Linz (OTS) - Beschäftigte: + 2.245
Zugang offener Stellen: + 1.145
Jobsuchende: + 125
Förderbudget: - Euro 6 Mio.
Beschäftigung dreht ins Plus
Nach 15 Monaten permanenten Rückgangs der Beschäftigtenzahlen in
Oberösterreich gab es im April eine Trendwende: Die Zahl der
Dienstverhältnisse steigt wieder. Im April betrug der Zuwachs 1.836,
im Mai 2.245.
Offene Stellen ziehen deutlich an
Der Zugang offener Stellen liegt seit Jänner über den
Vorjahreswerten. Mit 5.527 neuen Stellen im Mai konnte das AMS OÖ
fast zum Stellenangebot im Mai 2008 (5.710 Stellen) aufschließen.
Zuwachs der Jobsuchenden nahezu gestoppt
Seit September 2008 steigt die Zahl der Jobsuchenden (= Arbeitslose
plus Schulungsteilnehmer). Seit neun Monaten gehen die Zuwächse
jedoch zurück: Stieg die Zahl der Jobsuchenden im September 2009 noch
um 12.316, waren es im Mai 2010 nur noch 125 Personen.
"Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiver als erwartet", freut sich
Landesgeschäftsführer Roman Obrovski. "Zur Jahreswende haben wir mit
einer Jahresarbeitslosenquote für 2010 in der Höhe von 5,6%
gerechnet. Setzt der aktuelle Trend sich fort, wird die Quote nur
4,9% betragen."
Förderbudget rückläufig
Die Situation in den öffentlichen Haushalten ist angespannt, das
Arbeitsmarktbudget macht dabei keine Ausnahme. Der aktuelle
Ausgabenrahmen des AMS OÖ für 2010 beträgt Euro 118 Mio., das sind
Euro 6 Mio. weniger als zu Beginn des Jahres in Aussicht gestellt
war. Für 2011 wird das AMS OÖ nach derzeitigem Informationsstand nur
über Euro 100-110 Mio. verfügen. Diese Perspektive erfordert es, die
Förderangebote des AMS ab Juni 2010 an strengeren Prioritäten
auszurichten als bisher.
Die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung kommt der budgetär erzwungenen
Rücknahme von Förderangeboten glücklicherweise entgegen. Bei
Qualifizierungsangeboten will das AMS OÖ den Rotstift jedoch
besonders behutsam ansetzen. Gründe dafür sind:
Die Nachfrage nach unqualifizierten Arbeitskräften ist seit Jahren im
Sinken. Der Lehrabschluss ist zur Mindestanforderung für eine
nachhaltige Beschäftigung geworden. Allerdings verfügen 47% der
Kunden und Kundinnen des AMS OÖ maximal über einen
Pflichtschulabschluss. Ein beträchtlicher Teil dieser Personen hat
Migrationshintergrund und bringt durchaus das Potenzial zur Fachkraft
mit.
"Qualifizierungsangebote des AMS OÖ schließen eine Lücke, die das
schulische Bildungssystem nicht leistet oder nicht leisten kann: die
rasche, individuelle Unterstützung einer nachgefragten, betriebsnahen
Aus- und Weiterbildung für Arbeitsuchende. Die Alternative zu unserer
Qualifizierungsstrategie ist die Verwaltung der Arbeitslosigkeit oder
die Dauersubventionierung von sonst unrentablen, unattraktiven
Arbeitsplätzen nach dem Muster von Hartz IV", merkt Obrovski dazu an.
"Ob das AMS OÖ seine Rolle als arbeitsmarktnahe
Qualifizierungsagentur optimal wahrnehmen kann oder nicht, ist primär
eine Frage seiner Ressourcen."
Effektivität und subjektiver Nutzen der AMS-Schulungen
Zur Zeit steht gut die Hälfte der Kursteilnehmer des AMS OÖ (aktuell
55%) innerhalb von drei Monaten nach Schulungsabschluss in
Beschäftigung - bei besserer Arbeitsmarktlage wird dieser Prozentsatz
wieder auf über 60 % steigen. Am schnellsten finden TeilnehmerInnen
von Implacementstiftungen einen neuen Arbeitsplatz: Selbst im
schwierigen Jahr 2009 waren 56% der Stiftungsteilnehmer bereits 14
Tage nach Schulungsende in Arbeit.
Zwei Drittel der Kursteilnehmer beurteilen den Nutzen einer Schulung
für die Jobsuche mit den Werten 1 und 2 auf einer sechsteiligen
Skala. Den größten Nutzen sehen Langzeitarbeitslose in
Aktivierungsangeboten des AMS OÖ.
Die Aus- und Weiterbildungsangebote des AMS OÖ weisen mit 14%
übrigens die niedrigste Abbruchquote im Bereich des AMS Österreich
aus. Zum Vergleich: Die Auflösung von Lehrverhältnissen in
Unternehmen liegt nach einer Untersuchung von Synthesis (2006) je
nach Bundesland zwischen 25,7 Prozent (OÖ) und 49,7% Prozent (W). An
den österreichischen Universitäten lag die Erfolgsquote der In- und
AusländerInnen 2007/2008 laut Statistischem Taschenbuch des BMWF bei
70,6%, d.h. 29,4% der Studierenden blieben ohne Abschluss. 2000/2001
waren es gar noch 44,4%.
Rückfragehinweis:
Arbeitsmarktservice OÖ Dr. Walter Kofler Tel.: 0732/6963 DW 20220 mailto:walter.kofler@ams.at Für technische Fragen: Mag. Sigrid Prentner,0732/6963-20231, mailto:Sigrid.Prentner@ams.at
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