- 29.04.2010, 11:49:17
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65 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs: "Aus der Geschichte lernen"
Wien (OTS) - 181 Politiker, Historiker und geistige Würdenträger
aus 31 Ländern trafen am 23. April im Hotel Crowne Plaza in
Bratislava zusammen, um der 55 Millionen Opfer des zweiten
Weltkrieges zu gedenken und einzumahnen, dass nicht Konfrontation
sondern Dialog der Schlüssel für anhaltenden Frieden ist. Die
Veranstaltung stand unter dem Ehrenschutz der russischen, spanischen
und slowakischen Staatsoberhäupter, Organisator war die in Wien
ansässige, weltweit agierende NGO "World Public Forum".
Vladimir Yakunin, Initiator der hochkarätigen Veranstaltung, hat
führende Persönlichkeiten um sich versammelt, um der Gräuel des
Zweiten Weltkriegs, der 55 Millionen Menschenleben kostete, zu
gedenken und die Lehren aus der bisher größten Tragödie Europas zu
ziehen.
"Die Geschichte lehrt uns, dass sich vieles wiederholt, nach wie
vor gibt es zahlreiche Bedrohungen. Wir müssen uns immer wieder
erinnern und versuchen zu verhindern, dass Gleiches wieder passiert",
so der WPF-Präsident. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die
Jugend: "Unsere Generation ist verantwortlich dafür, welche Werte die
jungen Menschen von Morgen haben werden. Es liegt an uns, sie zu
Dialog, Toleranz und Akzeptanz zu erziehen und Brücken zwischen
Kulturen und Religionen zu bauen. NGOs und der Zivilgesellschaft
komme hier eine besondere Rolle zu, durch sie könne Dialog auf
nichtstaatlicher Ebene gefördert werden, um nachhaltig Frieden zu
sichern.
Dialog sei auch auf zwischenstaatlicher Ebene notwendig, "die
Feinde von einst müssen Freunde werden", so Walter Schwimmer,
ehemaliger Generalsekretär des Europarates. Für Werner Fasslabend,
früherer österreichischer Verteidigungsminister, heißt das Learning
des Zweiten Weltkriegs "strategische Partnerschaften zwischen Europa
und Russland zu fördern".
Die deutsche Historikerin Linda von Keyserlingk beleuchtete den
deutschen militärischen Widerstand und stellte die Frage "Was kann
ein Mensch tun, wenn er erkennt, dass er ein verbrecherisches Regime
unterstützt?" Aus dem Archiv des Dresdner Militärmuseums präsentierte
sie dramatische Mitschriften derer, die sich auf einmal ihrer
Mittäterschaft bewusst wurden. Rabbi Lau, Sohn des Oberrabbiners von
Tel Aviv: "Ich habe mir oft die Frage gestellt: was wäre ohne den
Krieg passiert? - Ich glaube, ich hätte sicher viel von meinen
Großeltern gelernt!"
"Einzelne Länder haben die Tendenz, das Böse zu verdrängen und nur
das Gute hervorzuheben", so Altbundeskanzler Alfred Gusenbauer. Auch
wenn die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit schmerzvoll sei,
sei sie doch unbedingte Voraussetzung, um sich von ihr zu befreien.
"Damit Menschen zur Einsicht kommen, dass Kriege nicht zu Frieden
führen, müssen wir in den Schulbüchern die Wahrheit erzählen", so der
Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusievics, "und wir müssen die Bücher
und Filme, die die Wahrheit sagen, unseren Kindern geben. Sie
garantieren den Frieden".
Für Anton Dobart, Sektionschef im bmukk, ist das Schulsystem
gefordert, junge Menschen zu verantwortungsvollen, europäischen
Bürgern zu erziehen, wobei "nicht Homogenität sondern Diversität" im
Vordergrund stehe. Eine der zentralen Fragen, die es heute zu
bewältigen gäbe, sei etwa der Umgang mit der Fremdenfeindlichkeit.
World Public Forum - Dialogue of Civilizations
Das World Public Forum ist eine private weltumspannende
Initiative, die 2002 infolge der Vorkommnisse von 9/11 gegründet
wurde, um den interkulturellen und interreligiösen Dialog zwischen
den Kulturen zu fördern und somit Extremismus und Terrorismus
vorzubeugen. Gründer des WPFDC sind Vladimir Yakunin (Präsident der
Russischen Eisenbahnen), Jagdish Kapur (ehemaliger Industrieller aus
Indien) sowie Nicholas Papanikolaou (Präsident der Titan Finance
Cooperation, Griechenland/USA). Das Headquarter des World Public
Forums befindet sich in Wien, Leiter des internationalen
Koordinationskomitees ist der ehemalige Generalsekretär des
Europarates Dr. Walter Schwimmer. www.wpfdc.at
Fotos vom Kongress sind im Laufe des Nachmittags unter
www.communications.co.at/german/presse.html abrufbar.
Rückfragehinweis:
comm:unications Liechtensteinstraße 12/9, 1090 Wien Sabine Pöhacker Tel.: 0043 /1/ 315 14 11- 0 mailto:sabine.poehacker@communications.co.at World Public Forum Stubenring 4/11, 1010 Wien Mag. Diana Orlova Tel.: 0043 /1/ 513 01 38, mailto:office@wpfdc.at www.wpfdc.at
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