Gesamtverband Textil-Bekleidung-Schuh-Leder vertritt - unter dem Vorsitz des neu gewählten Präsidenten Reinhard Backhausen - 550 Unternehmen mit über 24.000 Beschäftigten
Wien (OTS/PWK510) - Vier österreichische Branchenvertretungen
schließen sich zusammen: Die Fachverbände der Textil- und
Bekleidungsindustrie sowie die Fachverbände der ledererzeugenden und
lederverarbeitenden Industrie stehen ihren Mitgliedern seit 11. Juni
2010 als starker Gesamtverband Textil-Bekleidung-Schuh-Leder (TBSL)
unter dem Vorsitz des neu gewählten Präsidenten, Reinhard Backhausen,
zur Seite.
Der Verband vertritt rund 550 innovative österreichische
Unternehmen mit über 24.000 Beschäftigten, einem Umsatz von über vier
Milliarden Euro und einer großen Spannbreite an Produkten und
Dienstleistungen - von technischen Textilien, Garnen, Geweben,
Heimtextilien und Möbelstoffen über Dessousmode, Berufs- und
Sportbekleidung sowie Mietwäsche bis hin zu Markenschuhen oder
Autositzleder.
Als kräftiges Sprachrohr zu Politik und Ministerien tritt der
Fachverband TBSL gegen Steuererhöhungen und für eine stärkere
Regulierung der Finanzwirtschaft ein. Mit Projekten wie der "Smart
Textiles Plattform" unterstützt der Verband die Forschung und
Entwicklung in Österreich. "Durch den Zusammenschluss der vier
Fachverbände haben wir in unseren Lobbyingaktivitäten eine lautere
Stimme bekommen" erklärt Präsident Backhausen. "Wir werden unsere
Forderungen im Interesse aller Mitgliedsfirmen bei Politik und den
Ministerien durchsetzen und unsere Industriesparten, die sich durch
ein hohes Maß an Innovation und Kreativität auszeichnen, als
zukunftsorientierte und leistungsstarke Branchengruppe
positionieren."
Zurzeit zählt der Gesamtverband Textil-Bekleidung-Schuh-Leder rund
550 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt über 24.000 Beschäftigten. Der
Gesamtumsatz der Branchen für das Geschäftsjahr 2009 beträgt über
Euro 4 Mrd. Alle vier Branchen weisen mit einem Exportanteil von etwa
75 Prozent bis 90 Prozent sehr hohe Exportquoten auf und treiben die
Internationalisierung als strategischen Wachstumsfaktor voran.
Weitere gemeinsame Schwerpunkte der Branchen liegen in der Forcierung
grüner Technologien und der Stärkung der Innovationskraft der
einheimischen Unternehmen.
Europaweit für Steuergleichheit
Der Fachverband wird seine Mitglieder nicht nur in Österreich,
sondern auch europaweit vertreten: Präsident Backhausen ist Mitglied
des Vorstandes von EURATEX, dem europäischen Dachverband der Textil-
und Bekleidungsindustrie mit Sitz in Brüssel. Ein Anliegen der
Interessensvertretung ist die EU-weite Regulierung der
Finanzwirtschaft. "Wir können nicht hinnehmen, dass Geschäfte der
Industrie und der Realwirtschaft hoch besteuert werden, Geschäfte im
Finanzbereich hingegen nicht", so Backhausen. Ein Dorn im Auge sind
der Interessensvertretung zudem Steuererhöhungen. "Die Anhebung von
Steuern - vor allem von Massensteuern wie der Einkommenssteuer oder
der Mehrwertsteuer - bremst das Wirtschaftswachstum", erklärt
Backhausen und verweist auf ein enormes Einsparungspotenzial im
Verwaltungsbereich.
Branchenausblick 2010: Optimistisch in die Zukunft
Textilindustrie: Talsohle 2009 durchschritten - es geht bergauf
Mitte 2009 hat die österreichische Textilindustrie die Talsohle
durchschritten. Im Herbst letzten Jahres wurde wieder ein Aufwind in
der Nachfrage verzeichnet. "Es wurden neue Aufträge vergeben, und wir
haben den wiederkehrenden Optimismus bei unseren Mitgliedern
gespürt", so Backhausen. "Nichts desto trotz sind aufgrund des
schwachen ersten Halbjahres 2009 die Zahlen für das Gesamtjahr eher
verhalten, da wollen wir nichts beschönigen." So sind die
Gesamtumsätze 2009 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf
Euro 2,05 Mrd. gesunken. Im Bereich Bekleidungs- und Heimtextilien
war der Umsatzrückgang geringer (minus 16,5 Prozent auf 1,12 Mrd.
Euro). Weitaus weniger Rückgang wurde bei den Beschäftigten
verzeichnet (minus 9,2 Prozent auf 12.100). Während bei den Exporten
ein stärkerer Einbruch stattfand (minus 21,9 Prozent), deutet das
erste Quartal 2010 mit einer einprozentigen Steigerung in diesem
Bereich auf einen neuerlichen Aufschwung hin.
"Die allgemeine Unsicherheit hat dazu geführt, dass Firmen ihre
Kräfte verstärkt auf ihre 'Heimatmärkte' konzentrieren. Zukünftig
werden Regionen wie China allerdings wieder an Bedeutung gewinnen",
erklärt Backhausen. Mit Verbindungsbüros in Shanghai und Moskau
unterstützt der Fachverband seine Mitglieder bei der Erschließung
neuer Märkte. "Gerade in schwierigen Zeiten heißt es konsequent
Flagge zeigen und Marktpotenzial nützen, um beim Aufschwung wieder
voll mit dabei zu sein - und die ersten Monate dieses Jahres
entwickeln sich bereits recht positiv", so Backhausen. Die Auslastung
ist vielfach erfreulich hoch, die Textil-Pipeline muss wieder mit
Ware gefüllt werden und aufgrund des schwachen Euros wird anstelle
von asiatischen Importwaren vermehrt auf heimische Produzenten
gesetzt - beste Voraussetzungen für die österreichische
Textilindustrie.
Bekleidungsindustrie: optimale Ausgangsposition für zukünftigen
Aufwind
"Die österreichische Bekleidungsindustrie hat das Jahr 2009 trotz
der in allen Märkten unerfreulichen Rahmenbedingungen im Vergleich zu
anderen Wirtschaftszweigen relativ gut bewältigt", stellt Wolfgang
Sima, Vorsitzender der Berufsgruppe Bekleidungsindustrie im
Fachverband TBSL fest. Während der Umsatz der österreichischen
Industrie insgesamt um 18 Prozent rückläufig war, ging jener der
Bekleidungsindustrie um nur 9 Prozent zurück. Im gleichen Ausmaß
sanken die österreichischen Bekleidungsexporte in die Staaten der
EU-15. Die Exporte in den wichtigsten Markt Deutschland entwickelten
sich dabei überdurchschnittlich gut (minus 4,5 Prozent auf 613 Mio.
Euro), und Lieferungen in das Nachbarland Schweiz zeigten Stabilität
bei gleichbleibendem Niveau (97 Mio. Euro). Einschnitte wurden vor
allem bei den Exporten nach Russland verzeichnet (minus 42 Prozent
auf 41 Mio. Euro) - die Importe gingen durchschnittlich um 6,8
Prozent zurück. Der langjährige Aufwärtstrend des unter anderem auch
mit einem Branchenfokus "Modemarkt Russland" durch
Bekleidungsindustrie und WKÖ/AWO bearbeiteten russischen Marktes war
damit vorläufig gestoppt. "Die Bekleidungsindustrie hat einen langen
Umstrukturierungsprozess mit einer wettbewerbsbedingten, harten
Auslese hinter sich", so Sima. "Die Stärken der österreichischen
Bekleidungsindustrie liegen laut Sima in der hohen Qualität von
Material und Verarbeitung, der Lieferzuverlässigkeit und
Flexibilität. "Mit der Produktion von zukunftsorientierten
Nischenprodukten und Kleinserien schaffen sich österreichische
Unternehmen ihre Unique Selling Proposition. Die österreichische
Bekleidungsindustrie ist zudem Spitzenreiter, wenn es darum geht, auf
individuelle Kundenwünsche einzugehen und schnelle Lieferungen zu
gewährleisten", so Sima. "All diese Stärken schaffen eine optimale
Ausgangsposition für die Zukunft."
Schuhe und Lederwaren aus Österreich: weltweit beliebt
22 österreichische Markenschuhhersteller stehen international für
hervorragende Qualität und wurden auch 2009 in über 50 Länder
weltweit exportiert. Deutschland, dem Exportgebiet Nr. 1, folgen
hierbei Russland und Übersee (Exportquote 2009: 75 Prozent,
Gesamtexportwert rund 500 Mio. Euro). Auch die österreichische
Lederwarenindustrie weist mit einer Exportquote von 70 Prozent eine
hohe Internationalisierung auf. Die österreichischen
Ledermarkenartikelhersteller erzielten 2009 einen Gesamt-Exportwert
von ca. 170 Mio. Euro "Die heimischen Markenhersteller punkten mit
dem frühzeitigen Aufbau weltweiter Exportmärkte und ihrer
Positionierung im High-Quality-Bereich", erklärt Joseph Lorenz,
Vorsitzender der Berufsgruppe Schuh- und Lederwarenindustrie im
Fachverband TBSL.
Leder für Autos, Flugzeuge, Möbel: Exportquote von 90 Prozent
"Weltweit werden täglich mehr als 20.000 Autos verkauft, deren
Lederausstattung von österreichischen Ledererzeugern produziert
wurde", erklärt Ulrich Schmidt, Vorsitzender der Berufsgruppe
ledererzeugende Industrie im Fachverband TBSL. Das hochwertige Leder
wird etwa für Autositze und Lenkräder produziert, aber auch Flugzeuge
und Möbel werden mit in Österreich hergestelltem Leder ausgestattet.
"Top-Exportmarkt ist Deutschland - aber auch nach Indien, China und
Indonesien liefert die ledererzeugende Industrie fleißig. Eine
Exportquote von 90 Prozent unterstreicht die Bedeutung der
österreichischen Lederindustrie am globalen Markt", so Schmidt. Der
Gesamt-Exportwert belief sich 2009 auf knapp 330 Mio. Euro.
Der Fachverband Textil-Bekleidung-Schuh-Leder ist eine bundesweite
Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer Österreich. Der
Fachverband ist gesetzliche Interessensvertretung und versteht sich
als Servicestelle, Lobbying-Plattform (in Österreich, auf EU-Ebene
und international) und Informationsnetzwerk für rund 550 klein- und
mittelständische Unternehmen der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und
Lederindustrie. (AC)
Rückfragehinweis:
Fachverband Textil-Bekleidung-Schuh-Leder Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien T: +43 5 90 900 4903 www.tbsl.at Ing. Reinhard Backhausen, Präsident backhausen.tbsl@wko.at Mag. Susanne Hudelist & Mag. Sabine Hermann ikp Wien PR & Lobbying GmbH Liechtensteinstraße 12/10, 1090 Wien T: +43 1 524 77 90 17 M: +43 699 12 13 26 02 Susanne.hudelist@ikp.at Sabine.hermann@ikp.at
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