• 03.08.2010, 16:05:09
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"KURIER"-Kommentar von Helmut Brandstätter "Brüssel ist nicht Wien"

In der EU mitreden heißt, die Besten schicken, egal ob die Farbe stimmt.

Wien (OTS) - Als ich im Jahr 1981 ein Volontariat bei der
Europäischen Kommission in Brüssel absolvieren durfte, gab es bei den
EU-Beamten eine klare Hackordnung. Die Chefs waren zumeist Deutsche
und Franzosen, Italiener und Griechen traf man eher in der
Portierloge an. Europa ist inzwischen demokratischer geworden, und
die Brüssler Verwaltung hat sich zu einem Kompetenzzentrum
weiterentwickelt. Es zählen Leistung und Erfahrung. Mit diesen
Vorgaben tun sich die Österreicher nicht immer so leicht. Bei uns
werden die Spitzenämter noch immer fast ausschließlich nach dem
Parteibuch vergeben. Irgendwie überleben wir auch diesen
Anachronismus, nur in Brüssel kommen wir damit nicht weiter. Wenn wir
bei der bevorstehenden Vergabe von Topjobs eine Chance haben wollen,
dann muss unsere Regierung die und den jeweils besten unterstützen,
egal, ob die Farbe stimmt.
Bei beiden Regierungsparteien kann man sich nur schwer vorstellen,
einen Bewerber der anderen Partei zu unterstützen, ohne dafür etwas
zu bekommen. So läuft's hier. Schlimm genug, aber Brüssel
funktioniert anders. Wer in Europa mitreden will, muss den Kleingeist
zu Hause lassen.

Rückfragehinweis:
KURIER, Innenpolitik
Tel.: (01) 52 100/2649
mailto:innenpolitik@kurier.at
www.kurier.at

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