• 27.09.2010, 13:02:04
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  • OTS0164 OTW0164

AGES zum Welttollwuttag 2010

Wien (OTS) - Österreich wurde im Jahr 2008 von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und von der Internationalen
Tierseuchenorganisation (OIE) zum tollwutfreien Gebiet erklärt. Durch
ein funktionierendes Impfsystem und eine gute medizinische Versorgung
wurde diese tödlich verlaufende Krankheit in den vergangenen Jahren
erfolgreich bekämpft. Der letzte Todesfall in Österreich betraf im
September 2004 einen 23-Jährigen, der in Marokko im Juli 2004 im
Rahmen einer Urlaubsreise von einem Hund gebissen wurde. Das
Auftreten einzelner Tollwutfälle bei Füchsen in Slowenien und Italien
(einschließlich Südtirol) unterstreicht aber die Notwendigkeit
weiterer Wachsamkeit.

In anderen Regionen der Welt stellt die Tollwut jedoch nach wie
vor ein großes Problem dar. Jährlich sterben ca. 55.000 Menschen an
dieser Krankheit - hauptsächlich in Asien und Afrika. Der
Welt-Tollwut-Tag am 28. September möchte unter anderem durch
Aufklärungskampagnen und Veranstaltungen auf diese gefährliche
Zoonose aufmerksam machen. Ziel ist, die Krankheit weltweit zu
bekämpfen und die Zahl der Humaninfektionen zu reduzieren.

Keine Fledermaustollwut in Österreich

Durch die AGES wurden im Jahr 2009 in Summe 8826 Tiere untersucht
(davon 7515 Füchse). Bei keinem Fall wurde das Tollwutvirus
nachgewiesen. Es wurden auch 360 Fledermäuse untersucht, keine war
positiv für Tollwutviren. Grundsätzlich muss trotzdem davon
ausgegangen werden, dass auch in Österreich Fledermäuse als mögliche
Überträger von Rabies-Viren anzusehen sind.

Im Gegensatz zum klassischen Rabiesvirus (Tollwutvirus)
überschreitet das "European Bat Lyssavirus" (EBLV) nur sehr selten
die Speziesschranke. Infektionen bei anderen Tieren als Fledermäusen
oder bei Menschen sind selbst in EBVL-durchseuchten Gebieten sehr
selten. Die Fledermaustollwut konnte in Österreich bislang weder beim
Menschen noch beim Tier festgestellt werden. In Großbritannien wurde
jedoch 2002 der Todesfall eines Menschen in Schottland auf
Fledermaustollwut zurückgeführt. Auch in Finnland (1985) und Russland
(1977 und 1985) wurden derartige Todesfälle beobachtet. In allen vier
Fällen war ein enger Kontakt zu Fledermäusen dokumentiert und es war
keine postexpositionelle Behandlung erfolgt.

EBVL kann von infizierten Fledermäusen durch Bisse oder Kratzer
übertragen werden. Auch über Speichel infizierter Fledermäuse könnte
EBVL durch Schleimhautkontakt (z. B. Augenschleimhäute) oder
Hautkratzer übertragen werden. Die bloße Anwesenheit einer
infizierten Fledermaus in einem Zimmer reicht nicht für eine
Übertragung des Erregers (keine dokumentierte aerogene Übertragung).
Seit März 2009 steht Interessierten der AGES-Folder
"TOLLWUT-VORBEUGUNG: VORSICHT BEIM UMGANG MIT FLEDERMÄUSEN!" zur
Verfügung, um sich über konkrete Vorsichtsmaßnahmen zu informieren.
Nähere Informationen zur Tollwut finden Sie unter www.ages.at

Rückfragehinweis:

AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
   Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer
   Leiterin Unternehmenskommunikation
   Tel.: +43 (0)50 555-25000
   mailto:ingrid.kiefer@ages.at
   http://www.ages.at
   
   Fachlich:
   Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger
   Tel: 050 555-35500
   mailto: franz.allerberger@ages.at

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