- 10.09.2010, 10:00:15
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Dorner zu Kindergesundheit: Richtiger Weg eingeschlagen
Versorgungsmängel beheben - Prävention ausbauen
Wien (OTS) - Als wichtigen Schritt in die richtige Richtung
bezeichnete der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK),
Walter Dorner, die von Bundesminister Alois Stöger vorgestellten
Maßnahmen zur Verbesserung der Kinder- und Jugendgesundheit. Zentrale
Forderungen der ÖÄK wie Gesundheitsunterricht und mehr Turnstunden in
den Schulen, flächendeckende Pneumokokken-Impfung oder die Behebung
von Versorgungsmängeln in der Rehabilitation von Kindern nach
Krankheiten seien aber noch ausständig, betonte Dorner in einer
Aussendung. Auch im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sei
noch ein langer Weg zurückzulegen: "Uns darf in der Zielgeraden nicht
die Luft ausgehen", sagte der ÖÄK-Präsident.
Gerade wenn es um die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gehe,
dürfe nicht gespart werden, erklärte Dorner - vor allem nicht in
einem Land wie Österreich, das jährlich immerhin 10,5 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit ausgebe.
Versorgungslücken müssten daher unbedingt geschlossen werden. So
stehe in Österreich die Pneumokokken-Impfung nicht allen Kindern
kostenfrei zur Verfügung, sondern komme nur bei "Risikokindern" wie
Frühgeborenen, chronisch kranken Babys oder Kleinkindern zur
Anwendung. Aber nur 20 Prozent der Infektionen würden diese
Risikogruppen betreffen, kritisierte Dorner die derzeitige
Impfstrategie.
Im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie befinde sich das
Gesundheitsministerium zwar bereits auf dem richtigen Weg und habe
erste Maßnahmen gesetzt, doch auch der Hauptverband der
Sozialversicherungsträger sei hier gefragt: "Es kann nicht angehen,
dass Kinder- und Jugendpsychiater keine Kassenverträge bekommen und
die Betroffenen gezwungen sind, einen Wahlarzt aufzusuchen", nahm
Dorner die Sozialversicherungen in die Pflicht.
Abschließend erneuerte der Ärztechef seine Forderung nach
Gesundheitsprävention in den Schulen durch die Einführung eines
fächerübergreifenden Gesundheitsunterrichts, den Ausbau des
Sportunterrichts durch eine Verdoppelung der Stunden für
Leibeserziehung und ein verpflichtendes Fach "Ernährungskunde", was
sich sicher positiv auf das Schulbuffet auswirken würde. "Kranke
Kinder werden kranke Erwachsene. Wenn wir nicht rasch handeln, werden
die Gesundheitskosten explodieren. Bereits jetzt können wir davon
ausgehen, dass der schlechte Gesundheitszustand unserer Jugend im
Jahr 2030 für jährliche Mehrkosten in der Höhe von 1,6 Milliarden
Euro verantwortlich sein wird", warnte Dorner. (zk/sl)
Rückfragehinweis:
Pressestelle der Österreichischen Ärztekammer
Tel.: (++43-1) 513 18 33-12
Mail: pressestelle@aerztekammer.at
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