• 28.05.2010, 10:05:36
  • /
  • OTS0082 OTW0082

Regieverband ADA zur aktuellen SVA-Misere: ... wenn einem das letzte Hemd ausgezogen wird

Wien (OTS) - Vollmundig hat die österreichische Politik (Schwarz
und Rot) anlässlich der Oscar-Verleihungen den österreichischen
Filmschaffenden eine Budgeterhöhung versprochen. Erhöht ist bis jetzt
nichts geworden und geliefert hat sie uns einen ramponierten ORF, der
durch das fehlende Gesetz kaum mehr Aufträge vergibt. Zum
Drüberstreuen gibt es einen vertraglosen Zustand zwischen SVA und
Ärztekammer, der vielen Filmschaffenden das letzte Hemd ausziehen
wird.

Der Streit zwischen Ärztekammer und SVA, beides von wohlbetuchte
Funktionären geführt, wird nun auf dem Rücken einer der schwächsten
Gruppen, der Kunstschaffender ausgetragen - wobei die Frage sich
stellt, wie lange diese das noch tragen können. So kommt es zu einer
weiteren massiven sozialen Verschlechterung vieler Regisseure, von
denen viele als Einzelunternehmer oder "Neue Selbstständige" in die
Selbstständigkeit gedrängt wurden und sich mit einer minimalen
sozialen Absicherung abfinden müssen.

Regisseure sollten nach dem Gesetz angestellt werden, was aber in
der Filmbranche nur mehr selten vorkommt. Das hängt je nach dem
Budget oder dem persönlichen Befinden der jeweiligen Filmproduktion
ab, in dem sie Regisseure anmeldet oder einfach auf Honorarnotenbasis
arbeiten lässt. Viele KollegInnen haben schon die Konsequenzen
gezogen, und sich als Künstler - als Neue Selbständige,
"Ein-Mann-Unternehmen", oder als Filmproduktion bei der SVA
zwangsversichert und werden auch steuerlich wie Unternehmer
behandelt. Nun werden sie doppelt getroffen.

Durch die neuen Belastungen, wo die Behandlungsbeträge
vorfinanziert, oder im schlimmsten Fall nur mehr zum Teil
zurückerstattet werden, kommt die SVA nur zum Teil für alle überhöhte
Honorare der künftigen Privatpatienten auf. Also werden wieder
Künstler auf Kosten sitzen bleiben, und es zu einer weiteren
drastischen Einkommensreduktion kommen.

Wer Schuld an der verfahrenen Situation ist, ist im Moment
nebensächlich. So ein sozialer Supergau, wo eine
Zweiklassengesellschaft entsteht, und ein Teil der Versicherten trotz
einbezahlter Beiträge weniger an Leistung erhalten wird, darf in
einem Sozialstaat nicht passieren. - Eine unverantwortliche
Vorgangsweise von beiden Seiten und den politischen Parteien, die das
nicht verhindert haben! - Wer braucht in einem kleinen Land wie
Österreich noch 22 Sozialversicherungsträger?

Wir fordern für die Zukunft, dass sich Regisseure als Neue
Selbstständige oder Einpersonenunternehmen mit einer Umsatzsumme bis
zu 100.000 Euro auch bei der Gebietskrankenkasse versichern können,
und so jeder selbst entscheiden kann, ob er noch weiter bei einer
Krankenkasse bleiben will, die eigentlich einen politischen Konflikt
auf dem Rücken ihrer Versicherten austrägt.

Persönlicher Kommentar: Franz Leopold Schmelzer
(Obmann-Stellvertreter)

Rückfragehinweis:

Mag. Paul Poet (Obmann)
   Mobil-Tel: 069919562453
   office@directors.at  
   Österreichischer Regieverband
   Filmhaus Spittelberg
   Spittelberggasse 3
   A-1070 Wien Austria 
   www.directors.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel