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Wien (OTS/SK) - "Durch das Ableben von Leopold Grausam verlieren
die Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer einen treuen Begleiter
ihrer antifaschistischen Aufklärungsarbeit und Erinnerungskultur. Er
war der Schöpfer vieler Denkmäler und Gedenktafeln, die zu Ehren der
Opfer des Austro- und des Nazifaschismus errichtet wurden. Er hat
dabei Großartiges geleistet und die Steine sind auch eine bleibende
Erinnerung an seine großartigen Werke", sagte der Bundesvorsitzende
der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus,
Abg. z .NR a.D. Ing. Ernst Nedwed, zum Ableben des bildenden
Künstlers, Steinmetzmeisters und engagierten Antifaschisten.****
Leopold Grausam, der aus einer Künstlerfamilie stammte und dessen
Vater unter den austrofaschistischen Verfolgungen im Zuge der
Februarkämpfe 1934 zu leiden hatte, ist am 16.August 2010 verstorben.
Der österreichische Bildhauer war langjähriger Leiter der städtischen
Steinmetzwerkstätte der Stadt Wien.
Er war mit den Sozialdemokratischen Freiheitskämpfern eng verbunden,
in seinen zahlreichen Arbeiten findet sich sein Kampf gegen den
Faschismus in ausdruckvoller Weise wieder. So gestaltete er nicht nur
in Wien, sondern auch in Linz eindrucksvolle Mahnmale. Diese enge
Beziehung zeigt sich in seinen Arbeiten, z.B. beim "Denkmal für die
Opfer des NS-Gewaltregimes" auf dem Morzinplatz (1985), und bei den
Grabsteinen für Rosa Jochmann (1994) und Josef Hindels (1990), sowie
bei den Denkmälern für die Februarkämpfer (1984) und
Spanienkämpfer(1988) im Ehrenhain des Wiener Zentralfriedhofes. In
der Gruppe 40, wo die im Landesgericht und in der Schießstätte Kagran
hingerichteten Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen
beigesetzt sind, schuf er das eindrucksvolle Mahnmal im Auftrag der
Arbeitsgemeinschaft der Opferverbände(2005). In diesem Areal wurde
schon 2002 die Gedenkstätte für die ermordeten Kinder vom
Spiegelgrund von ihm gestaltet.
"Der Stein ist kein totes Material, sondern eine lebendige Kraft, die
wie Menschen und Orte eine unverwechselbare Ausstrahlung haben"
erklärte er 2002 in einem Gespräch.
Er pflegte eine enge Zusammenarbeit mit Rosa Jochmann, Josef Hindels
und Herbert Exenberger vom Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer
und Opfer des Faschismus, für sein antifaschistisches Engagement
erhielt er 2006 die Otto-Bauer-Plakette.
Die Mitglieder des Bundes der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer
und Opfer des Faschismus und darüber hinaus viele Antifaschisten
werden Leopold Grausam niemals vergessen. (Schluss) sm/rl
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