• 06.07.2010, 09:07:31
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ÖAMTC: Kranke Touristen im Ausland immer öfter Opfer der Touristennepp-Maschinerie

Bei Notfall effiziente Hilfe einholen - Notrufnummer seiner Versicherung oder der Schutzbrief-Nothilfe immer mit sich führen

Wien (OTS) - Strand und Meer, "all inclusive", Essen, Sport und
Animation - eine Urlaubsreise hält vieles bereit. Manchmal auch
Geldnöte, dann nämlich, wenn man erkrankt oder sich eine Verletzung
zuzieht. "Wer keine entsprechende Versicherung hat, zahlt unter
Umständen noch jahrelang horrende Behandlungskosten zurück. 10.000
Euro für wenige Tage Krankenhausaufenthalt sind in manchen Ländern
keine Seltenheit", sagt Michael Tagunoff, Leiter der
ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe. Die ungefragte Behandlung von
europäischen Touristen in teuren Privatkliniken oder Arztpraxen hat
sich im Laufe der vergangenen Jahre mancherorts zu einem eigenen
Wirtschaftszweig entwickelt. Besonders aus den Tourismushochburgen
wie in Ägypten, der Türkei oder auch Spanien verhandelt die
ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe häufig unerfreuliche Fälle.

Überteuerte Rechnungen, Betrug, Erpressung - alles üblich

Nicht selten ist man als Patient im Notfall unbekannten,
geschäftstüchtigen Helfern ausgeliefert. Die örtlichen Betreuer der
Reiseveranstalter, Hotelrezeptionen, Taxiunternehmen, Ärzte,
Touristeninformationen und Krankenhäuser sind sehr gut untereinander
vernetzt und schanzen sich gegenseitig die Patienten zu. "Ist diese
Maschinerie erst in Gang gesetzt, ist es meist unmöglich, sich zu
Wehr zu setzen", weiß der ÖAMTC-Experte. Sogar vor Erpressung wird
nicht zurückgeschreckt. So versuchen Krankenhäuser, Patienten
festzuhalten, bis die Rechnung beglichen ist. Da die Rechnungen den
persönlichen Kreditkartenrahmen oftmals sprengen, verlangen die
Spitäler eine Kostenübernahme-Erklärung des Versicherers. "Die
Rechnungen sind allerdings fast immer viel zu hoch angesetzt. Deshalb
müssen sie geprüft werden, was einige Stunden Zeit in Anspruch nimmt.
In diesem Zeitraum wird wiederum Druck auf den Patienten ausgeübt",
schildert der Leiter der ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe. Es kommt auch
oft vor, dass Leistungen verrechnet werden, die gar nicht geleistet
wurden - in einem Fall z. B. eine Computertomographie um 3.000 Euro,
obwohl das betreffende Krankenhaus gar nicht über ein derartiges
Gerät verfügt. "Es ist immer möglich, eine Reduktion einer Rechnung
zu erreichen. Deshalb sollte man als Patient grundsätzlich nur kleine
und plausible Beträge für ambulante Behandlungen zahlen. Alles andere
kann aus Österreich abgehandelt werden", empfiehlt der ÖAMTC-Experte.

Hier ein paar "Echtpreis"-Beispiele, bei denen die Kosten nach den
Verhandlungen durch den ÖAMTC auch vom Club übernommen wurden:

* Zwei Tage Krankenhausaufenthalt nach einer Bänderverletzung,
Krankenhauskosten 3.841 Euro.
* Neun Tage Krankenhausaufenthalt inkl. Operation des gebrochenen
Oberschenkels, Krankenhauskosten 19.560 Euro, von denen die
Krankenkasse in Österreich 1.189 Euro übernahm.
* Sieben Tage Krankenhausaufenthalt aufgrund einer
lebensbedrohlichen akuten Fischvergiftung, Krankenhauskosten 22.383
Euro, von denen die Krankenkasse in Österreich lediglich 1.326 Euro
übernahm.
* Ein Tag Krankenhausaufenthalt nach Gastroenteritis,
Krankenhauskosten 1.182 Euro, die österreichische Krankenkasse
übernahm davon 160 Euro.

"Diese bereits ausverhandelten Beträge sind ganz gebräuchliche
Behandlungskosten in beliebten Urlaubsländern. Die ursprünglichen
Kostenvoranschläge der Spitäler waren in jedem genannten Fall noch
wesentlich höher", verdeutlicht der ÖAMTC-Experte.

Dringend aufräumen will Tagunoff somit auch mit dem Gerücht, dass
die grüne Versicherungskarte im Ausland einen ausreichenden Schutz
bietet. "Erstens gilt sie nur in der EU und zweitens nur in
öffentlichen Kliniken. In Touristenregionen gibt es aus genannten
Gründen nur private Krankeneinrichtungen. Dort könnte man genauso gut
die Kundenkarte seiner Lieblingsparfumerie vorlegen", sagt der
ÖAMTC-Experte.

Schnelle und effiziente Hilfe - sofort
ÖAMTC-Schutzbrief-Nothilfe anrufen

Der ÖAMTC rät allen Schutzbrief-Inhabern, im Ernstfall sofort bei
der Schutzbrief-Nothilfe des Clubs anzurufen (+43 25 120 20) und
nicht gleich beim ersten Hilfsangebot dankbar zuzugreifen. Die
Mitarbeiter der Notrufzentrale können aufgrund ihrer internationalen
Kontakte innerhalb kürzester Zeit in nahezu jedem Reiseland die
Stellen nennen, an die man sich vertrauensvoll für die bestmögliche
medizinische Versorgung hinwenden kann. "Je früher der Club
involviert ist, umso effizienter geht die weitere Behandlung von
statten. Und wegen der Behandlungs- oder Transportkosten braucht man
sich als Schutzbrief-Inhaber keine Sorgen machen, die werden vom
ÖAMTC getragen."

Der ÖAMTC-Schutzbrief bedeutet Soforthilfe in Österreich und in
allen Reiseländern in Europa, auf allen Mittelmeerinseln und in den
außereuropäischen Mittelmeerländern, auf den Kanaren, den Azoren und
auf Madeira. Ganz gleich, ob man mit dem eigenen Auto, mit Bus, Bahn,
Schiff oder Flugzeug unterwegs ist. Mehr Infos zum Thema
ÖAMTC-Schutzbrief sowie zum Weltreise-Krankenschutz findet man unter
www.oeamtc.at/schutzbrief.

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit, Eva Käßmayer, Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218, mailto:pressestelle@oeamtc.at, http://www.oeamtc.at

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