- 29.07.2010, 10:44:05
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VKI: Er- und Ablebensversicherungen - Kosten fressen Ertrag
Erträge durch hohe Kosten teils geringer als die eingezahlten Beträge

Wien (OTS/VKI) - Lebensversicherungen gelten vielen als Inbegriff
von Verlässlichkeit und Sicherheit. Dem Versicherungsverband
Österreichs zufolge gab es 2009 rund 10,4 Millionen Verträge - und
damit mehr Lebensversicherungen als Einwohner. Das Gefühl, gut
vorgesorgt zu haben, schwindet jedoch bei einem Blick auf die
Erträge. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat für die
August-Ausgabe des Testmagazins Konsument Angebote für kombinierte
Er- und Ablebensversicherungen der sieben größten österreichischen
Versicherungs-Unternehmen analysiert. Die Annahme: Eine 40jährige
Frau bzw. ein 40jähriger Mann zahlen 20 Jahre monatlich 100 Euro -
gesamt 24.000 Euro - ein. Das würde beispielsweise für den Mann am
Ende eine prognostizierte Ablaufleistung von 27.000 bis 30.500 Euro
ergeben und damit eine magere Rendite von 1,15 bis 2,33 Prozent.
"Angesichts der langen Laufzeiten ist das eine bestürzend magere
Bilanz, die alle, nur nicht den Kunden profitieren lässt", kritisiert
VKI-Versicherungsexpertin Gabi Kreindl. "Grund dafür sind - neben dem
generellen Rückgang der Zinsen - die exorbitant hohen Kosten. Diese
führen dazu, dass nur rund achtzig Prozent der eingezahlten Summe
tatsächlich veranlagt werden. Unser Rechenbeispiel zeigt, dass bei
Einzahlung von insgesamt 24.000 Euro nach Abzug von Kosten,
Risikoprämie und Versicherungssteuer nur rund 19.000 Euro übrig
bleiben, die auch tatsächlich veranlagt werden. Dazu kommt, dass für
Konsumenten nicht ersichtlich ist, welche Kosten im Detail anfallen."
"Intransparent, unflexibel und teuer - damit sind kombinierte Er-
und Ablebensversicherungen derzeit schlicht und einfach nicht zu
empfehlen. Daher lässt man besser die Finger davon", so das Fazit des
VKI-Geschäftsführers Ing. Franz Floss bei der heutigen
Pressekonferenz.
Wenn zu erwarten ist, dass der Ertrag unter dem Erwarteten liegt,
ist es dennoch ratsam, den Vertrag nicht voreilig zu kündigen. Damit
würde man deutlich weniger zurückerhalten als eingezahlt. Ebenso
sollte man sich nicht von geschickten Beratern verleiten lassen, in
einen neuen Vertrag mit scheinbar besseren Erträgen zu wechseln. Hier
müsste erst wieder von Neuem der gesamte Kostenberg abgetragen
werden. Kreindl: "Oder anders gesagt: Hin und her macht Taschen leer.
Statt der Kündigung könnte man den Vertrag optimieren, etwa durch
jährliche Zahlungsweise, bei der man sich bis zu mehrere Tausend Euro
sparen kann, oder durch das Streichen unnötiger Zusätze wie
Prämienerlass im Krankheitsfall oder Unfalltod. Diese erhöhen die
Kosten, bieten aber keine geeignete Risikoabdeckung."
Details zum Test gibt es auf www.konsument.at sowie ab 29. Juli im
August-"Konsument".
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation/Testmagazin "Konsument"
Mag. Andrea Morawetz, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/588 77 - 256
mailto:amorawetz@vki.at
www.konsument.at
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