- 13.10.2010, 12:59:12
- /
- OTS0151 OTW0151
Alarmierende Veränderungen der Körpergröße bei älteren Menschen
Zwei Drittel der Seniorenheimbewohner in Österreich sind im Laufe ihres Lebens signifikant kleiner geworden. Eine Bestandsaufnahme.
Graz (OTS) - Weltweit durchgeführte Kampagnen zum
Weltosteoporosetag rücken dieses Jahr die gefürchteten
Wirbelkörperbrüche und ihre Folgen in den Mittelpunkt. Obwohl
wissenschaftliche Studien belegen, dass eine Verringerung der
Körpergröße ein Hinweis auf osteoporotische Wirbelkörperbrüche sein
kann und obwohl sie die am häufigsten vorkommenden osteoporotischen
Frakturen sind, werden sie von allen osteoporotischen Frakturen am
seltensten diagnostiziert. Eine Therapie der zugrunde liegenden
Osteoporose findet daher bei vielen Betroffenen nicht statt. Der
Dachverband der Österreichischen Osteoporose Selbsthilfe hat nun mit
einfachen Methoden eine Bestandsaufnahme der
Körpergrößenveränderungen von Seniorenheimbewohnern durchgeführt und
dabei Übereinstimmungen mit bereits bekannten Daten aus
wissenschaftlichen Studien festgestellt.
Die Ergebnisse im Detail
62 % aller gemessenen Personen sind im Laufe ihres Lebens um
mindestens 4 cm kleiner geworden. Von diesen war lediglich bei 37 %
eine Osteoporose diagnostiziert. Der Prozentsatz derer, die um
mindestens 8 cm kleiner geworden sind, liegt immer noch bei 27 %.
Auch von diesen hat lediglich ein Drittel eine Osteoporose Diagnose
erhalten. Für eine Verringerung der Körpergröße kann es viele
Ursachen geben, sie deutet nicht zwingend auf eine Osteoporose hin.
Schaut man sich aber an, wie viel Prozent der untersuchten Personen
trotz einer Verringerung der Körpergröße um mindestens 4 cm und
bereits erlittener Schenkelhalsfraktur und gleichzeitiger Diagnose
Osteoporose keine Osteoporosetherapie erhalten - nämlich 79 % - dann
ist das ein sehr alarmierendes Ergebnis. Dabei sei festgehalten, dass
diese Missstände keinesfalls ein ausschließlich in Seniorenheimen
auftretendes Phänomen sind, sondern sich dieses quer durch die
Bevölkerung zieht.
Die Österreichische Osteoporose Selbsthilfe sieht Patienten und Ärzte
in der Pflicht
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen richtet Elisabeth Feichter,
Präsidentin des Dachverband der Österreichischen Osteoporose
Selbsthilfegruppen, einen eindringlichen Appell an Patienten und an
Ärzte: "Die Ergebnisse unserer Erhebung machen deutlich, wie wichtig
und notwendig regelmäßige Größenmessungen sind. Durch das
Zusammenspiel von Arzt und Patient kann mit einfachen Mitteln der
Verlauf von Krankheiten, im Speziellen der Osteoporose, überprüft
werden."
Rückfragehinweis:
Dachverband der Österreichischen Osteoporose Selbsthilfegruppen, Breitenweg 7c/I, 8042 Graz, T 0316 / 48 32 48,
email: osteoporose@gmx.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF