- 30.09.2010, 10:39:03
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Private Bildungsträger schlagen Alarm: Lehrgänge universitären Charakters brauchen sichere Zukunft
VEBÖ fordert Fortsetzung "Privater Akademischer Institute" - andernfalls entstehen höhere Kosten für Studierende
Wien (OTS) - Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über das
Qualitätssicherungsgesetz für den gesamten Hochschulbereich fordert
der Verband der ErwachsenenBildungsträger Österreichs (VEBÖ), dass
die Erfolgsgeschichte der sogenannten "Lehrgänge universitären
Charakters" privater postgradualer Bildungsanbieter ungehindert
fortgesetzt werden kann.
Lehrgänge universitären Charakters werden nach Ausbau-Stopp bei
Fachhochschulen noch wichtiger
"Gerade der Stopp beim Ausbau der Fachhochschulen macht es
notwendig, die Zukunft postgradualer privater Bildungseinrichtungen
zu sichern. Die Lehrgänge universitären Charakters sind eine
Erfolgsgeschichte für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort
Österreich", bilanziert VEBÖ-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Rückert.
Derzeit studieren rund 4000 Studierende solche Lehrgänge (z.B. aus
den Bereichen Management, Beratung), die von 47 privatwirtschaftlich
organisierten Bildungsträgern angeboten werden. Die Bandbreite der
Anbieter reicht dabei von der ARGE Bildungsmanagement Wien über die
Schloss Hofen - Wissenschafts- und Weiterbildungs GesmbH bis zu
Fachverbänden der Wirtschaftskammern. "Gerade für die
arbeitsmarktpolitisch wichtige Zielgruppe 40plus sind die Lehrgänge
universitären Charakters wichtige Karriere-Motoren. Die Verbindung
von wissenschaftlicher Qualität, forschungsgeleiteter Lehre und
konsequenter Praxisorientierung stößt am Arbeitsmarkt auf große
Nachfrage. Diese Bildungsinnovation muss auch in Zukunft gesichert
sein", so VEBÖ-Vorstand Dkfm. Heinz Pechek. Die Ausbildungsleistungen
der Lehrgänge universitären Charakters entsprächen punktgenau den
Forderungen des jüngsten OECD-Bildungsberichtes nach mehr Transparenz
zwischen Berufsausbildung und Hochschulausbildung sowie nach einer
Erhöhung der Akademikerquote.
Erfolgsgeschichte mit "Privaten Akademischen Instituten" absichern
Umso unverständlicher sind für den VEBÖ Bemühungen, den
postgradualen privaten Bildungseinrichtungen das Verleihen von
akademischen Abschlüssen (z.B. MBA, MSc, M.A.) nicht weiter möglich
zu machen. "Ein akademischer Titel ist ein wichtiger Karrierefaktor
insbesondere für die Zielgruppe 40plus. Mit dem Verlust der
Berechtigung, solche Abschlüsse zu verleihen, wäre nicht nur die
akademische Bildungsvielfalt in Österreich massiv eingeschränkt, es
würde den Bildungsträgern auch die Arbeitsgrundlage entzogen", warnt
VEBÖ-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Rückert.
Da die vier- bis sechssemestrigen Lehrgänge universitären Charakters
nach der aktuellen gesetzlichen Lage nur mehr bis 2012 angeboten
werden können, fordert der VEBÖ rasch eine neue gesetzliche Basis.
"Wir schlagen vor, dass im Rahmen einer umfassenden Novellierung des
Qualitätswesens akademischer Weiterbildung und eines neuen
Qualitätssicherungsgesetzes, wie es das Ministerium vorhat, Private
Akademische Institute zugelassen werden, die akademische Lehrgänge
nach bestimmten, strengen, den Qualitätskriterien der universitären
Weiterbildung entsprechenden Standards anbieten. Sie sollen die
dazugehörigen akademischen Grade im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen
verleihen. Das würde eine für Österreich und Europa gleichermaßen
einzigartige Bildungsinnovation vernünftig und dauerhaft absichern
und zur Lösung der im OECD-Schnitt zu geringen Akademikerquote in
Österreich beitragen", so VEBÖ-Vorstand Dkfm. Heinz Pechek.
Höhere Kosten und mehr Bürokratie verhindern
Müssten die erfolgreichen Lehrgänge künftig unter dem "Mantel"
ausländischer Agenturen oder von Universitäten abgehalten werden,
würde dies eine Verteuerung für die Studierenden und massiven
bürokratischen Mehraufwand nach sich ziehen, warnt der VEBÖ vor
entsprechenden "Lizenzgebühren". "Die Lehrgänge universitären
Charakters und die qualitätsgesicherte Verleihung der akademischen
Titel sind eine wichtige Bereicherung für das österreichische
Bildungssystem und für den Wirtschafts- und Arbeitsstandort. Sie
kosten den Steuerzahler keinen Cent, sie reagieren rasch auf
Anforderungen des Marktes, sie erhöhen nicht nur die Akademikerquote,
sondern auch den Arbeitsmarkterfolg - alle Fakten sprechen klar
dafür, diese Erfolgsgeschichte zeitgemäß abzusichern", erklärt
VEBÖ-Vorstand Alfons H. Helmel. Helmel verwahrt sich dagegen, dass
diese wichtige Bildungsinnovation in interessenpolitische
Auseinandersetzungen hineingezogen wird. "Monopole im Bereich
postgradualer akademischer Abschlüsse sind schon lange nicht mehr
zeitgemäß. Sie bringen nicht mehr Qualität, sondern für alle
Beteiligten nur höhere Kosten", so Helmel.
Der VEBÖ mit seinem 47 Lehrgangsanbietern wird sich daher als
Zusammenschluss österreichischer außeruniversitärer Bildungsträger
und Erwachsenenbildungsinstitutionen in der aktuellen
bildungspolitischen Debatte mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die
Erfolgsgeschichte der Lehrgänge universitären Charakters künftig mit
Privaten Akademischen Instituten auf eine sichere Basis gestellt
wird.
Rückfragehinweis:
VEBÖ-Vorstandsvorsitzender
Dr. Klaus Rückert
0676 705 94 66
www.veboe.at
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