• 07.07.2010, 09:07:17
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Shoppingcenter-Trendwende

Baden (OTS) - Erstmals gleich viel Verkaufsflächen durch
Erneuerung wie durch Neubau/ "Zurück in die Innenstädte" ist ein
Mythos/191 Shoppingcenter und Retail Parks zur Jahresmitte/Fachmärkte
an Mikrostandorten werden "aufgeräumt"

Österreich Shoppingcenter-Landschaft erlebt heuer eine Trendwende:
Nur mehr etwa die Hälfte der neu hinzukommenden Verkaufsflächen von
rund 150.000 Quadratmetern entsteht heuer in neu gebauten
Shoppingcentern und Retail Parks, die zweite Hälfte durch
Revitalisierung und Ausbau bestehender Center. Das geht aus der
soeben erschienenen "S + M Dokumentation Shoppingcenter Österreich
2009/10" hervor, die von den Badener Standortberatungs-Spezialisten
"Standort + Markt" in Zusammenarbeit mit dem ACSC (Austrian Council
of Shopping Centers) erstellt wurde.

"Der Neubau-Boom der letzten Jahre ist eindeutig vorüber", stellt
ACSC-Generalsekretärin Dr. Sabine Schober fest. "Für Herbst 2011 ist
die Neueröffnung der Arkade in Salzburg geplant, dabei handelt es
sich um ein Refurbishment des ehemaligen Forums, aber mit Ausnahme
des Shoppingcenters Gerasdorf, dessen Baubeginn für September 2010,
die Eröffnung für 2012 angesetzt sind, werden keine großen Neubauten
mehr erwartet. Das liegt einerseits an den restriktiven Raumordnungs-
und Flächenwidmungs-Bestimmungen - in der Steiermark dürfen seit dem
1. Juli Handelsbetriebe nicht einmal mehr in Gewerbegebieten
angesiedelt werden (!) - andererseits daran, dass es auf der
Shoppingcenter-Landkarte kaum mehr weiße Flächen gibt, und
schließlich an einer regelrechten Welle von Erneuerungen und
Erweiterungen bestehender Center", so Schober. Zur Jahresmitte 2010
gibt es in Österreich 191 Shoppingcenter (inklusive Sonderformen,
Kaufhäusern sowie FOCs) und Retail Parks.

Erneuerungen und Erweiterungen sind die Entwicklungstreiber

"Die Dokumentation weist per Ende 2009 189 Shoppingcenter und
Retail Parks in Österreich aus, seither sind das Tyrol in Innsbruck
sowie das Tenorio in Wolfsberg eröffnet worden. Demnächst werden die
Varena in Vöcklabruck eröffnet (25. 8.) und tags darauf (26. 8.) das
Marchfeldcenter in Großenzersdorf.

Der erneuerte und erweiterte Draupark in Villach (10. 9.), das neu
gebaute Qwest in Innsbruck (Oktober), das erweiterte Donauzentrum
(Wien), die erneuerte Galleria (Wien) und das neue Riverside in
Wien-Liesing stehen im Herbst zur Eröffnung an, das erweiterte und
erneuerte Kaufhaus Kastner & Öhler in Graz am 20. 10. 2010 und das
erneuerte und erweiterte Lentia (Linz) vor Weihnachten", skizziert
Sabine Schober die Entwicklung im zweiten Halbjahr. "Faktum ist
jedenfalls, dass Erneuerungen und Erweiterungen die wahren
Entwicklungstreiber geworden sind".

Der Mythos von der Innenstadt

Anhand der neuen Daten räumt Mag. Hannes Lindner, Autor der S +
M-Dokumentation, mit einem gerne kolportierten Mythos auf: "Fast
schon gebetsmühlenartig wird der vermeintliche Trend verbreitet,
Shoppingcenter kehrten zurück in die Innenstadt. Das können wir für
Österreich nicht bestätigen! Denn die Reaktivierung von
Handelsflächen betrifft gleichermaßen integrierte wie auch periphere
Lagen. Einem Relaunch unterzogen werden solche Flächen, die neben
einer gültigen Flächenwidmung idealer Weise auch über
Widmungsreserven verfügen und darüber hinaus einen soliden Standort
aufweisen", stellt der Standort + Markt-Geschäftsführer fest.

Der Mythos vom Kreisverkehr

Standortexperte Lindner macht auch mit dem Mythos Schluss, wonach
"an jedem Kreisverkehr" ein Fachmarktzentrum stehe: "Wir bezeichnen
Fachmarktzentren - der internationalen Praxis folgend - als Retail
Parks, die eine vermietbare Fläche von mindestens 4.000 m2 aufweisen
und aus mindestens fünf Fachmärkten bestehen. Davon gibt es zur
Jahresmitte 2010 in Österreich genau 69", stellt Lindner fest.
Kreisverkehre würden nämlich sehr häufig erst im Zuge des Baus einer
Handelsagglomeration für Zufahrtszwecke errichtet, ein
Ansiedlungsgrund aus der Existenz eines bestehenden Kreisverkehrs sei
daraus also nicht zwangsläufig abzuleiten.

"Viele bestehenden Fachmarkt-Agglomerationen werden in Zukunft
+aufgeräumt+ werden", prognostiziert Lindner, "weil der Wildwuchs an
Fachmärkten, der durch eine Raumplanung hervorgerufen wurde, die ein
geordnetes Flächenwachstum in zeitgemäßen
Einzelhandels-Agglomerationen nicht zugelassen hat, sehr häufig zu
suboptimalen Mikrostandortverhältnissen geführt hat. Das ist für
zahlreiche Einzelhändler so unbefriedigend, dass sie Standortwechsel
in Erwägung ziehen - im Gegensatz zu einer Neuansiedelung".

"Um als Shoppingcenter/Shopping Mall bezeichnet zu werden, also
als +klassisches Einkaufszentrum+, muss es sich um ein +einheitlich
geplantes und geführtes, von einer größeren Anzahl selbständiger
Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe besetztes
Objekt+ handeln, das mindestens 4.000 m2 vermietbarer Fläche und
mindestens 20 Betriebe (zehn, wenn darunter zwei Magnetbetriebe
unterschiedlicher Branchen sind) aufweist", erläutert Lindner. Davon
gab es Anfang Juli 2010 in Österreich 122.

Durch die strikte Beachtung der Größen-Kriterien und die
Herausnahme jener zehn Center aus der Dokumentation, die im
Erhebungsjahr 2009 gerade einem Relaunch unterzogen wurden, lassen
sich die aktuellen Daten kaum mit jenen der Vorjahre vergleichen,
gibt es die S + M-Dokumentation doch schon seit 1988. "Es steht aber
fest, dass in den heimischen Shoppingcentern und Retail Parks im
Vorjahr erstmals mehr als zehn Milliarden Euro umgesetzt worden
sind", so ACSC-Generalsekretärin Dr. Sabine Schober.

Die 16 größten Shoppingcenter Österreichs (m2 vermietbarer
Fläche/GLA)

Für Rückfragen stehen Dr. Sabine Schober (0676/6289401) und Mag Hannes Lindner (0676/6289400) jederzeit gerne zur Verfügung.

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