• 18.09.2010, 09:47:57
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Foglar: Mit Wachstum und Beschäftigung sind auch Pensionen sicher

Bonus-Malus System für Unternehmen diskutieren

Wien (OTS) - (OGB)"Die Annahmen der Experten, die im Auftrag der
Pensionskommission ein Langfristgutachten erstellt haben, sind sehr
zu hinterfragen, wenig nachvollziehbar und zögerlich", sagt
ÖGB-Präsident Erich Foglar zu den heute veröffentlichten
Medienberichten. "Sie gehen - offensichtlich noch unter dem Eindruck
der Krise - von viel zu niedrigen Wachstumsraten für die heimische
Wirtschaft aus. Und sie unterstellen, dass in den kommenden Jahren
und Jahrzehnten nichts für mehr Arbeitsplätze oder für die Gesundheit
älterer ArbeitnehmerInnen getan wird."++++

Die Annahmen der Experten, die sich auf die kommenden 50 Jahre
beziehen, würden offenbar von völligem sozialpolitischem Stillstand
ausgehen, kritisiert Foglar. "Sowohl was den Anstieg der
Erwerbsbeteiligung betrifft (von 37 Prozent auf 52 Prozent bei 55 bis
64jährigen), als auch beim Anstieg des faktischen Antrittsalters (von
58 auf 60 Jahre) sind die Schätzungen viel zu zögerlich. Offenbar
gehen die Experten davon aus, dass es in den nächsten 50 Jahren
keinerlei sozialpolitischen Fortschritt geben wird und dass sich bei
der Schaffung von Beschäftigung oder der Gesundheit der
ArbeitnehmerInnen rein gar nichts tun wird."

"Die beste finanzielle Absicherung des Pensionssystems sind immer
noch Wachstum und Beschäftigung mit ausreichenden und gut bezahlte
Arbeitsplätze und ein Steigen der Lohnquote zulasten der Einkommen
aus Gewinnen und Vermögen", sagt Foglar. Das Anheben des faktischen
Pensionsantrittsalter sei für den ÖGB ein weiterer wichtiger Punkt.
"Der ÖGB hat nicht grundsätzlich etwas gegen Bonussysteme, die
funktionieren aber nur, wenn ältere Menschen körperlich in der Lage
sind zu arbeiten und auch Arbeitsplätze haben", so Foglar. "Beim
Anheben des faktischen Pensionsantrittsalters muss man viel mehr bei
den Unternehmen ansetzen, denn sie sind es, die nicht genug für
alternsgerechte Arbeitsplätze tun. Hier muss man ansetzen und zum
Beispiel über ein effizientes Bonus-Malus-Systeme für die Unternehmen
nachdenken."

Krankreden des Pensionssystems beenden

"Im Übrigen würde es mich nicht wundern, wenn auf diese Expertise
postwendend eine Werbeveranstaltung für private Pensionskassen und
die Finanzwirtschaft folgt", sagt Foglar. "Durch die ständigen
Meldungen, dass das Pensionssystem nicht mehr finanzierbar ist,
drängt sich der Verdacht auf, dass die Menschen in private
Pensionsvorsorge getrieben werden sollen. Die kann aber, wie die
Krise bewiesen hat, bei den geringsten Problemen nicht halten, was
sie versprochen hat. Derartige Meldungen sorgen auch für die Spaltung
der Gesellschaft, denn sie unterstellen, dass die "Alten" zulasten
der "Jungen" zu viel kosten." Foglar verlangt, dass das Krankreden
des staatlichen Pensionssystems beendet werde. "Stattdessen muss man
neue Einnahmequellen für die Sozialsysteme erschließen, man muss
ausreichend und gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen, und man muss für
Gesundheitsförderung und Prävention sorgen. Und wenn die
schwarz-blau-orange Bundesregierung nicht Steuergeld in die Förderung
von privaten Pensionen gesteckt hätte, hätte das staatlichen
Pensionssystem auch mehr Mittel zur Verfügung."

Rückfragehinweis:
Nani Kauer, MA
0664 6145 915
www.oegb.at
www.fairteilen.at

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