• 10.09.2010, 08:17:38
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"Visionen für die Gestaltung der Gesellschaft oder das Private ist hoch politisch"

Bundesministerin Heinisch-Hosek lädt zur "Zukunftskonferenz"

Wien/NÖ (OTS) - Anfang der Woche trafen sich 80 Vertreterinnen aus
Frauen- und Mädchenberatungseinrichtungen zu einer
"Zukunftskonferenz" in Wien.

Beim gemeinsamen fachlichen Austausch standen nicht nur die
zunehmend prekäre und ungelöste Finanzierungssituation der
österreichweiten Infrastruktur von Mädchen- und
Frauenberatungseinrichtungen zur Diskussion, sondern insbesondere
auch die Zunahme von Arbeitslosigkeit und Armut, ein weiteres
Aufgehen der Lohnschere sowie die anhaltende Gewalt gegen Frauen, die
sich durch die "Weltwirtschaftskrise" sowie die kommenden staatlichen
Einsparungen weiter verschärfen werden.

Finanzielle Hilfen für Banken, Versicherungen, Staaten? Wen treffen
die Einsparungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales?

Alle (noch kommenden) Maßnahmen, wie Einsparungen beim Zugang zu
Bildung, bei der Arbeitsmarktpolitik, bei den sozialen
Sicherungssystemen, bei der Infrastruktur für die
Gesundheitsversorgung und bei den Beratungs- und Pflegeeinrichtungen
aber auch die Verschärfungen in der Asylpolitik widersprechen einer
aktiven Gleichstellungs-, Umverteilungs- und
Antidiskriminierungspolitik, zu der alle politisch Verantwortlichen
unter anderem im Rahmen der UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW)
verpflichtet sind.

Besonders dramatisch ist auch die politische Vorgangsweise, z.B.
Angebote im Bereich der Frauenberatung der Ausschreibung nach dem
Bundesvergabegesetz zu unterwerfen. Sollen gesellschaftspolitisch zu
lösende Aufgaben wie etwa die Bekämpfung von Armut und Gewalt, die
Sicherung einer aktiven Arbeitsmarktpolitik, die Pensionsvorsorge
oder Beratungs- und Pflegeaufgaben zunehmend dem "freien Markt", der
seit einiger Zeit die Destabilisierung der Welt vor Augen führt,
überantwortet werden?

Gibt es noch Visionen von einer (geschlechter)gerechten Gesellschaft?

Um die Visionen einer gerechten Gesellschaft auch nur annähernd
umsetzen zu können, benötigen wir einen starken Sozialstaat und
politisch Handelnde, die die Umverteilung des vorhandenen Reichtums,
eine gerechte Besteuerung des Vermögens, die Einstellung von
ausgabenseitigen Einsparungen zu Lasten der Ärmsten, eine
Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik, die ausreichende
Basisfinanzierung und grundsätzliche
Absicherung der sozialen Infrastruktur wie z.B.
Beratungseinrichtungen für Frauen und Mädchen, aber auch die
Einhaltung der Grund- und Freiheitsrechte auf ihrer täglichen Agenda
haben.

Die Mitarbeiterinnen der Frauen- und Mädchenberatungsstellen
fordern eine Politik, die menschenrechtskonform, visionär planend und
nicht demokratiegefährdend ist!

Rückfragehinweis:
Anneliese Erdemgil-Brandstätter Frauen- und Familienberatungsstelle "Kassandra" Tel. 0699-10684137 Mail: kassandra@inode.at; www.frauenberatung-kassandra.at
"Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen" Mail: netzwerk@netzwerk-frauenberatung.at;
www.netzwerk-frauenberatung.at
"NÖ-Vernetzung der Frauen- und Mädchenberatungs- und Bildungseinrichtungen"

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