- 24.06.2010, 12:11:18
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Tauß: Keine Pauschalisierungen in Scheidungsfällen
"Gemeinsame Obsorge ist von den Eltern zu entscheiden, nicht vom Gesetzgeber"
Wien (OTS/SK) - "Jede Scheidung ist von unterschiedlichen
Rahmenbedingungen getragen, da hat eine automatische gemeinsame
Obsorge als Pauschalurteil nichts verloren", sprach sich
JG-Bundesvorsitzende Tina Tauß heute, Donnerstag gegen den
ÖVP-Vorschlag aus. Scheidungen seien besonders was den Umgang mit den
Kindern betreffe, entsprechend individuell zu behandeln. Die ÖVP, so
Tauß, versuche mit dieser Forderung lediglich ihr konservatives
Familienbild aufrecht zu halten und verliere dabei den Blick auf die
Realität. ****
"Wenn sich beide Eltern im gleichen Ausmaß um das Kinder kümmern,
dürfen ihnen für die gemeinsame Obsorge keine Steine in den Weg
gelegt werden", machte Tauß deutlich. Allerdings "bedarf es dafür
einer klaren Entscheidung der Eltern und nicht des Gesetzgebers". Für
sinnvoll hält Tauß den Vorschlag von Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek zur sofortigen Festlegung von Besuchszeiten. Damit
würden jenem Elternteil, der das Kind nicht ständig bei sich hat,
mehr Rechte als bisher eingeräumt werden. "Realpolitisch sieht es so
aus, dass die Kinder vorwiegend bei den Müttern bleiben. Nach dem
ÖVP-Modell bleiben diese auf ihren Pflichten sitzen, während sie ihre
Rechte abgeben", so Tauß, die weiters betonte: "Im Mittelpunkt steht
das Wohl des Kindes. Und dies besteht sicher nicht darin, Mütter mit
doppelten Pflichten zu belasten und ihnen nur die halben Rechte
zuzugestehen." (Schluss) sm/zo
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