• 13.07.2010, 12:46:23
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Johann-Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark: Restaurierung ab Herbst 2010

Die Stadt stellt für die Restaurierung des meistfotografierten Denkmals Wiens 360.000 Euro zur Verfügung

Wien (OTS) - Fast jeder Tourist kennt es und hat sich schon davor
fotografieren lassen: Das Johann-Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark.
Es wurde von Bildhauer Edmund Hellmer geschaffen und 1921 an seinem
jetzigen Standort enthüllt. Im Zuge einer von der Stadt Wien
veranlassten routinemäßigen Kontrolle wurden Schäden im Fundament und
am Denkmal selbst festgestellt, die eine Restaurierung notwendig
machen. "Das Strauss-Denkmal ist ein unschätzbares Kulturgut, das man
auf der ganzen Welt kennt und mit der Musikstadt Wien assoziiert. Der
beliebte Walzerkönig zählt zu den meistfotografierten Denkmälern
Wiens. Um diese Attraktion auch in der touristischen Hochsaison
bieten zu können, werden wir erst im Herbst mit der Restaurierung
beginnen. Die Sicherheit der Menschen ist selbstverständlich
gewährleistet", versicherte Wiens Kulturstadtrat Andreas
Mailath-Pokorny im Zuge des Bürgermeister-Mediengesprächs am
Dienstag.

Zur Restaurierung

Im Zuge einer Zustandsbewertung wurde festgestellt, dass der Bogen
aus Laaser Marmor feine Risse aufweist. Die Stufenanlage aus Granit
zeigt offene und geweitete Fugen, Stufen und Blöcke sind um mehrere
Zentimeter aus ihrer ursprünglichen Position verschoben. Der Sockel
ist grünlich verfärbt. Da die Schadensursache im Fundamentbereich
liegt, muss im Herbst 2010 die gesamte Denkmalanlage - Statue samt
Sockel, Bogen und Stufenanlage - abgebaut und ins Atelier des
Restaurators transportiert werden. Die Restaurierung kann dann über
den Winter erfolgen: Die Risse im Marmorbogen werden geschlossen, die
Stufenanlage nachhaltig saniert, der Sockel gereinigt und die
Vergoldung der Statue erneuert. Im Frühjahr 2011 wird das Fundament
dem heutigen Stand der Technik entsprechend neu hergestellt. Dann
kann der strahlende und rundumerneuerte "Schani" an seinen Platz
zurückkehren und wieder als beliebtestes Fotomotiv Wiens zu "dienen".
Die Kosten für die Gesamtmaßnahmen von 360.000 Euro werden vom
Altstadterhaltungsfonds der Kulturabteilung (MA 7) bereitgestellt.

Die Geschichte des Johann-Strauss-Denkmals

Die Geschichte der Entstehung des Strauss-Denkmals ist eine lange und
erstreckt sich von der Idee bis zur Enthüllung über 18 Jahre:
1903 konstituierte sich ein Komitee für die Errichtung eines Denkmals
zu Ehren des Komponisten Johann Strauss (Sohn) und wandte sich mit
einem Aufruf an die Bevölkerung Wiens, um die Finanzierung dieses
Projektes zu gewährleisten.

Der Gemeinderat unterstützte 1905 das geplante Vorhaben mit einer
Summe von 10.000 Kronen. Zu diesem Zeitpunkt war noch der
Franz-Josefs-Kai als Aufstellungsort vorgesehen. 1906 wurde ein
Wettbewerb ausgerufen, mit dem Ziel, ein Denkmal zu schaffen, welches
Strauss nicht nur als den "Klassiker des Walzers und der Operette,
sondern auch als Inbegriff des musikalischen Wienertums" würdigen
sollte. Der Entwurf des akademischen Bildhauers Prof. Edmund Hellmer
wurde einstimmig vom Komitee genehmigt. 1907 wurde dann der heutige
Standort im Stadtpark festgelegt.

Die Durchführung und Aufstellung verzögerte sich allerdings, da es
permanent Probleme bei der Finanzierung gab. Auch der Ausbruch des
Ersten Weltkrieges trug zu der Verzögerung bei. In einer
Gemeinderatssitzung vom 23. Januar 1920 bewilligte der Gemeinderat
noch einmal eine größere Summe. In der Folge konnte am 26. Juni 1921
die Enthüllung erfolgen. Nach der Enthüllung wurde das Werk erst von
der Bevölkerung kritisiert; man empfand es als unzeitgemäß und zur
untergegangenen Welt des Großbürgertum gehörend. 1935 wurde die
schadhaft gewordene Vergoldung der Statue abgenommen. Eine 1991
aufgebrachte Vergoldung stellte den intendierten Zustand des Denkmals
wieder her. (Schluss)

Rückfragehinweis:

PID-Rathauskorrespondenz:
   www.wien.gv.at/rk/
   Dr. Renate Rapf
   Mediensprecherin StR. Dr. Andreas Mailath-Pokorny
   Telefon: 01 4000-81175
   E-Mail: renate.rapf@wien.gv.at

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