• 08.09.2010, 15:04:58
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"Mission (im)possible - Finanzpolitik zwischen Sanierung und Belebung" - Top Experten Diskussion in der KPMG - BILD

Im Bild (v.l.n.r.): Barbara Polster-Grüll, Gottwald Kranebitter, Reinhold Mitterlehner, Andreas Treichl, Christian Kern, Michael Schlenk, Michael Nikbakhsh

Wien (OTS) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Erste
Group CEO Andreas Treichl, Hypo Group Chef Gottwald Kranebitter, ÖBB
Holding Vorstandsvorsitzender Christian Kern und KPMG Managing
Partner Michael Schlenk diskutierten gemeinsam mit Aufsichtsräten und
wesentlichen Entscheidungsträgern der Wirtschaft über die aktuelle
Finanzkrise und die zukünftigen finanz- und wirtschaftspolitischen
Maßnahmen.

Die österreichische Finanz- und Wirtschaftspolitik sowie die
erforderlichen Maßnahmen zu Budgetsanierung und Konjunkturbelebung
waren Schwerpunkt der gestrigen Podiumsdiskussion im Rahmen des KPMG
Audit Committee Institutes in der Wiener Porzellangasse.

In seinem Impulsreferat machte Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner deutlich, dass Österreich dank dem raschen und
konsequenten Handeln der Bundesregierung die Finanz- und
Wirtschaftskrise verhältnismäßig gut gemeistert hat, diese jedoch
noch nicht vorbei ist. Das Wichtigste sei nun, den Standort
Österreich attraktiv zu halten und die heimische Wirtschaft und die
Kaufkraft nachhaltig zu stützen. Neben den unbedingt erforderlichen
ausgabenseitigen Einsparungen nennt Mitterlehner aber auch die
geplante Ökologisierung des Steuersystems, den Erhalt der
Gruppenbesteuerung sowie Investitionen in Bildung und Forschung &
Entwicklung um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

In der anschließenden von profil-Journalist Michael Nikbakhsh und
KPMG Partnerin Barbara Polster-Grüll moderierten Diskussion nahm der
Wirtschaftsminister zum geplanten Sanierungspaket der Regierung
Stellung. "Wir brauchen ein intelligentes Sanierungspaket, das
Spielraum für Zukunftsbereiche lässt. Es ist notwendig, gezielte
Impulse für die Wirtschaft zu setzen. Wenn nicht investiert wird, ist
das eine Gefahr für den Standort", so Mitterlehner.

Auf die Bankensteuer angesprochen sagte Andreas Treichl er sei
grundsätzlich dafür, dass Finanzdienstleister ihren Teil zur
Bewältigung der Krise beitragen. Er sehe aber die Lösung nicht in der
in Österreich und Ungarn diskutierten Bankensteuer. "In erster Linie
geht es darum Österreich gut zu positionieren und die
Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen und des
Wirtschaftsstandortes zu sichern. Eine hohe Bankensteuer gerade in
jenen Regionen, in denen Österreich stark vertreten ist, ist
kontraproduktiv", meinte Treichl.

Auch für Gottwald Kranebitter ist es unvermeidbar, dass die Banken
ihren Beitrag zur Budgetsanierung leisten. "Es ist jedenfalls wichtig
auf europäischer Ebene im Gleichklang zu arbeiten, damit für
Österreich kein Wettbewerbsnachteil entsteht." Darüber hinaus mahnt
Kranebitter davor die Banken- oder Transaktionssteuer als eine
regulierende oder risikominimierende Maßnahme zu sehen. "Keine der
beiden Steuern hätte die Situation der Hypo Alpe Adria Bank
verhindern können", so der Hypo Chef.

Christian Kern ist der Ansicht, dass Österreich vor allem eine
neue Industriegesinnung brauche, um die Wirtschaft wieder
anzukurbeln. "Man muss sich fragen, was der nächste Trend sein
könnte, um den Konjunkturzyklus zu befeuern - und das ist eindeutig
die Ökologisierung des Wirtschaftssystems. Die ÖBB absolvieren
derzeit das größte Investitionsprogramm in der Geschichte des
Unternehmens. Dieser Weg ist ein wichtiger Beitrag für Wirtschaft
und Gesellschaft."

Für Michael Schlenk ist der Faktor Vertrauen entscheidend für eine
positive Wirtschaftsentwicklung. Wenn nun nach verstärkter
Regulierung verlangt wird, birgt das auch die Gefahr von
Überregulierung und kontraproduktiver Belastung der Unternehmen.
"Regulierung und Kontrolle ist sinnvoll und notwendig, wir sind als
Wirtschaftsprüfer ja auch Teil des regulatorischen Kontroll- und
Risikomanagementsystems. Es muss seitens der Gesetzgeber aber darauf
geachtet werden, dass die Schraube nicht überdreht wird. Wir
verspüren derzeit diesbezüglich Skepsis und Verunsicherung bei
unseren Kunden. Angemessene und nachvollziehbare Maßnahmen und Regeln
sind aber die Voraussetzung für das Vertrauen in die Zukunft, das die
wesentliche Grundlage für erfolgreiches wirtschaftliches Handeln
darstellt."

Unter den zahlreichen Gästen befanden sich u.a. Peter Michaelis
(Öst. Industrieholding AG), Gilbert Fritzberg (Verbund AG), Martin
Simhandl (Vienna Insurance Group), Peter Hofbauer (Hypo Vereinsbank
München), Alois Höger (Henkel CEE), Friedrich Kadrnoska (Öst.
Verkehrsbüro AG), Hubert Schultes (NÖ Versicherung AG), Eduard
Zehetner (Immofinanz AG), Reinhard Pinzer (Siemens AG Österreich),
Johannes Leobacher (Erste Group), Julius Marhold (Raiffeisen
Landesbank Burgenland), Johannes Attems (Öst. Kontrollbank AG),
Wolfgang Rosam (Change Communications), Günter Leonhartsberger (Öst.
Industrieholding AG) und Michael Längle (EVN AG).

Informationen zum KPMG Audit Committee Institute:

Der zunehmende Umfang an Aufgaben und Verantwortung der
Aufsichtsorgane hat KPMG veranlasst, speziell für Aufsichtsräte
großer Unternehmen ein Informations- und Diskussionsforum
einzurichten. Ziel des ACI ist es, den Aufsichtsorganen für ihre
Arbeit relevante Informationen zu vermitteln sowie ein Forum zur
Diskussion und zum Meinungsaustausch zu bieten. Mitglieder können
ausschließlich natürliche Personen sein, die bei österreichischen
Unternehmen eine Aufsichtsratsfunktion inne haben

Informationen zum Herausgeber:

Die Initialen von KPMG stehen für die Gründerväter der
Gesellschaft: Klynveld, Peat, Marwick und Goerdeler. Als Verbund
rechtlich selbstständiger, nationaler Mitgliedsfirmen ist KPMG
International mit ca. 140.000 Mitarbeitern in über 146 Ländern eines
der größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen weltweit.
In Österreich ist KPMG eine der führenden Gruppen in diesem
Geschäftsfeld und ist mit mehr als 1.100 Mitarbeitern an 8 Standorten
präsent. Unsere Leistungen sind in die Geschäftsbereiche Prüfung
(Audit) und Beratung (Advisory & Tax) getrennt. Im Mittelpunkt von
Audit steht die Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen. Tax steht
für die steuerberatende Tätigkeit von KPMG. Der Bereich Advisory
bündelt unser hohes fachliches Know-how zu betriebswirtschaftlichen,
regulatorischen und transaktionsorientierten Themen.

www.kpmg.at

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Mariana Herrloss
Porzellangasse 51, 1090 Wien
Tel: +43 (0)1 - 31332 - 730
Email: mherrloss@kpmg.at

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