• 12.10.2010, 10:00:08
  • /
  • OTS0057 OTW0057

Können Umweltkatastrophen wie im ungarischen Kolontár künftig verhindert werden?

Wien (OTS) - Der ÖIAV Österreichischer Ingenieur- und
Architekten-Verein verfolgt als technisch-wissenschaftlicher Verband
mit einschlägiger Expertise auf dem Gebiet des Bauwesens und der
Geotechnik die Ereignisse rund um das geborstene Staubecken der
Aluminiumhütte nahe des ungarischen Dorfes Kolontár mit großer
Besorgnis.
Dabei stellt sich vor allem die Frage, wie solche Katastrophen in
Zukunft verhindert werden können, denn die Lagerung giftigen Schlamms
in Deponiebecken ist bei der Aluminiumerzeugung gängige Praxis.

Der ÖIAV verweist in diesem Fall auf zwei Deklarationen seines
Präsidenten und langjährigen Ordinarius an der Technischen
Universität Wien, Em. O. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinz Brandl:
Bereits in den Jahren 1994 und 1998 legte Prof. Brandl bei
facheinschlägigen Weltkongressen in Singapur und Lissabon einen
international viel beachteten Vorschlag zur behördlichen Kontrolle
von Deponien, Rückhaltebecken und Altlasten vor. Schwerpunkte seiner
"Singapore Declaration" und "Lisboa Declaration" waren zum einen die
Kontrolle bei der Sicherung und Sanierung von Altlasten und zum
anderen verschärfte Kontrollen bei Standort-Auswahl, Planung, Bau,
Betrieb, Nachsorge und Monitoring von Deponien.

"In jedem Land sollte eine staatliche Aufsichtsbehörde nach
Vorbild der in Österreich bereits seit Jahrzehnten bestehenden
Staubeckenkommission eingerichtet werden", fordert Prof. Dr. Brandl
daher aktuell und kritisiert, dass "trotz ungeteilter Zustimmung der
Fachleute aus aller Welt und der bei den beiden Konferenzen
anwesenden hochrangigen Politikern seitens der internationalen
Politik noch nichts dazu unternommen wurde". Brandl hofft, dass das
nunmehrige Umweltdesaster in Ungarn endlich zu einer derartigen
Regelung - vor allem innerhalb der EU - führen wird.
Prof. Brandl ist seit 1979 Mitglied der österreichischen
Staubeckenkommission und seit 2008 auch Vorsitzender des
Wissenschaftlichen Rates für Abfallwirtschaft und Altlastensanierung
des Lebensministeriums. Er gilt als Österreichs erfahrenster Experte
für Rückhaltedämme.

Über den ÖIAV

Der Österreichische Ingenieur- und Architekten-Verein ist ein
gemeinnütziger Verein, der die sinngemäße, gefahrlose und für den
Menschen nützliche Anwendung der Technik fördert und - soweit möglich
- gegen den Missbrauch derselben auftritt. Der ÖIAV setzt sich für
eine zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung im
technisch-naturwissenschaftlichen Bereich ein. Der Zusammenschluss
der Angehörigen des Ingenieur- und Architektenstandes dient der
Wahrung gemeinsamer Standesinteressen und als Kommunikationsplattform
für wissenschaftliche, technische, baukünstlerische und kulturelle
Belange.

Rückfragehinweis:
Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein
Mag. Jutta Ritsch
Eschenbachgasse 9, 1010 Wien
Tel.: +43 316 873-7919
E-Mail: presse@ove.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel