- 07.09.2010, 12:00:38
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1 Cent pro Tasse mehr EZA Fairer Handel passt Preise an
Anhaltend hohe Preise für Rohkaffee machen eine Anpassung der Endverkaufspreise für EZA-Kaffees nötig. Im Fairen Handel profitieren die Kleinbauernfamilien vom aktuellen Preishoch.
Köstendorf (OTS) - Ein Blick auf die Tagesnotierung für
Arabica-Hochlandkaffee der Sorte "Other Mild Arabicas" an der New
Yorker Rohstoffbörse macht deutlich: Kaffee ist heiß begehrt. Laut
Aufzeichnung der Internationalen Kaffeeorganisation ICO lag dieser
per 3. September 2010 bei 222 US Cents pro britisches Pfund. Zur
Erinnerung: Vor rund 10 Jahren sah man Tagesnotierungen unter 50 US
Cents für Hochland Arabica-Sorten, der Jahresdurchschnittspreis
zwischen 2001 und 2003 erreichte keine 65 US Cents. Bauernfamilien
wurden zu Tausenden in den Ruin getrieben, vernachlässigten - mangels
Perspektive - ihre Kaffeepflanzungen oder verkauften überhaupt ihr
Stück Land. "Mit den garantierten Mindestpreisen und den Sozial- und
Bio-Prämien erhielten unsere Kooperationspartner damals mehr als das
Doppelte. Das hat viele vor dem Ruin bewahrt," stellt Andrea
Schlehuber, Geschäftsführerin der EZA Fairer Handel, Österreichs
größter Fair Trade Importorganisation, fest.
Anhaltender Aufwärtstrend
Seit rund 2007 zeigen die Kaffeepreise am Weltmarkt einen
deutlichen Aufwärtstrend. Die im Fairen Handel garantierten
Mindestpreise von 155 US Cents pro britisches Pfund (inklusive der
Sozial- und Bio-Prämien) wurden überschritten. "Mit weiter steigenden
Weltmarktpreisen, der Sozial- und Bio-Prämie sowie
Qualitätszuschlägen, die je nach Ursprungsland in unterschiedlicher
Höhe zu entrichten sind, haben die durchschnittlichen Einkaufspreise,
zu denen die EZA ihre Kaffees bezieht, in den letzten Monaten die 200
US Cent Marke überschritten."
Preisanpassung nötig
Was die Situation verschärft, ist der schwache Wechselkurs des
Euro zum Dollar. Das bewirkt einen weiteren empfindlichen Anstieg der
Einkaufskosten, da sämtliche Kaffeelieferungen in Dollar bezahlt
werden. Eine Alternative zur Preisanpassung sieht man in dieser
Situation bei EZA nicht mehr. "Kaffee ist preissensibel und
unterliegt gerade in Österreich einem enormen Wettbewerbsdruck. Es
ist völlig klar, dass die Kostensteigerung der letzten Monate nicht
in vollem Umfang an die VerbraucherInnen weitergegeben werden kann,"
so Schlehuber. "Eine Preisanpassung bei den meisten EZA-Kaffees um
rund 40 Euro Cent pro 250 grm Packung ist jedoch unumgänglich." Per
1. Oktober soll die neue Preisregelung in Kraft treten.
VerbraucherInnen wird das - umgerechnet auf die Tasse Kaffee - einen
Eurocent mehr kosten. "Mit unseren direkten Handelspartnerschaften
können wir garantieren, dass die aktuell hohen Einkaufspreise auch
tatsächlich den ProduzentInnen zu Gute kommen," versichert
Schlehuber. Diese sind ausschließlich Kleinbauernorganisationen,
mehrheitlich betreiben sie Bio-Landbau. Die höheren Einnahmen nützen
manche von ihnen nun, um in die Erneuerung der Kaffeepflanzen zu
investieren und so den Hektarertrag zu steigern.
Gründe für das aktuelle Preishoch
Eine anhaltend hohe Nachfrage vor allem nach gewaschenen Arabica
Hochlandkaffees steht einer geringeren Produktion gegenüber. Die
Zunahme des Verbrauchs in den Anbauländern selbst und neuen Märkten,
die Bedarf anmelden, kommen hier zum Tragen. Wetterextreme wie
unerwartet heftige Regenfälle, Stürme oder anhaltende Trockenheit
haben den empfindlichen Arabica-Stauden zugesetzt und die
Mengenerwartungen nicht erfüllt. In vielen Anbauländern werden die
Nachwehen der extrem niedrigen Preise in der ersten Hälfte des
Jahrzehnts spürbar. Kaffeepflanzungen hätten erneuert werden müssen,
doch mangels entsprechender Einkommen haben viele Bauernfamilien
darauf verzichtet. Abnehmende Erträge sind die Folge. Auch
Spekulation spielt eine Rolle. Branchenfremde Investmentfonds setzen
nach dem Platzen der Immobilienblase verstärkt auf agrarische
Rohstoffe.
Kaffee ist wichtiges Standbein
Mit annähernd 555 Tonnen Röstkaffee ist die EZA die größte
Anbieterin fair gehandelter Kaffees in Österreich. Die Arabica
Hochlandsorten kommen aus Mexiko, Guatemala, Nicaragua, Uganda,
Äthiopien, Indien und Indonesien. Alle tragen das FAIRTRADE
Gütesiegel, 95 Prozent der verkauften Menge stammen aus
kontrolliert-biologischem Anbau. Im abgelaufenen Geschäftsjahr
2009/2010 erreichte die EZA bei Kaffee einen mengenmäßigen Zuwachs
von 3 Prozent. Das Produkt steht für 32 Prozent des Gesamtumsatzes,
der sich aktuell auf 14 Mio Euro beläuft. Erhältlich sind EZA Kaffees
vor allem in Supermärkten und Drogeriemärkten, in den Weltläden sowie
im Naturkostfachhandel.
Rückfragehinweis:
EZA Fairer Handel Andrea Schlehuber (Geschäftsführung) Tel: 06216 20200-21, andrea.schlehuber@eza.cc Andrea Reitinger (Presse) Tel: 06216 20200-24, andrea.reitinger@eza.cc Wenger Str. 5, 5203 Köstendorf www.eza.cc
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