Pernkopf: Zukunft der Großtrappen in Niederösterreich gesichert
St. Pölten (OTS/NLK) - Mit einem Gewicht von bis zu 16 Kilogramm
gehören Großtrappen zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt.
Einen Beobachtungs- und Informationspunkt für diese imposanten Vögel
hat Naturschutz-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf gemeinsam mit
Landesjägermeister Dr. Christian Konrad bei der Wartberger Wehrkirche
in der Gemeinde Straning-Grafenberg eröffnet.
Damit wird allen Interessierten die Möglichkeit gegeben, sich über
die erfolgreichen Schutzmaßnahmen im Europaschutzgebiet Westliches
Weinviertel zu informieren. Eine ehemalige Weingarten-"Hiatahütte"
ist für diesen Zweck teilweise saniert worden und dient nun als
Vogelbeobachtungsstation.
Auch wenn die Trappen selbst gerne die Deckung in den Feldern
suchen - das äußerst erfolgreiche Artenschutzprojekt braucht sich
nicht zu verstecken: Nachdem Mitte der neunziger-Jahre im Westlichen
Weinviertel nur noch 22 Großtrappen gezählt worden sind, leben hier
heute wieder 60 dieser Tiere. Zurückzuführen ist die positive
Bestandsentwicklung auf die seither ergriffenen Schutzmaßnahmen. So
wurden unter Einbeziehung von 260 Landwirten rund 3.500 Hektar
Trappenschutzflächen als Brut- und Nahrungsgebiete angelegt.
"Landwirte, Jäger und Gemeinden sind von Anfang an in das Projekt
mit einbezogen worden. Das gewährleistet die Akzeptanz für den
Naturschutz und stärkt die Identifizierung mit der geschützten
Tierart in der Region. Zusätzlich profitieren Arten wie Feldhasen,
Feldlerchen und Greifvögel von den Maßnahmen, die den Lebensraum
verbessern", freut sich Pernkopf über den Erfolg.
Der Projektpartner EVN hat 20 kV-Mittelspannungsleitungen auf
einer Länge von 33 Kilometern in die Erde verlegt. Gemeinsam mit der
Verbund AG und den ÖBB sind weitere 80 Kilometer
Hochspannungsleitungen markiert worden. Dadurch konnte die Kollision
von Großtrappen mit Stromleitungen - die häufigste Todesursache bei
erwachsenen Tieren - signifikant reduziert werden.
"Möglich waren diese Investitionen in den Jahren 2005 bis 2010
durch das von der Europäischen Union unterstützte LIFE-Projekt
?Großtrappe? mit einem Volumen von 5,8 Millionen Euro. Das Projekt
wird von der Österreichischen Gesellschaft Großtrappenschutz in
Zusammenarbeit mit Projektpartnern umgesetzt. Das Vorhaben erstreckt
sich auch auf Trappenschutzflächen im Burgenland und ist mit weiteren
Schutzprojekten in Ungarn und in der Slowakei abgestimmt", so
Pernkopf. Ein bis 2015 ausgerichtetes Nachfolgeprojekt im
EU-Förderprogramm LIFE+ ist in Vorbereitung.
Weitere Informationen: Büro LR Pernkopf, Klaus Luif, Telefon
02742/9005-12705, e-mail klaus.luif@noel.gv.at bzw.
www.grosstrappe.at.
Rückfragehinweis:
Niederösterreichische Landesregierung
Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit und Pressedienst
Tel.: 02742/9005-12175
www.noe.gv.at/nlk
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