Bestimmungen zur Unabhängigkeit des
Abschlussprüfers in Österreich schon jetzt Regelungen vor, die auf
europäischer Ebene durch das Grünbuch erst zur Diskussion gestellt
werden.
"Ein wesentlicher Aspekt eines effektiven Kontrollprozesses ist
die Zusammenarbeit des Abschlussprüfers mit dem Aufsichtsrat", sagt
Maukner. "Der österreichische Gesetzgeber hat auch diesbezüglich
durch die verpflichtende Einrichtung von Prüfungsausschüssen für sehr
große Kapitalgesellschaften die Rahmenbedingungen geschaffen. In der
praktischen Umsetzung wünschen wir uns hier aber noch, dass die
Aufsichtsräte in einen aktiveren und intensiveren Dialog mit dem
Abschlussprüfer eintreten."
Zusätzliche Regelungen führen nicht automatisch zu höherer Qualität
Abschließend weist Maukner auch darauf hin, dass jedes Mehr an
Kontrolle notwendigerweise auch zu erhöhten Kosten führen muss, aber
nicht zwingend die Qualität der Kontrolle erhöht. Dem zusätzlichen
Aufwand allfälliger neuer Regelungen muss zumindest ein
entsprechender zusätzlicher Nutzen für die Informationsadressaten
gegenüberstehen, fordert Maukner. Bei der Beurteilung der Vorschläge
der Kommission wird daher neben der Effektivität auch die Effizienz
neuer Maßnahmen zu berücksichtigen sein.
Das Institut österreichischer Wirtschaftsprüfer (iwp)
Das Institut Österreichischer Wirtschaftsprüfer (iwp) ist eine
freiwillige Vereinigung der Wirtschaftsprüfer in Österreich mit
gegenwärtig rund 800 Mitgliedern. Das iwp vertritt die Interessen der
Abschlussprüfer gegenüber dem Gesetzgeber, staatlichen Einrichtungen,
Aufsichtsbehörden, der Öffentlichkeit und in anerkannten
internationalen Gremien sowie der EU. Durch die Aktivitäten des
Instituts werden die Mitglieder in ihrer unabhängigen,
eigenverantwortlichen und qualitativ hochwertigen Berufsausübung im
öffentlichen Interesse unterstützt. Mehr Informationen unter
www.iwp.or.at.
Rückfragehinweis:
Helmut Maukner Präsident Institut österreichischer Wirtschaftsprüfer Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien Telefon (01) 711 35 2623 Fax (01) 711 35 2625 E-Mail office@iwp.or.at www.iwp.or.at
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