- 06.10.2010, 15:16:36
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Schubhaft verletzt Kinderrechte!
Wien (OTS) - Die Österreichischen Kinderfreunde und Roten Falken
zeigen sich entsetzt über die erneuten Kinderrechtsverletzungen durch
den österreichischen Staat, nachdem zwei neunjährige Kinder in Wien
von der Fremdenpolizei in Schubhaft genommen wurden.
"Wenn neunjährige Kinder in Schubhaft genommen werden, dann läuft
etwas falsch in diesem Staat.", so Gernot Rammer,
Bundesgeschäftsführer der Österreichischen Kinderfreunde. Rammer
zeigt sich entsetzt über die gängige Praxis in Österreich: Es sei
unfassbar, dass Kindern ein solches Trauma zugefügt werde, nur damit
sich die Innenministerin weiter als eiserne Lady positionieren könne.
Die Kinder wurden in aller Frühe gemeinsam mit ihrem Vater von der
Polizei abgeholt und sitzen jetzt in Schubhaft, während sich die
Mutter in psychiatrischer Behandlung befindet. "Es ist ein unwürdiges
Schauspiel, dass hier Kinder für unmenschliche Law-and-Order-Politik
herhalten müssen", so Rammer weiter.
Auch die Roten Falken haben kein Verständnis für die
Vorgangsweise: "Es ist nicht mit der UN-Kinderrechtskonvention
vereinbar, dass Kinder, die geflüchtet sind, bei uns wie
Schwerverbrecher behandelt werden.", stellt Michael Schinninger,
Bundesvorsitzender der Roten Falken, klar. Die Innenministerin solle
aufhören, Kinder- und Menschenrechte zu verletzen und die
traumatisierten Mädchen gemeinsam mit ihrem Vater so schnell wie
möglich wieder freilassen.
Die Kinderfreunde und Roten Falken kämpfen seit über zwei
Jahrzehnten für die Umsetzung der Kinderrechtskonvention in
Österreich, die Schubhaft für Minderjährige eindeutig untersagt. Zum
Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November organisieren die
Kinderfreunde österreichweit Aktionen zum Thema Rechte von
Flüchtlingskindern und fordern vehement die Abschaffung von Schubhaft
für Minderjährige.
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Daniel Bohmann, Tel.: 01 / 512 12 98 / 60
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