- 18.05.2010, 09:00:21
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PLuTO: Neues EU-Projekt zur Überbrückung digitaler Sprachbarrieren
Die österreichische Forschungsplattform IRF ist Hauptpartner im Konsortium.
Wien (OTS) - Der Eintritt in einen neuen Markt ist ein
kostspieliges Unterfangen für kleine Investoren und KMUs. Die
notwendige Überprüfung, dass kein bestehendes Patent die geplante
Tätigkeit hindern wird, erfordert eine qualifizierte technische und
rechtliche Expertise. Sprachbarrieren stellen eine zusätzliche Hürde
dar, insbesondere weil Patente in rechtlichen und technischen
Fachsprachen verfasst sind. Die multinationale Verteilung der
Patentquellen ist eine weitere Herausforderung, weil unterschiedliche
sprachenspezifische Datenquellen identifiziert und gemäß ihrer
Bedeutungen verbunden werden müssen.
Um diese linguistischen Hürden zu überwinden, finanziert nun die
EU-Kommission ein Projekt, das das Finden von Patentinformation quer
durch den multilingualen Kontext vereinfachen wird: PLuTO (Patent
Language Translations Online) wird unter dem ICT Policy Support
Programme (ICT PSP) finanziert und drei Jahre dauern (April 2010-März
2013). Das Konsortium bilden sowohl akademische als auch industrielle
Partner aus ganz Europa: das Information Retrieval Facility (IRF),
Österreich; das Centre for Next Generation Localisation (CNGL),
Dublin City University, Irland; ESTeam, Schweden; Cross Language,
Belgien; und die Dutch Patent Information User Group (WON),
Niederlande.
"Mit der Internationalisierung ihrer Märkte sind Unternehmen mehr
und mehr mit Dokumenten in fremden Sprachen konfrontiert, dessen
genaue Interpretation strategisch überlebenswichtig sein kann",
erklärt Francisco de Sousa Webber, Geschäftsführer des IRF. "PLuTO
wird kleinen Unternehmern ermöglichen, ihre Erfindungen schneller und
günstiger zu verwerten und liefert somit einen wichtigen Beitrag zur
Nachhaltigkeit der Innovationslandschaft in Europa", so Webber. Ziel
des Projekts ist es, ein einfach handhabbares Online-
Übersetzungswerkzeug unter Integration von existierenden Komponenten
zu entwickeln, wie z.B dem wegweisenden maschinellen Übersetzungstool
von CNGL und dem umfangreichen Translation Memory-System von ESTeam.
Das IRF bringt seine Expertise in Indexierung und
Informationsanalyse, sowie seine Patentdatenkollektion mit mehreren
Millionen Dokumenten in verschiedenen Sprachen ein. Cross Language
und WON sind mit den Aspekten des Benchmarking, der Usability und des
Anwender-Feedback befasst.
"Die Überwindung der linguistischen Barrieren in der Suche und
Analyse von wirtschaftlich relevanten Dokumenten stellt eine
spannende Herausforderung für die angewandte Forschung dar", setzt
Webber fort. "Das IRF hat das erkannt und ist maßgeblich in einer
Reihe von Projekten aktiv, die verschiedene Aspekte dieser
Problematik durchleuchten bzw. konkrete Lösungen bringen sollen".
Schon Ende 2008 hat das IRF eine internationale Evaluierungskampagne
initiiert, um die Qualität von Informationsbeschaffungstechniken für
Patente in deutscher, englischer und französischer Sprache zu messen.
Das IRF ist darüber hinaus an der Entwicklung neuer maschineller
Übersetzungstools, insbesondere für fernöstliche Sprachen, beteiligt.
Die Überwindung von digitalen Sprachbarrieren ist eines der
Hauptthemen des kommenden IRF Symposiums im Juni.
Mehr Infos über das PLuTO Projekt unter
http://www.ir-facility.org/news
Rückfragehinweis:
Marie-Pierre Garnier - PR & Communications
Information Retrieval Facility, Operngasse 20b, A-1040 Wien
Tel: +43 (1) 236 94 74 - 6069 e-Mail: mp.garnier@ir-facility.org
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