Elf Jahre währender Entschädigungsstreit gelöst

Wien (OTS) - Abseits der ganzen Schönheit und Lebensvielfalt war
der Nationalpark Thayatal bis vor kurzem von einem jahrelangen Streit
mit Grundeigentümern um die Frage gerechter Entschädigungsleistungen
geprägt. Nach langen zähen Verhandlungen konnte nunmehr eine Einigung
mit den Grundeigentümern nicht nur in dieser Streitfrage erzielt,
sondern darüber hinaus sogar auch eine kleine Erweiterung im Ausmaß
von rd. 30 Hektar einvernehmlich erreicht werden.
Die Erweiterung umfasst zwei ganz besonders wichtige Flächen, eine
davon im Bereich des ökologisch besonders sensiblen, landschaftlich
und naturschutzfachlich grandiosen so genannten "Schwalbenfelsen",
die andere schließt die bis dato schmerzhaft fehlende Lücke zwischen
dem Nationalparkzentrum und dem eigentlichen Nationalparkgebiet. In
Zukunft wird es nun möglich sein, direkt vom Nationalparkzentrum aus
den Nationalpark Thayatal zu genießen.
Obwohl mit nur 1.330 Hektar der kleinste österreichische
Nationalpark ist der Nationalpark Thayatal eine der artenreichsten
Landschaften Österreichs. Fast die Hälfte aller Pflanzenarten
Österreichs ist hier zu finden. Von den 24 österreichischen
Fledermausarten kommen 20 im Nationalpark vor. Der Nationalpark
Thayatal ist somit das Schutzgebiet mit der höchsten
Fledermausvielfalt in Österreich. Die Wildkatze konnte im Thayatal
erstmals nach 35 Jahren in Österreich wieder nachgewiesen werden. Die
landschaftlichen Reize und ökologischen Besonderheiten des
Nationalparks Thayatal ziehen jährlich rd. 25.000 Besucher an.
Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich unterstreicht
die Bedeutung von Nationalparks: "Nationalparks sind ein wichtiger
Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Erholungsraum und Klassenzimmer
für Menschen und Wirtschaftsmotoren in der Region. In Österreich
stehen sechzehn Prozent der Landesfläche unter strengem Naturschutz
und alle sechs Nationalparks, die drei Prozent der Landesfläche
einnehmen, erfüllen die strengen Kriterien der Weltnaturschutzunion
IUCN. Ich freue mich über den Zuwachs im Nationalpark Thayatal, bin
mir aber auch bewusst, dass das eine noch größere Verantwortung für
den Bund und das Land Niederösterreich bedeutet, diese Fläche im
Sinne der Umwelt und der regionalen Gegebenheiten für die kommenden
Generationen zu erhalten. Mit Nationalparkstrategie haben wir den
Fahrplan festgelegt und diesen Weg müssen wir nun gemeinsam
konsequent gehen."
Landesrat Pernkopf: "Mit der nunmehrigen Lösung sind im wahrsten
Sinn des Wortes "zwei Fliegen mit einer Klappe" getroffen. Wir lösen
einen elf Jahre währenden Rechtsstreit und erweitern gleichzeitig den
Nationalpark um zwei kleine, aber feine Flächen im Ausmaß von 30
Hektar. Nach der internationalen Anerkennung des Nationalparks
Thayatal durch die Weltnaturschutzorganisation IUCN (International
Union for Conservation of Nature) sowie der Verleihung des
Europadiploms für besonders schützenswerte Landschaften durch den
Europarat wird damit ein weiterer Meilenstein in der Geschichte und
Entwicklung dieses Nationalparks gesetzt. Es freut mich besonders,
dass uns dieser Durchbruch gerade im heurigen internationalen Jahr
der Biodiversität gelungen ist."
In den Nationalparks werden Ökosysteme so erhalten, dass sich die
Natur frei entwickeln kann. Innerhalb der naturschutzrechtlich
geschützten Gebiete Österreichs haben die Nationalparks eine
besondere Bedeutung. Sie lassen der Natur ihre Freiheit und setzen -
nicht zuletzt deshalb - dem Menschen Grenzen.
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Rückfragehinweis:
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