- 18.06.2010, 10:43:15
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Bio-Sojaanbau legt in Österreich um 100% zu!
Mit einer Bio-Soja-Anbaufläche von 5.500 Hektar gehört nun die heimische Bio-Landwirtschaft zu den führenden Bio-Sojaproduzenten Europas.
Wien (OTS) - Was im Jahr 2006 als ambitioniertes Pilotprojekt
begann, ist nur fünf Jahre später zu einem nationalen wie
internationalen Bio-Erfolgsmodell herangereift: Um eine regionale
Lösung für klimaschädliche Sojaimporte, die Gefährdung der
Regelwälder und Gefahren der Gentechnik zu bieten, initiierten BIO
AUSTRIA Niederösterreich und Wien sowie BIO AUSTRIA Burgenland und
die Bio-Forschung Austria gemeinsam das Projekt "BIO
AUSTRIA-Premium-Soja".
Waren es zum Start noch knapp 1.000 Hektar Bio-Soja-Anbaufläche, so
konnten in den Folgejahren (2008 = 2.100 Hektar, 2009 = 2.900 Hektar)
die Anbauflächen stark ausgeweitet werden und erreichen heuer mit
5.500 Hektar einen absoluten Rekordwert.
Österreich zählt mittlerweile neben Deutschland, Italien und
Frankreich bereits zu den wichtigsten Bio-Sojaproduzenten Europas.
"Regionales, hochqualitatives Bio-Speisesoja heißt das Klima, die
Regenwälder und die Gentechnik-Freiheit optimal zu schützen. Und es
heißt vor allem auch dem Konsumentenwunsch nach einer CO2-sparenden
und gentechnik-freien Lebensmittelerzeugung voll und ganz zu
unterstützen. Dank der intensiven Arbeit und Anstrengungen der
Biobäuerinnen und Biobauern ist es innerhalb von nur fünf Jahren
gelungen, in Österreich eine maßgebliche Bio-Speisesoja-Produktion zu
etablieren und einen wichtigen Zukunftsmarkt für den heimischen
Biolandbau zu erschließen. Diesen Weg werden wir auch konsequent
fortsetzen " - so DI Karl Erlach, Obmann von BIO AUSTRIA
Niederösterreich und Wien, über die enorme Entwicklung beim heimische
Bio-Sojaanbau. Niederösterreich ist mit einer Anbaufläche von 2.300
Hektar Österreichs wichtigster Bio-Sojaproduzent, gefolgt vom
Burgenland, Oberösterreich und Kärnten.
Aber auch im Futtermittelbereich kommt der österreichischen
Bio-Sojaproduktion eine immer größere Bedeutung zu:
"Die stark steigende Produktion beim heimischen Bio-Speisesoja hat
den überaus positiven Nebeneffekt, dass die Abhängigkeit der
österreichischen Viehwirtschaft von Sojaextraktionsschrot-Importen
für die Tierfütterung gemindert werden kann. Die biologische
Lebensmittelerzeugung und selbstverständlich ebenso die Tierfütterung
ist strikt gentechnik-frei. Bio-Soja ist auch im Futtermittelbereich
die richtige Antwort auf die Gefahren der Gentechnik. Gerade die
Gentech-Sojaproduktion in den USA, Brasilien und Argentinien zeigen
uns, dass dort der absolut falsche Weg für die Umwelt und die
Gesundheit von Mensch und Tier eingeschlagen wurde. Jeder Hektar
Bio-Soja in Österreich ist daher für die gesamte heimische
Landwirtschaft ein weiterer, unverzichtbarer Schritt in eine
gentechnik-freie Zukunft" - so DI Karl Erlach.
Experten erwarten trotz Mai-Schlechtwetters gute Ernteerträge
Die zahlreichen Regentage im Mai stellten die Bio-Sojaproduzenten
bei der Kulturführung vor große Herausforderungen. Insbesondere die
Beikrautregulierung, welche im Biolandbau ohne chemisch-synthetische
Dünge- und Pflanzenschutzmittel erfolgt, gestaltete sich dieses Jahr
für die Biobäuerinnen und Biobauern äußerst arbeitsintensiv.
"Man muss wirklich von einer sensationellen Leistung der
Biobäuerinnen und Biobauern sprechen - denn trotz des wochenlangen
Regens im Mai ist es ihnen durch ihren intensiven Arbeitseinsatz
gelungen, die Felder so unkrautfrei wie möglich zu halten.
Die andauernde Kälte hat zwar die Entwicklung der Sojapflanzen
gebremst, doch wenn die Blüte Anfang Juli von einer guten Wetterlagen
und ausgewogener Wasserversorgung begleitet wird, können wir auch für
das heurige Jahr beim Bio-Soja durchaus gute Ernteerträge erwarten" -
so Herbert Breuer, Experte für Sonderkulturen von BIO AUSTRIA
Niederösterreich und Wien.
Der durchschnittliche Ernteertrag beläuft sich bei der biologischen
Sojaproduktion auf ca. 2, 3 Tonnen pro Hektar - für das Jahr 2010
werden erstmals rund 10.000 Tonnen Bio-Soja aus österreichischer
Produktion erwartet.
Für den Experten erfüllt der Sojapflanze beste Vorraussetzungen,
um in Biolandbau noch tiefere Wurzeln zu schlagen:
"Soja ist eine ideale Alternative zur Körnererbse. Als Hackfrucht
kann sie gut in getreidelastige Fruchtfolgen integriert werden" - so
Herbert Breuer von BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien.
Zusatz:
2010 - das Jahr der Biodiversität
Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und den Einsatz von
chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sind in den
letzten 50 Jahren zahlreiche Pflanzen- und Tierarten ausgestorben. In
einer Feldstudie haben nun Forscher europaweit u.a. den Einfluss von
Insektiziden und Fungiziden auf die Artenvielfalt wissenschaftlich
untersucht.
Fazit der Untersuchungen: Die Artenvielfalt ist auf Feldern, die
regelmäßig mit Pestiziden behandelt werden, um die Hälfte geringer
als auf biologisch bewirtschafteten Äckern.
(Quellenhinweis: www.sciencedirekt.com)
Rückfragehinweis:
BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien DI Karl Erlach, Obmann M 0676/842 214 800 E karl.erlach@bio-austria.at H www.bio-austria.at Medienservice: agricultura - Presse und Kommunikation Wilfried Oschischnig M 0676/7034311 E wilfried.oschischnig@agricultura.at
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